Neben dem ersten „Terminator“-Film und „Predator“ gehört auch „Das Phantom Kommando“ (1985) zu den definitiven Arnold-Schwarzenegger-Klassikern der 80er Jahre: Arnie verkörpert darin den ehemaligen Ex-Elitesoldaten John Matrix, der mittlerweile zurückgezogen in den Bergen lebt – sehr bald aber äußerst unsanft mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird, als die Schergen eines ehemaligen lateinamerikanischen Diktators, den er einst zu Fall gebracht hat, seine Tochter entführen...
Schon die Eingangssequenz steckt voller genüsslicher Übertreibungen und ist im Grunde purer Camp: So illustriert Regisseur Mark L. Lester („Die Klasse von 1984“) das idyllische Leben seines Protagonisten mit einer Weichzeichner-Montage, die Arnold Schwarzenegger unter anderem beim Eis-Essen und Rehe-Füttern zeigt.
Auch an dem „The Expendables“-Star selbst ist der Humor des Films nicht vorbeigegangen: „Sobald ich einen 500 Kilo schweren Baumstamm mit einem Arm trug, wusste ich, dass der Film lustig wird“, so der Actionstar im Rahmen einer Fragerunde auf der Online-Plattform Reddit.
Doch mit einer absurden Szene, die es letztlich nicht in den Film schaffte, hatte es Schwarzenegger in den Augen der Macher dann doch ein wenig übertrieben: „Ich wollte einem Typen den Arm abhacken und ihn dann damit umbringen“, schrieb der 76-Jährige auf Reddit. „Das stand nicht im Drehbuch. Er warf ein Messer nach mir, und nachdem er mich verfehlt hatte, hackte ich ihm den Arm an der Schulter ab und schlug ihn damit tot. Unnötig zu erwähnen, dass mich der Leiter des Studios, Larry Gordon, gebeten hat, in sein Büro zu kommen. Er sagte: ,Was zum Teufel ist los mit dir? Willst du mit diesem Film Geld verdienen oder einen Film machen, der nicht jugendfrei ist?' Ich sagte: ,Du hast Recht', und er antwortete: ,Verzieh dich aus meinem Büro!'“
Ganz jugendfrei war die Action in „Das Phantom Kommando“ trotzdem nicht, immerhin stand der Film bis 2010 in Deutschland auf dem Index. Aber eine derartig blutrünstige Over-the-Top-Gewaltspitze fehlt dem Action-Kracher dann doch. Bleibt nur zu hoffen, dass das gedrehte Material irgendwann vielleicht doch noch mal veröffentlicht wird!
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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