Es ist ganze drei Dekaden her, dass William Shatner zuletzt in seiner in der 1960er-Kult-Serie „Star Trek“ etablierten Paraderolle als James T. Kirk auf großen Leinwänden zu sehen war. „Star Trek 7: Treffen der Generationen“ heißt der 1994 erschienene Film, der dann auch im Kino die Übergabe des Staffelstabes von der Original-Crew um Kirk an die der damals aktuellen Serie „Star Trek: The Next Generation“ vollzog.
Seitdem hat Shatner, der im März 2024 seinen 93. Geburtstag feierte, zwar die Enterprise nicht mehr kommandiert, aber keinesfalls faul herumgesessen. Der Kanadier hat jede Menge Filme gedreht – darunter die Komödien-Hits „Miss Undercover 1+2“ an der Seite von Sandra Bullock – und eine der Hauptrollen in der fünf Jahre lang erfolgreich gelaufenen Serie „Boston Legal“ gespielt.
Zudem nimmt er auch immer wieder Gastrollen in anderen Shows an. Obendrein betätigt sich der dreifache Vater als Bestseller-Autor, Talkshow-Moderator, Philanthrop, Werbestar, chartnotierter Pop-Sänger sowie als versierter, vielfach preisgekrönter Pferdezüchter.
Solange es nicht nur ein Cameo ist …
Mittlerweile gab es im Kino einen großen Reboot der „Star Trek“-Reihe, für die Chris Pine in nun schon drei Blockbustern den legendären Charakter durchaus erfolgreich verkörperte. Dennoch wird bis heute niemand mehr mit der Rolle identifiziert als William Shatner – auch weil der Veteran noch immer fleißig und mit spürbarem Enthusiasmus auf Fan-Conventions mitmischt sowie natürlich bei jedem seiner öffentlichen Auftritte auf den Part angesprochen wird.
So auch im Rahmen eines Interviews, das er kürzlich dem kanadischen Nachrichtensender Global News gab. Von den Moderatoren darauf angesprochen, ob er sich vorstellen könnte, noch einmal als Kirk vor die Kameras zu treten, antwortete er: „Das ist eine faszinierende Idee. Es ist fast unmöglich, aber es war eine so großartige Rolle und sehr gut geschrieben. Wenn es [...] nicht nur für einen Cameo wäre, sondern es einen echten Grund für die Rückkehr der Figur gäbe, wäre ich bereit, es ernsthaft in Betracht ziehen.“
Es hinge also allein von der Qualität des Drehbuchs und der für ihn darin vorgesehenen Rolle ab. Die Worte „fast unmöglich“ wählte Shatner hier wohl deshalb, weil Kirk in „Star Trek 7“ stirbt. Trotzdem scheint sich der Schauspieler schon vor diesem Gespräch bereits eigene Gedanken über eine potenzielle Rückkehr gemacht zu haben. Denn nach diesem ersten Statement erwähnte er sogleich eine Software-Firma, für die er als Repräsentant arbeitet, die ihm dabei helfen könnte.
Das US-Unternehmen Otoy hat bereits mit dem „Star Trek“-Studio Paramount an Videospielen und anderen Projekten gearbeitet. „Sie haben ein Programm entwickelt, mit dem ein Mensch in einem Film 10, 20, 30, sogar 50 Jahre jünger aussehen kann, als er in Wirklichkeit ist“, sagte Shatner. Das klingt in etwa wie die Technik, die Martin Scorsese in „The Irishman“ anwandte, um Robert De Niro drastisch zu verjüngen.
Eher im Scherz servierte Shatner dann noch ein von ihm offenbar spontan selbst entworfenes Szenario, in dem Captain Kirk wieder auferstehen könnte: „Ein Unternehmen, das meinen [toten] Körper und mein Gehirn für die Zukunft einfriert, könnte ein Weg sein, dies zu tun“, sagte er. „‚Hier haben wir Captain Kirks Gehirn eingefroren!‘ – das wäre doch eine Idee. [Dann sagen sie:] ‚Mal sehen, ob wir ein bisschen hiervon, ein bisschen Salz, ein bisschen Pfeffer dazu tun und ihn so zurückbringen können. Oh, schaut euch das an – da kommt Captain Kirk!‘“
"William Shatner: You Can Call Me Bill"
Auch wenn letztere Idee hoffentlich nicht wirklich umgesetzt wird, wäre es schon unterhaltsam, den noch immer erstaunlich vitalen Star ein dann wohl wirklich letztes Mal in seiner Stammrolle zu erleben. Bevor es vielleicht wirklich dazu kommt, können sich Interessierte zunächst noch über die gerade in Deutschland veröffentlichte, abendfüllende Dokumentation „William Shatner: You Can Call Me Bill“ hermachen:
In dem von Fans finanzierten Film rollt „Leap Of Faith: Friedkin über ‚Der Exorzist‘“-Regisseur Alexandre O. Philippe die komplette Karriere des Schauspielers auf. Dabei werden in offenbar komplett ungefilterten Interview-Segmenten auch sein bewegtes Privatleben sowie die lebenslange Freundschaft mit „Mr. Spock“-Darsteller Leonard Nimoy, aber auch die Zwistigkeiten mit diversen anderen Kollegen ausführlich beleuchtet.
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