Wenn man nach den spannendsten Filmen aller Zeiten fragt, werden die Antwort vermutlich immer recht ähnlich ausfallen. In die engere Auswahl kommen auf jeden Fall nervenzerfetzende Meisterwerke wie „Lohn der Angst“, „Der weiße Hai“, „Der Marathon-Mann“, „Das Schweigen der Lämmer“, „Sieben“ oder „Prisoners“. Ein Film, der ebenfalls in diese Aufzählung gehört, wird jedoch immer wieder sträflich übergangen: „Breakdown“ von 1997.
In dem schweißtreibenden Thriller von Jonathan Mostow begibt sich Kurt Russell auf die Suche nach seiner Frau, nachdem diese offenbar von einem Trucker mitten in der Wüste entführt wurde. Klingt packend, ist es auch – und wie! Ihr habt „Breakdown“ bislang noch nicht gesehen? Heute, am 31. Januar um 23.15 Uhr könnt ihr ihn bei ZDF Neo nachholen.
Darum geht’s in "Breakdown"
Das Ehepaar Jeff (Kurt Russell) und Amy Taylor (Kathleen Quinlan) ist unterwegs durch die Wüste. Ungewollter Halt muss schließlich aufgrund einer Autopanne gemacht werden. Zum Glück bietet der freundliche Truckfahrer Warren (J.T. Walsh) seine Hilfe an. Während Amy also an der nächsten Raststätte telefonisch Hilfe organisieren will, gelingt es Jeff, das Auto wieder in Gang zu bringen.
Er fährt zur Raststätte, doch von Amy ist hier keine Spur. Jeff beginnt daraufhin panisch, seine Frau zu suchen – und wird schon bald mit einer schrecklichen Realität konfrontiert...
Spannender geht’s kaum!
Die Ausgangslage von „Breakdown“ mag nicht wirklich innovativ sein. Gerade das niederländische Meisterwerk „Spurlos verschwunden“, das wahrlich stilprägend in seiner schieren Abgründigkeit gewesen ist, hat bereits eindrucksvoll die Weichen gelegt. Das macht aber nichts weiter, denn „Breakdown“ ist ein hervorragender Genre-Film, der genau weiß, welche Hebel er bedienen muss, um die Zuschauer*innen durchweg zu fesseln.
Bei einer knackigen Laufzeit von etwas mehr als 90 Minuten verliert Regisseur Jonathan Mostow, der hier auch zusammen mit Sam Montgomery das Drehbuch verfasst hat, keine Zeit, um das Horrorszenario ins Rollen zu bringen. Als Zuschauer*in kann man sich bestens in Situation von Jeff versetzen, der in völliger Hilflosigkeit ob des Verschwindens seiner Liebsten gezwungen ist, über sich hinauszuwachsen – ohne dabei aber zum Übermenschen zu avancieren.
„Breakdown“ tritt das Gaspedal in Sachen Hochspannung nahezu durchweg bis zum Anschlag durch und führt nicht nur die Abgründe des amerikanischen Hinterlandes vor Augen (hier werden auch Erinnerungen an den Rutger-Hauer-Klassiker „Hitcher“ oder den 2001 entstandenen „Joyride“ mit Paul Walker geweckt). Er bleibt auch durchweg nah an der Lebensrealität seiner Figuren, was heißen soll: Niemals wird ein Schritt zu weit gegangen, der die Geschichte unglaubwürdig erscheinen lässt. Gerade durch die Greifbarkeit erweist sich „Breakdown“ als extrem schweißtreibende Angelegenheit.
Dieser herausragende Film mit Daniel Brühl ist viel zu unbekannt, das muss sich ändern – auf Netflix könnt ihr ihn streamen!Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.