Es gibt Filme, die sind so verdammt kultig, dass man sie das ganze Leben über einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt. „Predator“ aus dem Jahre 1987 ist so ein Fall. Der Sci-Fi-Actioner von John McTiernan („Stirb langsam“) ist ein Paradebeispiel dafür, was passieren kann, wenn ein Film genau zur richtigen Zeit kommt. Ihr habt den krachenden Dschungel-Reißer bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn im Abo von Disney+ nun nachholen.
Darum geht’s in "Predator"
Im Auftrag der CIA wird der knallharte Söldner Dutch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) und sein Sondereinsatzkommando in den südamerikanischen Dschungel geschickt. Hier sollen Geiseln befreit werden, die sich in den Händen von Guerilleros befinden. Dutch und seine Männer erklären den Dschungel kurzerhand zum Kriegsgebiet und feuern aus allen Rohren, um ihre Mission zu erfüllen.
Nach und nach wird dem Söldnerkommando allerdings klar, dass sie es nicht nur mit Rebellen zu tun bekommen. In der grünen Hölle lauert auch ein Gegner, der nicht von dieser Welt ist. Es herrscht schnell allerhöchste Alarmbereitschaft, denn die Bestie, mit der es Dutch und Co. zu tun bekommen, ist der wohl gefährlichste Trophäenjäger im Universum...
Testosteronkino vom Allerfeinsten
„Predator“ ist in erster Linie hochgradig effektives Söldner-Action-Kino, welches gerade in den 1980er-Jahren Hochkonjunktur feiern durfte. Dabei darf Arnold Schwarzenegger seine einmalige Präsenz als fast schon übermenschliches Tötungswerkzeug auf zwei Beinen zum Ausdruck bringen und zusammen mit seinen Männern ein krachendes Pyrotechnikspektakel im Dschungel zünden, dem es weder an Gewalt noch an wunderbar zitierwürdigen Sprüchen mangelt.
Auch wenn „Predator“ immerzu actionorientiertes Reißer-Kino bleibt, liegt die Stärke des Films darin, verschiedene Genres in einen harmonischen Einklang zu bringen. Denn eigentlich behandelt John McTiernan hier die Abkehr vom Logischen, Rationalen und Greifbaren. Wenn Dutch und seine Hau-Drauf-Krieger mit einem völlig unvorstellbaren Gegner konfrontiert werden, darf „Predator“ sowohl als Sci-Fi-Überlebenskampf mit satten Horror-Elementen punkten, eignet sich aber auch einen doppelten Boden an.
Denn nachdem die Söldner wirklich alles hier kurz und klein geballert haben, schlägt der Dschungel in ungeahnter Härte zurück – und das in Form eines außerirdischen Jägers, der eins mit der grünen Hölle wird. Dadurch wird das Monster selbst zu einer Art Manifestation von nationalen Traumata. Der schweißtreibende Kampf gegen den Predator ist auch eine Auseinandersetzung mit den Verheerungen des Vietnam-Krieges. Nicht nur mit der klaren Enttäuschung über die Regierung, sondern auch mit der völligem Hilflosigkeit, einem in jeder Hinsicht völlig überlegenen „Feind“ gegenüberzustehen.
Durch diesen Unterbau ist „Predator“ cleverer, als er auf den ersten Blick erscheint. Das bedeutet aber nicht, dass man den Film nicht auch einfach als niedertriebiges Action-Brett sehen kann, in dem zwei brachiale Rivalen aufeinandertreffen und sich einen legendären Kampf um Leben und Tod liefern. Bis heute hat John McTiernans Klassiker dabei nichts von seiner ikonischen Strahlkraft eingebüßt – und bleibt eines der absoluten, maximal unterhaltsamen Aushängeschilder des Genres.
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