Auch wenn er es nie so weit nach oben wie Schwarzenegger oder Stallone schaffte, gilt Jean-Claude Van Damme bis heute als einer der größten Action-Stars aller Zeiten – der das Kriegsbeil mit Steven Seagal mittlerweile begraben hat, aber immer noch gerne gegen Action-Stars austeilt, die ihre Stunts nur vermeintlich selbst machen. Und während er einigen verpassten Chancen bis heute nachweint, ging er hier und da auch mal als Gewinner vom Schlachtfeld Hollywoods:
Nachdem die Hauptrolle in „Ohne Ausweg“ ursprünglich nämlich für „Lethal Weapon“-Star Mel Gibson vorgesehen war, konnten die Muscles from Brussels das bessere Ende für sich verbuchen – und mit einem Einspielergebnis von über 64 Millionen Dollar (bei einem Budget von nur 15 Millionen Dollar) nach „Universal Soldier“ direkt den nächsten Kino-Hit einfahren. Den ihr seit dem Wochenende im Streaming-Abo genießen könnt: „Ohne Ausweg“ steht ab sofort auf Netflix zur Verfügung – und zwar in der ungekürzten FSK-18-Version! Alternativ bekommt ihr ihn natürlich auch uncut auf DVD und Blu-ray:
Ob sich der knüppelharte 90er-Jahre-Reißer aber auch lohnt? Nun, der Star des Films zeigte sich einst von dem Film zwar enttäuscht – seine Fans hingegen konnte er durchaus begeistern (wie unter anderem 4,5 von 5 möglichen Sternen bei Amazon unterstreichen).
Jetzt auf Netflix: "Ohne Ausweg" sollte eigentlich ganz anders werden
Regisseur Robert Harmon („Hitcher - Der Highway-Killer“) erzählt in „Ohne Ausweg“ die Geschichte des Bankräubers Sam Gillen (Jean-Claude Van Damme), der nach seiner erfolgreichen Flucht aus dem Gefängnis auf der abgelegenen Farm der jungen Witwe Clydie (Rosanna Arquette) Unterschlupf findet. Doch mit dem Frieden in der ländlichen Idylle ist es jäh vorbei, als Clydie zunehmend drangsaliert wird. Denn Immobilienhaie haben es auf ihr Grundstück abgesehen und wollen ihre Farm notfalls niederbrennen, um sich das Land unter den Nagel zu reißen. Diese Rechnung machen sie allerdings ohne Sam Gillen – der sich den Männern mit aller Macht in den Weg stellt…
Nicht nur war es einst der Plan, Mel Gibson als Sam Gillen zu besetzen. Auch wollte das Autoren-Duo Joe Eszterhas und Richard Marquand ursprünglich ein Charakterdrama ganz ohne Action und Spektakel erzählen – und distanziert sich so auch seit jeher von dem Endergebnis. Van Damme hingegen zeigte sich seinerzeit enttäuscht vom Drehbuch, noch mehr jedoch von den Schreibern. Schließlich sei ihm versprochen worden, dass das Skript seinen Vorstellungen entsprechend noch einmal überarbeitet werde. Wozu es im Vorfeld trotz Abmachung nicht kam.
Rosanna Arquette, die ein Jahr später für Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ als von Kopf bis Fuß gepiercte Jody auf die Leinwand zurückkehrte, blickt hingegen – wie auch viele andere, die im Laufe ihrer Karriere mit Van Damme zusammenarbeiteten – nicht gerne zurück auf die gemeinsame Zeit mit dem Belgier zurück. Über 30 Jahre später ist all das Drama jedoch in weite Ferne gerückt: „Ohne Ausweg“ zählt sicher nicht zu den allerbesten Arbeiten von Jean-Claude Van Damme, punktet aber auch heute noch mit satter, kompromissloser Action – und hält für Fans zünftiger Direct-to-Video-Kost auch den einen oder anderen WTF-Moment bereit, wie es ihn heute wohl kaum noch in einem großen Kinofilm geben würde…
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