Seien wir doch ehrlich: Die (aller)meisten Horror-Remakes sind lahm bis überflüssig. Manche von ihnen sind sogar echte Ärgernisse, weil sie uninspiriert heruntergedreht und/oder merklich auf zynische Geldmacherei ausgerichtet erscheinen. Eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen ist „The Hills Have Eyes - Hügel der blutigen Augen“, der erste US-Film von Regisseur Alexandre Aja („High Tension“). Dabei handelt es sich um die Neuauflage des gleichnamigen Klassikers von Grusel-Legende Wes Craven („Nightmare - Mörderische Träume“, „Scream 1 – 4“).
Der Franzose respektiert offensichtlich das Original von 1977, gibt seinem puren Terror verbreitenden, eigenen Film aber auch eine Menge individuellen Charakter. Wie unsere starke vier Sterne vergebende FILMSTARTS-Kritik von Autor Carsten Baumgardt attestiert, geht Aja dabei keine Kompromisse ein. Schon die Eröffnungsszene, in der Wissenschaftler in Schutzanzügen von einem Unbekannten mit Spitzhacke niedergemetzelt werden, hinterlässt Eindruck. „Ein Auftakt wie ein unerwarteter Faustschlag ins Gesicht“, urteilt unser Autor und beschließt seine Rezension mit den Worten „Genrefans wird ‚The Hills Have Eyes‘ begeistern.“
Das „The Hills Have Eyes“-Remake läuft am heutigen 25. Oktober 2023 um 22.00 Uhr auf Tele 5. Gleich im Anschluss (ab 0.05 Uhr) wird übrigens noch das leider längst nicht so gute Sequel „The Hills Have Eyes 2“ gezeigt. Eine Wiederholung des ersten Films bietet der Sender in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober um 0.55 Uhr an.
Falls euch diese Termine nicht passen könnt ihr den Film jederzeit im Rahmen eures Disney+-Abos streamen. Oder ihr bestellt euch den FSK-18-Titel einfach als Blu-ray beziehungsweise DVD:
Darum geht’s in "The Hills Have Eyes" auf Tele 5:
Auf dem Weg nach San Diego fährt Familie Carter mit ihrem Pick-Up-Truck samt angehängtem Wohnwagen durch die Wüste New Mexicos. Als sie an einer Tankstelle mitten im Nirgendwo stoppen, gibt ihnen deren Betreiber (Tom Bower) einen Tipp für eine Abkürzung. Vater Bob (Ted Levine) folgt dem Rat dankbar – nicht ahnend, dass er seine Lieben geradewegs in eine tödliche Falle führt.
Ein strategisch platziertes Nagelbrett sorgt dafür, dass diverse Reifen zerfetzen und das Gefährt von der Strecke abkommt. Niemand ist verletzt, nur die Vorderachse des Trucks ist gebrochen. Genervt, aber nicht sonderlich besorgt, macht sich Bob zu Fuß auf den Weg zurück zur Tankstelle. Sein Schwiegersohn Doug (Aaron Stanford) geht derweil in die entgegengesetzte Richtung, um dort möglicherweise Hilfe zu finden.
Mutter Ethel (Kathleen Quinlan), die erwachsenen Töchter Brenda (Emilie de Ravin) und Lynne (Vinessa Shaw) sowie Lynnes Baby warten in der Hitze, während Teenager Bobby (Dan Byrd) mit dem Hund Gassi geht – so weit, so entspannt. Doch dann gerät die Situation plötzlich außer Kontrolle. Denn versteckt in den sandigen Hügeln hausen gewissenlose menschliche Mutanten. Einer perfiden Idee folgend, eröffnen sie die Jagd auf die Carters …
Die besten Horrorfilme aller ZeitenAlexandre Ajas bester US-Film
Bereits mit seiner zweiten Regiearbeit, dem knochenharten, atmosphärischen Psycho-Slasher „High Tension“, konnte Alexandre Aja einen veritablen Kultstreifen abliefern. Als der Film 2003 erstmals aufgeführt wurde, war der Pariser gerade einmal 25 Jahre alt. Aja folgte dem Ruf Hollywoods und fabrizierte dort nach „The Hills Have Eyes“ noch weitere gute bis zumindest originelle Genre-Beiträge wie „Mirrors“, „Piranha 3D“ und „Horns“. Sein bisher letztes großes Highlight war der Alligator-Reißer „Crawl“, den sein Kollege Quentin Tarantino zu seinem persönlichen Lieblingsfilm des Jahres 2019 kürte.
Trotzdem bleibt „The Hills Have Eyes“ Ajas bisher bester US-Film. Einen großen Anteil am Gelingen des Projekts hatte, neben der grandiosen Wüstenkulisse der marokkanischen Provinz Ouarzazate, auch der Cast. Speziell Serien-Fans werden viele Gesichter wiedererkennen. So spielt Ted Levine aus „Monk“ den Vater der Familie in Schwierigkeiten. Die weibliche Hauptrolle übernahm Emilie de Ravin aus „Lost“ und „Cougar Town“-Veteran Dan Byrd gibt ihren kleinen Bruder. Außerdem sind Kathleen Quinlan (oscarnominiert für „Apollo 13“), Aaron Stanford, der Pyro aus der „X-Men“-Reihe, und Vinessa Shaw („Eyes Wide Shut“) in zentralen Parts dabei.
Mit einem Einspielergebnis von über 70 Millionen Dollar generierte „The Hills Have Eyes“ an den Kinokassen fast das Fünffache seines Budgets an Einkünften. So wurde der Film für die produzierenden Fox Searchlight Studios zu einem profitablen Hit. Weshalb natürlich flott ein Sequel hinterhergeschoben wurde. Das nicht erneut von Aja, sondern vom Deutschen Martin Weisz („Rohtenburg“) inszenierte „The Hills Have Eyes 2“ war allerdings vergleichsweise schwach. Da der Nachfolger auch die finanziellen Erwartungen nicht erfüllen konnte, war das Franchise hiermit bereits wieder gestorben.
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Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.