Absolut einzigartig: Neue Details zum vielleicht besten Superheldenfilm, den wir wohl nie sehen werden

Die FILMSTARTS-Kritik zu „Batmans Rückkehr“ dürfte zu unseren umstrittensten zählen. Die mageren 2,5 Sterne liegen nicht nur weit hinter der durchschnittlichen User-Wertung (3,5 Sterne), auch innerhalb unserer Redaktion kommt Tim Burtons „Batman“-Fortsetzung weit besser weg – und zählt so etwa für Pascal Reis, Michael Bendix und auch den Autor dieses Artikels zu den besten Superheldenfilmen überhaupt.

Tiefer in die einerseits stimmungsvoll-düstere, andererseits aber auch schrill-überhöhte Welt von Burton einzutauchen – danach sehnten sich in den 90ern viele Fans. Doch daraus wurde bekanntlich nichts: Joel Schumacher übernahm anschließend das Zepter und bescherte uns stattdessen mit „Batman Forever“ und „Batman & Robin“ Werke, die bis heute einen zweifelhaften Ruf genießen. Dabei wäre es beinahe zu einem Spin-off um die von Michelle Pfeiffer gespielte Selina Kyle alias Catwoman gekommen. Gleich zwei Ideen standen dafür im Raum, wie „Batmans Rückkehr“-Drehbuchautor Daniel Waters nun verraten hat. Wobei wir eine davon ganz besonders gerne auf der Leinwand gesehen hätten...

Schwarz-Weiß-Drama in Anlehnung an einen Klassiker …

Wie der Schreiber im Zuge eines Screenings in Los Angeles nun enthüllt hat (via Deadline), habe der vor allem für seine Zusammenarbeiten mit „Fluch der Karibik“-Superstar Johnny Depp bekannte Burton durchaus Interesse an einem Catwoman-Solofilm gehabt. Und sein Ansatz für das Spin-off war ebenso spannend wie unorthodox.

So habe der Filmemacher etwa kein kurzweilig-actionreiches und schon gar kein bonbonbuntes Blockbuster-Spektakel im Sinn gehabt, sondern eine vergleichsweise reduzierte Vision, mit der er sich auf einen Katzenfilm-Klassiker zurückberufen hätte: Burton wollte ein an Jacques Tourneurs „Katzenmenschen“ (1942) angelehntes Schwarz-Weiß-Drama in Szene setzen – in dem Selina Kyle „einfach zurückhaltend in einer Kleinstadt gelebt“ hätte. Diesen krassen Gegenentwurf zum mittlerweile klassischen Comic-Bombast hätten wir nur zu gerne gesehen!

… oder doch eher ein Spektakel à la "The Boys"?

Drehbuchautor Waters hatte indes eine eigene, ganz andere Idee – die dem einen oder der anderen durchaus bekannt vorkommen dürfte: „Ich wollte einen 'Batman'-Film, wo sich die Metapher um Batman dreht. Also ließ ich sie in eine L.A.-Version von Gotham City umziehen, die von drei Arschloch-Superhelden regiert wird“, so Waters. „Es war 'The Boys' noch vor 'The Boys'.“ Das Skript habe Burton jedoch nicht überzeugt, und so kam es nie zu einer Verwirklichung.

Und was „Batmans Rückkehr“ betrifft: Da sei es eine regelrechte Wohltat gewesen, niemanden außer Tim Burton zufriedenstellen zu müssen. Lange vor dem Internetzeitalter habe es schließlich kein „Tribunal“ gegeben, dem man Rechenschaft schuldig war. Deswegen sei man gar blauäugig an die Sache rangegangen, ohne die Welt der DC Comics wirklich zu verstehen, so Waters.

Seinerzeit vergraulte man mit dem Film so manche Fans des Dunklen Ritters, die sich über die Abweichungen von der Vorlage echauffierten („Wir haben das ganze Comic-Ding nicht wirklich verstanden.“). Heute aber wird „Batmans Rückkehr“ sowie nicht zuletzt auch Pfeiffers Performance viel Liebe entgegengebracht – sodass ein Catwoman-Film mit der mittlerweile 65-Jährigen aber wohl auf ewig ein unerfüllter Wunschtraum bleiben wird.