Streaming-Tipp: Ein "Fast & Furious"-Star friert im ewigen Eis – und echt süße Hunde haben das Abenteuer ihres Lebens

Ob mit Mega-Blockbustern wie „Fluch der Karibik“ oder Klassikern wie „20.000 Meilen unter dem Meer“: Das Abenteuerkino hat im filmischen Disney-Kosmos einen festen Platz. Ebenso wie niedliche Tiere – seien sie gezeichnet, computeranimiert oder reale, flauschige Stars. Und ab und zu vereinen sich diese Disney-Welten – mitunter zu echt beeindruckendem Ergebnis!

So erzählt „Antarctica – Gefangen im Eis“ frei nach wahren Begebenheiten von acht Schlittenhunden, die gegen den Willen ihres liebevollen Besitzers (gespielt von „Fast & Furious“-Star Paul Walker) im ewigen Eis zurückgelassen werden. Das Resultat ist ein ebenso zuckersüßer wie nervenaufreibender Survival-Film. Wenn ihr nun neugierig seid: „Antarctica“ ist bei Disney+ im Abo enthalten.

"Antarctica": Acht Hunde gegen unmenschliche Temperaturen

1993: Schlittenführer Jerry Shepard (Paul Walker) und sein bester Freund Charlie Cooper (Jason Biggs) sind Teil einer wissenschaftlichen Expedition in der Nähe des Südpols. Als sie sich wegen der sich verschlechternden Wetterbedingungen in Aufbruchstimmung befinden, bringt Pilotin Katie (Moon Bloodgood) den Geologen Davis McClaren (Bruce Greenwood) zur Station. Der möchte unbedingt zum Mount Melbourne gebracht werden, um einen Meteoriten zu untersuchen und lässt sich trotz eindringlicher Warnungen nicht davon abbringen.

Es kommt, wie Jerry befürchtet hat: McClaren verunglückt und muss daraufhin eilig in Sicherheit geflogen werden. Jerry und Charlie sind daher gezwungen, ihre acht treuen Schlittenhunde zurückzulassen. Während Jerry vom schlechten Gewissen geplagt versucht, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um eine Rettungsmission für die Hunde anzuberaumen, beginnt für die Vierbeiner ein harter Kampf ums Überleben in kritischer Witterung...

„Antarctica“ beginnt wie typische Disney-Familienunterhaltung rund um einen tierlieben Protagonisten und seinen humorvollen besten Freund. Doch bereits mit dem Hereinbrechen des von „Der Untergang des Hauses Usher“-Darsteller Bruce Greenwood gespielten Geologen findet ein erzählerischer Wechsel statt.

„Jäger des verlorenen Schatzes“-Produzent und „Arachnophobia“-Regisseur Frank Marshall inszeniert die kurzfristig anberaumte, riskante Expedition zum zugeschneiten Stratovulkan Mount Melbourne als geradliniges Abenteuer in frostiger Umgebung: Zwei Profis und ein unermüdlicher Wissenschaftler trotzen der Natur, um an rares Gestein zu gelangen – und acht bestens trainierte Schlittenhunde tun ihren Job.

Doch dann erfolgt eine zweite Wende, und aus dem mit frostigen, aber auch schönen Naturpanoramen illustrierten Mini-Abenteuer wird plötzlich ein außergewöhnliches Survival-Drama, bei dem entgegen der Genrenorm keine Menschen, sondern Hunde im Mittelpunkt stehen. Marshall und „Cast Away“-Kameramann Don Burgess gelingt dabei das beeindruckende Kunststück, sozusagen das Beste aus zwei Welten zusammenzubringen:

Die unkommentierten Szenen der im unwirtlichen, ewigen Eis nach Nahrung und Unterschlupf suchenden Hunde haben durchaus den Niedlichkeitsfaktor einer geschickt gefilmten Naturdokumentation mit flauschigen Untersuchungsobjekten. Die Szenen wirken nur gelegentlich gestellt, zumeist entfalten sie sich mit einer glaubhaften Natürlichkeit – und die 32 Hunde, die zum Einsatz kamen, um die acht Schlittenhunde darzustellen, sind einfach herzerwärmend-knuffig.

Es bleibt nicht kuschelig

Diesem Knuddelfaktor und der FSK-Freigabe ohne Altersbeschränkung zum Trotz kennt Drehbuchautor David DiGilio im Umgang mit seinen tierischen Helden kaum Erbarmen: „Antarctica“ ist kein Film, der einfach ein paar niedliche Tiere beim Tollen im Schnee zeigt, sondern baut immense Spannung auf. Mehrmals geraten die Schlittenhunde in fesselnde, gefährliche Situationen, die Marshall mit einer überraschenden Wucht zu vermitteln versteht.

So enthält „Antarctica“ den vielleicht heftigsten Jumpscare, den es in einem FSK-0-Film zu sehen gibt: Als sich einer der Hunde gerade an einem toten Schwertwal labt, springt aus diesem plötzlich ein bluthungriger Seeleopard hervor und setzt sofort zur Jagd auf unsere Helden an!

Gepaart mit der überzeugenden Effektarbeit (so kam eine realistische Seeleopard-Animatronic zum Einsatz), entsteht so eine intensive Suspense-Sequenz, die mühelos viele „normale“ Survival-Abenteuer mit menschlichen Helden in die Tasche steckt. Dass sich Marshall und DiGilio nicht komplett auf den Schlittenhund-Handlungsfaden fokussieren, sondern auch eine Nebenhandlung aufmachen, die sich um Shepards Bemühungen drehen, ein Rettungsteam zusammenzustellen, mag die Intensität dieses Survival-Films schmälern.

Allerdings schenkt uns Marshall somit auch eine empathische, geerdete Rolle, die zu den besten in Walkers Filmografie gehört – auch wenn sie wenig mit der Inspirationsquelle des Films gemein hat. „Antarctica“ ist nämlich lose vom Verlauf einer japanischen Antarktis-Expedition inspiriert, die sich 1958 ereignete und bereits 1983 einmal verfilmt wurde: Von der japanischen Regielegende Koreyoshi Kurahara unter dem Titel „Taro und Jiro in der Antarktis“.

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