Mit „Rebel Moon – Teil 1: Kind des Feuers“ erscheint am 22. Dezember der zweite Film, den Zack Snyder für Netflix inszenierte. Obwohl seine Filme nun nicht mehr auf der großen Leinwand landen, scheint der Regisseur in dem Streaming-Giganten eine neue Heimat gefunden zu haben, die es ihm zumindest zum Teil (von „Rebel Moon“ will er noch mal eine längere und blutigere Fassung nachschieben) ermöglicht, seine Filme weitgehend so zu veröffentlichen, wie er sie intendiert und auch gedreht hat.
Das war in der Vergangenheit nämlich alles andere als selbstverständlich: Nachdem die Kino-Fassung seines Superhelden-Blockbusters „Justice League“ durch zahlreiche Schnittänderungen und Neudrehs kaum noch etwas mit der ursprünglichen Version gemein hatte, machten sich die Fans mit dem Hashtag #ReleaseTheSnyderCut lautstark für eine Veröffentlichung eines Director's Cuts stark – und hatten Erfolg.
Doch das ist nur die Spitze des Eisberges: Auch mit Filmen wie dem Romero-Remake „Dawn Of The Dead“ (2004) oder „Watchmen – Die Wächter“ (2009), seinem ersten Beitrag zum Superhelden-Genre, war der Regisseur erst völlig zufrieden, nachdem er sie in Form eines Director's Cuts noch einmal veröffentlicht hatte. Doch laut eigenen Aussagen ist das bei „Army Of The Dead“, Snyders Zombie-Film von 2021, nicht nötig – denn es gab nur eine einzige Sache, die Netflix dem „Man Of Steel“-Regisseur nicht durchgehen lassen wollte...
In „Army Of The Dead“ lässt Snyder eine Horde blutrünstiger Zombies auf Las Vegas los, während Ex-Soldat Scott Ward (Dave Bautista) das dadurch ausgelöste Chaos nutzen will, um ein Casino auszurauben. Ihm zur Seite steht unter anderem Matthias Schweighöfer, der seiner Figur des Safe-Knackers Ludwig Dieter noch im selben Jahr eigenhändig das Spin-off „Army Of Thieves“ auf den Leib inszenierte.
„Netflix war einverstanden mit dem, was ich machen wollte“, verriet Snyder im Interview mit Collider. Doch im selben Gespräch verriet er auch, welches Detail er schließlich doch aus der ersten Fassung entfernen musste...
Dieses Detail war Netflix dann doch zu eklig!
„[...] Das Tolle an Netflix war […], dass sie so cool mit dem umgingen, was ich machen wollte“, so Snyder. „Sie sagten nie: ,Oh!' Ich glaube, das einzige, bei dem sie wollten, dass ich es rausnehme, war der Zombie-Penis, weil wir ihn direkt im Vorspann hatten. Einer der Chippendale's-Tänzer hatte diesen riesigen Schwanz, aus dem ein Stück herausgebissen war. Ich hatte eine Aufnahme davon, und sie fragten: ,Kann man das irgendwie...?' Und ich sagte: ,In Ordnung.'“
Sollte also irgendwann doch der Snyder Cut von „Army Of The Dead“ veröffentlicht werden, bekommen wir es zwar voraussichtlich nicht mit einem völlig anderen Film zu tun. Aber während herausgerissene Eingeweide in einem Zombie-Film zum guten Ton gehören, wären Untoten-Genitalien selbst in dem für Grenzüberschreitungen bekannten Subgenre etwas Neues. Ob sich Netflix also irgendwann doch noch erweichen lässt?
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