Am 18. April 2023 startet der zweite Teil von Zack Snyders Weltraum-Epos „Rebel Moon“ bei Netflix. Dieser wird den Zusatztitel „Die Narbenmacherin“ tragen – und die ersten Stimmen lassen zumindest hoffen, dass das Sequel dann doch etwas mehr zu bieten hat, als der schon ziemlich enttäuschende Auftakt „Rebel Moon - Teil 1: Kind des Feuers“.
Viele Fans fragen sich weiterhin, wie sich das inzwischen mit „Aquaman 2“ beendete DC Extended Universe (kurz: DCEU) wohl auf der Leinwand entwickelt hätte, wenn die Verantwortlichen Regisseur Zack Snyder wirklich freie Hand gewährt hätten. So hatte der Kino-Visionär eigentlich einen eigenen Film über „Wonder Woman“ geplant, der sich stark von ihren bisherigen Abenteuern unterschieden hätte.
Wie alt ist Wonder Woman?
Das Spannende am Konzept von „Wonder Woman“ ist, dass die schlagkräftige Amazone eigentlich ein echter Methusalem ist. Wie alt Diana Prince im DCEU wirklich ist, bleibt dabei jedoch ein Geheimnis, über das sich nicht einmal Hauptdarstellerin Gal Gadot und Filmemacherin Patty Jenkins einig waren. Während Gadot die Kriegerin auf 5000 Jahre geschätzt hatte, meinte die Regisseurin, dass diese während ihres ersten Solofilm-Auftritts wohl doch erst 800 Jahre jung sei.
Ganz egal wie alt die Verbrechensbekämpferin aus Themyscira jetzt genau ist – ihr hohes Alter bietet den Drehbuchautor*innen die Möglichkeit, jeden Wonder-Woman-Leinwandausflug ganz eigen zu gestalten und sie quasi durch die Zeit reisen zu lassen. Doch leider wurde der Ansatz zumindest nach der Ansicht des Autors dieses Artikels bisher viel zu wenig genutzt. Spielt ihr erster Soloausflug immerhin noch 1918, verschlägt es Diana Prince in Teil 2 in die Achtziger – und damit in ein uns nur allzu vertrautes Setting, das gerade in den letzten Jahren in Film- und Fernsehformaten einfach überstrapaziert wurde.
"Wonder Woman 1854"
Zack Snyder allerdings wollte noch eine weitere Wonder-Woman-Geschichte erzählen, die weitaus früher gespielt hätte. Hier hätte die Superheldin im Jahre 1854 im Krimkrieg gekämpft. Leider ist diese Idee nie umgesetzt worden, lediglich ein Bild wurde 2021 von Zack Snyder auf X (ehemals Twitter) geteilt – und dieses macht auch heute noch Lust auf mehr:
In einem Interview mit dem Magazin Empire (via Collider) hat sich Zack Snyder zu „Wonder Woman 1854“ geäußert und neue Einblicke in sein angedachtes Konzept gegeben:
„Meine Idee war, dass sie auf der Suche nach Ares um die Welt reist und überall dorthin geht, wo es Konflikte gibt. Auf diesen Schlachtfeldern hätte sie Liebhaber und Krieger gefunden, doch sie würde diese alle überleben, da sie unsterblich ist. Sie waren zehn Jahre lang ihre Liebhaber oder starben in der Schlacht, und es war wahrscheinlich traurig für viele der Männer, weil sie sahen, wie sie anfing, nett zu dem nächsten jungen Soldaten zu sein, und sie dachten: ‚Oh, ich werde ersetzt.‘ Aber all die Jungs, die sie bei sich hatte, waren diese treuen Krieger, die sie auf den Schlachtfeldern der Welt fand.“
Das klingt doch wahnsinnig spannend, oder? Eine Göttin, die unter den Menschen weilt und diese letztlich alle überlebt. Und auch wenn sie einige intime Momente mit diesen teilt, muss sie sich immer bewusst sein, dass alle um sie herum sterben werden. Wie geht sie damit um? Hinterfragt sie ihre Beziehung zu den Menschen und ihre eigene Unsterblichkeit?
Diese Überlegung wirft natürlich noch einmal ein ganz anderes Licht auf ihr Verhältnis zu dem von Chris Pine gespielten Piloten Steve Trevor, in den sie sich unsterblich zu verlieben scheint. Ob sie diesen wohl auch nach etlichen gemeinsamen Jahren einfach durch einen jüngeren Partner ersetzt hätte? Das werden wir wohl nie erfahren, und auch in den Genuss von „Wonder Woman 1854“ werden wir wohl leider niemals kommen – jedenfalls nicht als offizieller Teil des DCEU.
Ist dieser MCU-Blockbuster in Wahrheit der nächste "Avengers"-Film? Das steckt hinter den aktuellen Marvel-Spekulationen!