Ihr habt mal wieder Lust auf einen Kinobesuch? Dann ist jetzt gerade eine richtig gute Zeit, um diesen von eurer To-Do-Liste zu streichen. Schließlich startet diese Woche ein richtig buntes, hochkarätiges Film-Potpourri in den deutschen Kinos:
Ganz besonders ans Herz legen wollen wir euch etwa den November-Beitrag unserer Initiative Deutsches Kino ist (doch) geil! „Ein ganzes Leben“ (4 Sterne in der FILMSTARTS-Kritik), während sich auch MCU-Fans mit „The Marvels“ (3 Sterne) endlich wieder über frischen Nachschub freuen dürfen. Neben dem neuesten Nicolas-Cage-Vehikel „Sympathy For The Devil“ (3 Sterne) und dem jüngsten Action-Spektakel aus Indien „Tiger 3“ – eine Fortführung des Mega-Franchise rund um „Pathaan“ – erwartet euch außerdem der wohl meistdiskutierte Film des Jahres: „Sound Of Freedom“.
"Sound Of Freedom": Reingehen und mitreden!
Alejandro Monteverde erzählt in seinem von wahren Ereignissen inspirierten Film von Tim Ballard (Jim Caviezel), der als Special Agent der amerikanischen Regierung gegen den internationalen Kinder- bzw. Menschenhandel kämpft – bis er seinen Job eines Tages hinschmeißt, um sich auf eigene Faust auf eine Befreiungsmission im kolumbianischen Dschungel zu machen.
Bereits im Vorfeld umgaben den Film einige Kontroversen, vor allem um die Ausschmückung von Ballards Beteiligung in den erzählten Einsätzen sowie die nicht ganz unumstrittene Vorgehensweise von dessen Organisation. Doch auch Hauptdarsteller Jim Caviezel schlug hohe Wellen, machte mit Äußerungen zu wirren QAnon-Verschwörungstheorien von sich aufmerksam. Dass es so etwas wie schlechte Werbung aber eben nicht gibt, legt der unglaubliche Erfolg des Films nahe – der ebenfalls für Diskussionen sorgte. Allerdings aus anderen Gründen.
"Es hat mir das Herz gebrochen": "Sound Of Freedom"-Regisseur erschüttert von Kritik am Überraschungs-Hit des Jahres 2023Denn der gerade einmal 14 Millionen Dollar teure Film spielte in den USA mehr ein als der 300-Millionen-Dollar-Blockbuster „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ – und steht aktuell bei einem Box Office von sage und schreibe 243,6 Millionen Dollar. Wie es zu diesem Erfolg kam? Nun, ein Baustein ist sicherlich auch ein besonderer Kniff, auf den die auf christliche Erbauungsfilme spezialisierten Angel Studios setzten: Wer für den Film ins Kino ging, wurde gleichzeitig aufgefordert, sich über eine Website noch weitere Tickets zu kaufen – quasi als eine Art Spende, von der später Menschen profitieren sollen, die sich kein Kinoticket leisten können. Von den zum Starttag generierten 14,2 Millionen Dollar kamen so knapp 2,7 Millionen Dollar durch derartige Zusatzverkäufe zustande.
Was nun wirklich hinter dem übrigens unter anderem auch von Donald Trump gefeierten Film steckt, der bereits 2018 gedreht wurde und jahrelang im Giftschrank verschwand, bevor er nun mit Pauken und Trompeten in die Kinos kam? Genau davon könnt ihr euch nun endlich selbst überzeugen! Die Meinungen zum Film könnten jedenfalls kaum weiter auseinander gehen:
Während die Publikumswertung auf Rotten Tomatoes bei unglaublichen 99 Prozent positiven Kritiken steht, lässt der MetaScore von nur 36 von 100 Punkten eher einen Film vermuten, den man sich getrost sparen kann. In der FILMSTARTS-Kritik gab es für „Sound Of Freedom“ solide 3 von 5 Sternen. Autor Michael Meyns fasst in seinem Fazit zusammen:
„Ein eindringliches Drama über Kindesmissbrauch und Menschenhandel, das aber nur halb so aufregend ist, wie all die absurden Auswüchse des amerikanischen Kulturkampfes, die rund um den US-Kinostart von „Sound Of Freedom“ zu beobachten waren.“
Solltet ihr hingegen eher einen Abstecher ins MCU in Erwägung ziehen und nicht so recht wissen, was euch denn im jüngsten MCU-Kapitel erwartet und ob sich ein Kinobesuch lohnt, empfehlen wir, in die jüngste Folge unseres Podcasts Leinwandliebe reinzuhören, die sich mit „The Marvels“ beschäftigt:
