Seit über zehn Jahren gibt es in Hollywood Pläne, die Comic-Reihe „Avengelyne“ von „Deadpool“-Schöpfer Rob Liefeld zu verfilmen. 2013 kursierte ein Projekt von Liefeld selbst mit Gina Carano als Hauptdarstellerin, das aber nie so richtig in Gang kam.
2016 begann dann der bislang vielversprechendste Anlauf: Nach dem Überraschungserfolg von „Deadpool“ war der Autor schließlich in aller Munde. Hollywood-Studio Paramount sowie Autor und Produzent Akiva Goldsman („Star Trek: Discovery“, „A Beautiful Mind“, „I, Robot“) schnappten sich die „Avengelyne“-Rechte und planten einen Kino-Blockbuster. „John Wick als gefallener Engel“ war die Headline unter welcher die Pläne damals kursierten. Doch irgendwie verlief das Projekt trotzdem im Sand.
Margot Robbie, Simon Kinberg & Olivia Wilde machen "Avengelyne"
Die Rechte wurden wieder frei und so schlug nun Margot Robbie zu. Seit dem Erfolg von „Barbie“ kann sich der Superstar aussuchen, was sie mit ihrer Firma LuckyChap realisieren will. „Avengelyne“ ist nun eines der Projekte, auf welches ihre Wahl fällt – und sie hat bereits prominente Verstärkung eingesammelt:
Simon Kinberg, der bereits an „Deadpool“ sowie der „X-Men“-Reihe beteiligt war, bringt Comic-Erfahrung mit. Er wird ebenfalls produzieren. Olivia Wilde („Booksmart“) soll derweil Regie führen. Ob Robbie vielleicht sogar selbst die Hauptrolle des von Gott verbannten Engels Avengelyne spielt oder nur Produzentin bleibt, ist aktuell noch unbekannt.
Das ist "Avengelyne"
Die 1995 erstmals in ihrer eigenen Comic-Reihe präsente Avengelyne wurde von Autor Liefeld als vorlauter Engel mit besonderen Action-Fähigkeiten (daher auch die Vergleiche mit „John Wick“) entwickelt. Weil sie Gott einmal zu oft kritisiert und die Wahrhaftigkeit von dessen Liebe für die Menschen hinterfragt hat, wurde sie aus dem Himmel geschmissen. Dazu wurden ihr die meisten Engel-Superkräfte genommen.
Doch Avengelyne ist weiter eine erstklassige Kämpferin. Und ihr Blut hat besondere Kräfte. Wenn es vergossen wird, kann es ihr als Waffe dienen und Wunder bewirken. Das ist auch bitter nötig. Denn Avengelyne weiß, dass die Erde von Dämonen und Monstern überrannt wird. Und weil Gott nicht erkennt, dass der Weltuntergang droht, ist es einzig und allein an Avengelyne, sich den Kräften des Teufels in den Weg zu stellen und Armageddon zu verhindern.
„Avengelyne“: Action für Kino oder fürs Streaming?
Margot Robbie und ihr Team haben nun erst einmal das Projekt auf die Beine gestellt. Was noch fehlt, ist ein Partner, der einen Film dann später veröffentlicht und in die Finanzierung einsteigt. Laut Variety werden dazu in den kommenden Wochen Gespräche mit Kinoverleihern aber auch Streamingdiensten geführt. Dabei scheint es komplett offen, mit wem man zusammenarbeiten wird.
Eine logische Wahl wäre so Paramount, die ja bereits früher Interesse an dem Projekt hatten und der Marke offensichtlich einiges zutrauen. Aber auch zu Amazon hat Robbie gerade exzellente Verbindungen. Der von ihr produzierte „Saltburn“ wie auch die kommende Coming-Of-Age-Zeitreise-Geschichte „My Old Ass“ brachte sie bei der Filmabteilung des Online-Versandriesen unter.
Von einem Partner wird auch abhängen, wie schnell „Avengelyne“ realisiert wird. Eine weitere Rolle dürfte der Terminplan von Olivia Wilde spielen. Die Regisseurin hat mehrere Projekte in der Pipeline. Eigentlich soll sie als nächstes die Weihnachts-Komödie „Naughty“ inszenieren.
Auch dabei handelt es sich übrigens um eine Produktion von Margot Robbie und deren Firma LuckyChap. Der Film ist allerdings schon an Kinoverleih Universal Pictures verkauft. Es könnte also durchaus sein, dass er Priorität hat und „Avengelyne“ noch ein paar Jahre auf sich warten lässt. Aber Fans des Comics, die nun seit über zehn Jahren der Verfilmung entgegenfiebern, dürften sich ja damit auskennen, sich in Geduld zu üben.
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