Okay, der Film hat nur bescheidene 26 Millionen Dollar gekostet. Aber mit einem US-Einspiel von zwölf und weltweiten Einnahmen von gerade einmal 30 Millionen Dollar ist „Self/Less - Der Fremde in mir“ trotzdem ein veritabler Flop – schließlich dürfte er so gerade mal seine Marketingkosten wieder reingeholt haben und damit wäre dann noch nicht mal ein einziger Dollar des ursprünglichen Produktionsbudgets gedeckt.
Aber ob ein Film an den Kinokassen überzeugt oder baden geht, hat ja in der Regel nichts mit der Qualität zu tun – und man kann sie ja auch später noch im Heimkino oder im TV nachholen. Und genau das sollte man – trotz seiner offensichtlichen Schwächen – ruhig auch bei „Self/Less“ tun. Entweder heute Abend im Free-TV oder ohne Werbung zum Beispiel bei Amazon:
Schon die Prämisse ist ziemlich faszinierend!
Der reiche, aber sterbenskranke Immobilien-Tycoon Damian (Oscarpreisträger Ben Kingsley) lässt sein Bewusstsein und seine Erinnerungen mithilfe eines neuartigen Verfahrens namens Shedding in den Körper des jungen Playboys Edward (Ryan Reynolds, „Deadpool 2“) transferieren. Aber als Damian in seinem neuen Körper zunehmend von Albträumen und Kopfschmerzen heimgesucht wird, muss der Milliardär feststellen, dass bei der Prozedur offenbar irgendwas nicht wie geplant abgelaufen ist…
Acht Jahre später sähe das Einspielergebnis von „Self/Less“ heutzutage dank der hinzugewonnenen Starpower von Ryan Reynolds (2016 kam „Deadpool“) sicherlich ganz anders aus – und die Streaming-Services würden sich gerade nach den herausragenden Zahlen von „Red Notice“ auch um diesen Film reißen.
"Self/Less" ist Science-Fiction light
Zumal das komplexe Thema der Unsterblichkeit (und zwar auf Kosten anderer) sehr spannend ist, selbst wenn es wie hier nur eher oberflächlich angerissen wird. Statt noch tiefer zu gehen, dominieren hier nach einem kleinen Supersoldaten-Dreh schon bald die Action und die – wie von „The Fall“-Mastermind Tarsem Singh nicht anders zu erwarten – grandiosen Bilder das Geschehen.
Trotzdem steckt in der Geschichte von Damian und Edward eine tiefe Tragik – und selbst wenn in „Self/Less“ daraus eine Art Science-Fiction light wird, gibt es doch mehr als genügend interessante Ansätze, um dem Film zumindest im Free-TV eine Chance zu geben.
4,67 von 5 Sternen! Das ist der beste Science-Fiction-Film aller Zeiten – laut den deutschen ZuschauernDies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels, anlässlich einer erneuten TV-Ausstrahlung von „Self/Less“.
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