„Sicario“, so werden im spanischen Kartell-Slang Auftragskiller genannt – und davon tummeln sich in Denis Villeneuves starkem Drogen-Thriller „Sicario“ so einige. Während Villeneuve in seinen Kino-Meisterwerken „Arrival“, „Blade Runner 2049“ und den „Dune“-Filmen spannenden Sci-Fi-Szenarien nachging, blieb der Regisseur mit „Sicario“ in der brutalen Realität verhaftet – und reißt sein Publikum damit von Anfang bis Ende mit.
Unseren TV-Tipp „Sicario“ könnt ihr am Freitag, den 20. September 2024 um 22.50 Uhr auf ProSieben schauen. Wer die TV-Ausstrahlung verpasst hat, kann natürlich auch auf Blu-ray (sogar als 4K-Version), DVD oder VoD zurückgreifen.
Und wer einschaltet, wird sofort in den Sog von Villeneuves packender und dichter Inszenierung gerissen, denn gleich die knallharte Eröffnungssequenz in Phoenix elektrisiert und setzt die Messlatte für die Spannung hoch. Gehalten werden kann diese dann auch tatsächlich bis zum furiosen Finale in einem Schmugglertunnel. Langeweile kommt hier keine Sekunde auf!
"Sicario": Emily Blunt im Drogenkrieg
Doch worum geht es überhaupt in „Sicario“? FBI-Agentin Kate Macer (Emily Blunt) wird vom undurchsichtige Geheimdienstler Matt Graver (Josh Brolin) rekrutiert, um im Drogenkrieg an der US-amerikanisch-mexikanischen Grenze zu kämpfen.
Schnell wird Macer klar: Außer politischen werden in diesem Krieg auch jede Menge moralische Grenzen überschritten – und zwar auf beiden Seiten. Mit in Gravers Team ist auch der zwielichtige Alejandro (Benicio Del Toro), ein ehemaliger Staatsanwalt aus Kolumbien. Um auf mexikanischem Boden an die Drahtzieher des Sonora-Kartells zu kommen, führt die US-Einheit Operationen ohne rechtliche Grundlagen durch – ein gefährliches Spiel…
Dass „Sicario“ trotz einiger Harte-Männer-Klischees eine frische, nicht machohafte Perspektive liefert, liegt an der hervorragenden Hauptdarstellerin Emily Blunt, deren Figur Macer Härte und Verletzlichkeit in sich vereint und das Publikum bei diesem Streifzug durch den Drogenkriegs-Irrsinn zuverlässig an die Hand nimmt.
Großartige Kameraarbeit
Dass eine Protagonistin durch „Sicario“ führt, musste sich Villeneuve hart erkämpfen – die Studiobosse waren zunächst dagegen. Letztlich erwies sich das Engagement von Blunt aber als großer Glücksgriff.
Ebenfalls ein Glücksgriff für „Sicario“ ist Kameramann Roger Deakins, mit dem Denis Villeneuve bereits mehrfach zusammenarbeitete. Deakins gewann 2018 den Oscar für seine Kameraarbeit in „Blade Runner 2049“ und 2020 für den außergewöhnlichen One-Shot-Kriegsfilm „1917“, und er war etliche Male nominiert. Bei „Sicario“ sorgt Deakins für fantastische Bilder und außergewöhnliche Perspektiven – zum Beispiel in einer Sequenz in Nachtsicht-Optik.
"Sicario 2" und "Sicario 3"
Und es gibt auch schon eine Fortsetzung zu „Sicario“ – allerdings kann der FSK-18-Kracher „Sicario 2: Day Of The Soldado“ (läuft übrigens am 27. September 2024 auf ProSieben, und zwar ungeschnitten um 23.10 Uhr) nicht ganz mit der Qualität von „Sicario“ mithalten und weder Denis Villeneuve noch Emily Blunt haben mitgewirkt. Aber auch wenn er stilistisch nicht mehr viel mit „Sicario“ gemein hat, ist „Sicario 2“ trotzdem handwerklich hervorragend gemacht und empfehlenswert. Ihr könnt den Thriller ebenfalls bei Händlern wie Amazon leihen oder kaufen.
Seit Jahren warten wir nun aber schon auf „Sicario 3“ – denn eigentlich sollte es eine „Sicario“-Trilogie geben. Allerdings ist bis heute kein*e Regisseur*in für das Projekt bekanntgegeben worden. „Sicario 2“-Macher Stefano Sollima hat bereits verkündet, dass er nicht für eine weitere Fortsetzung zurückkehrt. Villeneuve wird es auch nicht wieder machen – aber tatsächlich kam erst vor kurzem das Gerücht auf, dass vielleicht Christopher McQuarrie an dem Projekt beteiligt sein könnte.
Das Bindeglied zwischen den Filmen sind aber sowieso nicht die Regisseure, sondern es ist der Drehbuchautor: Taylor Sheridan („Yellowstone“) schrieb die Skripte zu Teil 1 und 2 und soll auch die Vorlage für Teil 3 verfassen. Allerdings gibt es auch in diesem Bereich bislang keine Neuigkeiten. Wir sind also sehr gespannt, ob „Sicario 3“ noch kommt.
Ihr wollt noch einen weiteren Tipp für euren Heimkino-Abend? Nicht im TV, dafür aber bei Netflix könnt ihr folgendes Kino-Highlight schauen:
Heute Abend auf Netflix streamen: Der vielleicht härteste Film der letzten Jahre – eine absolute Wucht!Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels anlässlich einer erneuten TV-Ausstrahlung von „Sicario“.
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