Filme, denen die FSK in der ungekürzten kein grünes Licht erteilt, landen in manchen Fällen auf dem Index – etwa weil sie als gewaltverherrlichend und/oder jugendgefährdend eingestuft werden – und dürfen in Deutschland nicht offen beworben und verkauft werden. Im Zuge einer Neuprüfung kann nachträglich aber erneut um Freigabe angesucht werden. Nach 25 Jahren erfolgt zudem eine obligatorische Begutachtung – bei der viele Titel dann auch tatsächlich mit einem blauen Auge davonkommen und freigegeben werden. Schließlich verändern sich die Sehgewohnheiten der Menschen in einem Vierteljahrhundert auch ganz schön.
Doch dann gibt es Filme, die schon so lange auf dem Index stehen, dass kaum jemand noch erwarten würde, dass sich das überhaupt jemals ändern könnte. Filme wie der schonungslose Schocker mit dem klingenden Titel „Hexen - Geschändet und zu Tode gequält“. Die Fortsetzung zum nicht weniger berühmt-berüchtigten „Hexen bis aufs Blut gequält“ schlug mit seiner immensen Härte in den 70ern hohe Wellen, sorgte für hitzige Diskussionen – und lief seinerzeit zwar noch ungeschnitten mit 18er-Freigabe im Kino, bevor er in weiterer Folge jedoch indiziert wurde. Im Laufe der Jahre folgten so zahlreiche weitere Indizierungen, etwa von diversen Veröffentlichungen auf VHS, bis die Indizierung 2023 schließlich aufgehoben wurde.
Komplett ungekürzt: Sci-Fi-Horror-Kult erscheint zum ersten Mal überhaupt auf Blu-ray – vom Scream"- & "Nightmare On Elm Street"-Macher!Verleiher Turbine Medien läutete die Neuprüfung erfolgreich in die Wege und bekam letzten Endes zugesprochen, dass der Film „nach heutigen Maßstäben nicht mehr unsittlich“ sei und es dadurch keine „Jugendgefährdung“ mehr gebe. Nun wurde der Film auch der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft erneut vorgelegt, die ein für viele Genre-Kenner*innen wohl überraschendes Urteil fällte: Die Uncut-Fassung des Films wurde im Zuge einer Neuprüfung durch die FSK jetzt sogar ab 16 Jahren freigegeben!
Solltet ihr „Hexen - Geschändet und zu Tode gequält“ demnächst also in einer Turbine-Edition mit einem blauen 16er-Siegel im Laden stehen sehen, wundert euch nicht: Ihr habt es tatsächlich mit der ungekürzten Version des legendären Horror-Reißers zu tun.
Das ist "Hexen - Geschändet und zu Tode gequält"
Der international als „Mark Of The Devil: Part II“ bekannte Film kam erstmals im Januar 1973 in die deutschen Kinos und gilt als Fortsetzung von „Mark Of The Devil“ alias „Hexen bis aufs Blut gequält“ – hat tatsächlich jedoch keine allzu enge inhaltliche Verbindung zu diesem, sondern teilt lediglich Gemeinsamkeiten wie die Zeit, in der er spielt, die expliziten Folterszenen, wie man sie aus dem Exploitation-Kino kennt, sowie Darsteller Reggie Nalder.
Und darum geht's: Im Jahr 1780 tyrannisiert der Hexenjäger Balthasar von Ross (Anton Diffring) die Bevölkerung. Wer sich gegen ihn stellt, wird alsbald zum Hexer oder zur Hexe erklärt – und verbrannt. Bis er es eines Tages mit dem aus dem Kerker geflohenen Alexander von Salmenau zu tun bekommt, dem es gelingt, die Bürgerinnen und Bürger gegen den diabolischen Balthasar von Ross aufzubringen…
Horror-Remake in Arbeit: Die vielleicht ekligste Alien-Invasion der Filmgeschichte wird neu aufgelegt!