Wenn am Ende von „Split“ mit James McAvoy als Kidnapper mit 23-fach gespaltener Persönlichkeit plötzlich Bruce Willis in seiner Rolle als unzerstörbarer David Dunn an der Bar sitzt, hat der Twist auch uns kalt erwischt. Noch mehr als die überraschende Wendung hat uns allerdings die sich so eröffnenden Möglichkeit auf ein Crossover zwischen „Unbreakable – Unzerbrechlich“ und „Split“ weggeblasen. Und drei Jahre später war es tatsächlich soweit: M. Night Shyamalans Superhelden-Trilogie-Abschluss „Glass“ kam mit der absoluten Traumbesetzung Bruce Willis / Samuel L. Jackson / James McAvoy in die Kinos – und war trotz der mysteriösen Trailer, in denen die drei Protagonisten plötzlich in einer psychiatrischen Einrichtung festzustecken scheinen… ganz okay.
Natürlich nicht das, was wir uns – genau wie viele Fans – erhofft hatten. Allerdings hat es damals bei „Unbreakable – Unzerbrechlich“ auch einige Jahre gedauert, bevor sich der Film nach der anfänglichen Enttäuschung, nicht einfach nur ein weiterer „The Sixth Sense“ zu sein, doch noch seinen verdienten Kultstatus als einer der besten und vor allem außergewöhnlichsten Superhelden-Filme überhaupt verdient hat. Vielleicht ist es also an der Zeit, auch „Glass“ und seinem natürlich auch diesmal nicht ausbleibenden Shyamalan-Mega-Twist noch mal 'ne zweite Chance zu geben. Das könnte man zum Beispiel heute Abend tun, wenn ProSieben den Film ab 22.20 Uhr ausstrahlt.
Alternativ gibt es den Film aber auch ganz einfach ohne zusätzliche Kosten im Abo von Disney+:
Kampfansage an die Marvel-Konkurrenz
Es wohl nicht zu weit hergeholt, wenn man „Unbreakable“ (der sich ja überhaupt erst auf der Zielgeraden als Superheldengeschichte zu erkennen gibt), „Split“ und eben auch „Glass“ als Anti-Marvel-Filme bezeichnet – und genau darauf spielt M. Night Shyamalan auch selbst an: In „Glass“, der wie seine Vorgänger in Philadelphia spielt, steht das neugebraute größte Gebäude der Stadt kurz vor seiner Eröffnung – und der Osaka Tower sieht dabei nicht nur sehr ähnlich aus wie das Avengers Hauptquartier aus dem MCU, in einem fiktiven Magazin im Film wird das Gebäude auch doppeldeutig als „A TRUE MARVEL“ beschrieben.
Disney und seine verbundenen Unternehmen
Zunächst ist das natürlich nur ein bloßes Easter Egg. Aber wenn man den Film kennt und weiß, welche Rolle der Tower im Finale (nicht) spielt, der weiß auch, dass Shyamalan den Turm sehr wohl sehr bewusst als Statement einsetzt, um noch mal dick und fett zu unterstreichen, dass er eben nicht einfach nur weitere Blockbuster-Dutzendware produziert, sondern einen eigenen Ansatz für das Superheldencomic-Genre gefunden hat.
Nur ist die Kampfansage in diesem speziellen Fall auch ein Stück weit nach hingen losgegangen, weil „Glass“ nun mal qualitativ längst nicht das hält, was uns Shyamalan mit solch einem selbstbewussten Seitenhieb auf die vermeintlich übermächtige MCU-Konkurrenz verspricht…
Bei diesem Artikel handelt es sich um die Wiederveröffentlichung eines bereits früher erschienenen Berichts anlässlich der heutigen TV-Ausstrahlung des Films.
*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
