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    Warum sind Kinder so verrückt nach dem Disney-Hit "Die Eiskönigin"? Endlich gibt es eine wissenschaftliche Erklärung
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Wohl kaum ein Kind im Vorschulalter ist kein Fan von Elsa, Anna, Schneemann Olaf und den magischen Winterwelten von „Die Eiskönigin“. Zwei Psychologinnen liefern nun eine Erklärung dafür, warum der Disney-Blockbuster so beliebt ist.

    Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ ist einer der größten Animations-Hits der Disney Studios: 2013 spielte der lose auf dem Hans-Christian-Andersen-Märchen „Die Schneekönigin“ basierende Film deutlich über eine Milliarde US-Dollar ein, womit er noch vor „Iron Man 3“ zum umsatzstärksten Film des Jahres wurde. Der Song „Let It Go“ ist über die Grenzen der Kinderzimmer hinaus zum nicht totzukriegenden Hit avanciert, sowohl in den USA als auch in Hamburg strömen Tausende von Besucher*innen in das auf dem Film basierende Bühnen-Musical, 2019 folgte eine noch erfolgreichere Fortsetzung – und die Box-Office-Einnahmen beider Filme zusammengenommen dürften Peanuts sein im Vergleich zu dem, was Disney in den vergangenen zehn Jahren mit „Frozen“-Merchandise verdient hat.

    Doch wie kommt es, dass „Die Eiskönigin“ bei Kindern weltweit einen solchen Nerv getroffen hat und kein Disney-Animationsfilm seitdem eine vergleichbare Fangemeinde hinter sich vereinen konnte? Im Time Magazine ist das Psychologinnen-Geschwisterpaar Maryam Kia-Keating und Yalda T. Uhls dieser Frage nachgegangen – aus nicht ganz uneigennützigen Gründen, schließlich sind sie beide selbst Mütter von unermüdlichen Anna- und Elsa-Fans...

    Als ersten Grund führen Kia-Keating und Uhls den Umgang mit Emotionen an. Schließlich neigen Kinder im Vorschulalter Expert*innen zufolge stark dazu, sich von ihren Gefühlen leiten und überwältigen zu lassen – ein Umstand, der auch auf Elsa zutrifft, die ihre Lieder auch als Ventil benutzt, den in ihr tobenden emotionalen Sturm zu regulieren.

    Zudem entwickeln Kinder im Vorschulalter eine enorm starke emotionale Bindung zu ihrer Familie und anderen Personen aus ihrem Umfeld – deshalb könnten sie sich mit der Geschichte zweier Schwestern, die versuchen, wieder zueinander zu finden, in besonderem Maße identifizieren.

    Fantasie und Musik spielen eine große Rolle

    Auch ihre Vorstellungskraft werde durch „Die Eiskönigin“ gespiegelt: Denn so wie in dem Fantasy-Abenteuer Magie in reale Räume einbezogen werde – etwa indem Elsa ihre Eiskräfte dazu nutzt, ein Schloss zu bauen oder den Schneemann Olaf zum Leben zu erwecken –, würden auch viele Kinder ihre Umgebung mithilfe von Fantasie erweitern und zu wundersamen Orten machen.

    Zu guter Letzt sei laut den Wissenschaftlerinnen auch die Musik ein ausschlaggebender Grund dafür, warum sich so viele Kinder der zauberhaften Welt von „Die Eiskönigin“ so stark verbunden fühlen – denn wenn etwa Elsa über ihre Frustration singt, immer ein perfektes Mädchen sein zu müssen, würden darin viele junge Zuschauer*innen eigene Unsicherheiten wiedererkennen.

    Mehr als zehn Jahre später ist der Hype um „Die Eiskönigin“ jedenfalls noch längst nicht abgeklungen – und er dürfte noch mal völlig neu entflammen, wenn im Jahr 2026 der dritte Teil eine neue Generation von Vorschulkindern mit dem Königreich Arendelle vertraut macht...

    Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.

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