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    Dieses 50-Millionen-Dollar-Abenteuer sollte den Erfolg von "Jurassic Park" wiederholen: Heute ist es fast vergessen
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Das Dschungel-Abenteuer „Congo“ sollte 1995 an den gigantischen Erfolg von „Jurassic Park“ anknüpfen – doch die Rechnung des Studios ging nicht ganz auf...

    Vor 30 Jahren wurde „Jurassic Park“ zur absoluten Sensation: Mit einem Einspielergebnis von über einer Milliarde US-Dollar wurde Steven Spielbergs Dino-Blockbuster zum mit Abstand erfolgreichsten Film des Jahres 1993 – und die Spuren, die er sowohl in der Kinogeschichte als auch in der Popkultur hinterlassen hat, sind gewaltig.

    Bis 2001 folgten zwei direkte Fortsetzungen, und 2015 wurde das Franchise mit „Jurassic World“ erfolgreich neu belebt, der seinerseits zu einer Trilogie angewachsen ist. Doch natürlich zieht ein solcher Hit nicht nur Sequels nach sich, sondern ruft auch Nachahmer auf den Plan: Wenn man einfach einen weiteren Abenteuer-Roman von „Jurassic Park“-Autor Michael Crichton verfilmen würde, müsste das nicht ähnlich stark einschlagen wie Spielbergs Milliardenerfolg?

    Das Ergebnis dieser Überlegung trägt den Titel „Congo“, und die Antwort lautet ganz klar: nein. Doch obwohl der Film heute halb vergessen ist, hat er 1995 gerade mal 15 Millionen Dollar weniger gekostet als das große Vorbild. Der Film erzählt von einer Gruppe von Wissenschaftler*innen (u.a. Laura Linney), die in den Dschungel von Kongo geschickt werden, nachdem dort ein anderes Team bereits auf mysteriöse Art und Weise verschollen ist. Sie sollen für einen Industrieboss seltene Diamanten finden, die er für eine neuartige Laserwaffe benötigt – Hilfe bekommen sie von Dr. Peter Elliot (Dylan Walsh), dem es mittels Gebärdensprache und Computer-Technologie gelungen ist, einem Gorilla-Weibchen die menschliche Sprache beizubringen...

    Der von Frank Marshall („Arachnophobia“) inszenierte Film spielte mehr als 150 Millionen Dollar an den Kinokassen ein und war damit ein moderater Erfolg – auch wenn „Congo“ damit natürlich immer noch denkbar weit weg davon war, „Jurassic Park“ Konkurrenz zu machen. Denn zum Leben erweckte prähistorische Giganten sind am Ende doch ein bisschen spektakulärer als ein sprechender Affe.

    Die Kritiken und Zuschauer-Reaktionen fielen allerdings größtenteils vernichtend aus: „Congo“ bekam sieben Nominierungen für die Goldene Himbeere (u.a. als Schlechtester Film) und wurde vielfach für seine absurde Handlung gescholten – die aber, je nachdem wie man es betrachtet, auch als eine der Qualitäten des Dschungel-Abenteuers angesehen werden kann.

    Denn als teures B-Movie atmet „Congo“ den Geist von Pulp-Romanen aus den 30er Jahren, und wenn man ihn nicht mit der Erwartung sieht, stilsicheres Überwältigungskino à la Spielberg geboten zu bekommen, kann man mit den abwegigen Story-Volten, Stan Winstons praktischen Maskeneffekten und Tim Currys leidenschaftlich-überspannter Performance als dubioser Geschäftsmann Herkermer Homolka (!) eine Menge Freude haben. Auch wenn die Erfolgsrechnung der Macher damals nicht aufgegangen ist: 28 Jahre später lohnt es sich durchaus, einen Blick zu riskieren!

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Beitrag ist zuvor bei unserer spanischen Schwesternseite Sensacine erschienen.

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