Mit seinem ersten Auftritt als Captain America ist Chris Evans zum weltweiten Filmstar geworden – wobei er kürzlich schon eingeräumt hat, dass nicht er, sondern die Figur der Star sei. Doch was hat der 42-Jährige eigentlich vor seiner Marvel-Karriere gemacht?
Wenn es nach ihm selbst geht: einige „schlechte Filme“ gedreht, wie Evans im Interview mit der GQ einräumt. Der Schauspieler hat seine Karriere mit Filmen wie der High-School-Komödien-Parodie „Nicht noch ein Teenie-Film!“ begonnen, anschließend hat er sich in Form der ersten beiden „Fantastic Four“-Filme erstmals ins Superhelden-Terrain gewagt. Aber auch in Danny Boyles hoch gelobtem Sci-Fi-Film „Sunshine“ war Evans an der Seite von „Oppenheimer“-Star Cillian Murphy zu sehen.
Damals war Evans abonniert auf arrogante junge Typen, die um keinen Streich verlegen sind oder gar zum Mobbing neigen – in mehreren Filmen spielte er den prototypischen High-School-Bully. „Ich kam wie ein Arschloch rüber und habe Arschloch-Rollen bekommen“, so Evans' Kommentar dazu. Manchmal habe er sogar das Gefühl gehabt, dass Leute, die ihn privat kennenlernen, automatisch denken: „Chris Evans hat mich mal in einen Spind gesteckt.“
Chris Evans: "Dass ich hier bin, ist ein Wunder"
Doch eigentlich habe er mit diesem Rollentypus wenig zu tun. Er selbst sehe sich eher als „introspektiv“, und auch wenn „Captain America“ sein Leben in finanzieller Hinsicht völlig verändert habe, sei er immer noch derselbe geblieben. „Ich liebe die Schauspielerei“, sagt Evans im Interview, „aber es ist nichts, ohne dass ich nicht leben könnte.“
Dementsprechend sei er auch komplett entspannt, was seinen Star-Status angeht. „Bevor ich ein neues Projekt annehme, schaue ich in eine Weile aus dem Fenster meines Hauses, um meine Entscheidung zu treffen“, so Evans – aber eine Rolle zu spielen, nur weil das förderlich für seine Karriere wäre, komme für ihn nicht in Frage. Statt sich mit seinem Ruhm auseinanderzusetzen, macht sich der „Avengers“-Star aber sowieso ganz andere Gedanken.
„(...) Wenn ich mich zum Beispiel frage, warum es schwarze Löcher gibt, wird mir klar, dass die Tatsache, dass ich hier bin, ein Wunder ist“, sinniert Evans. „Ich meine, dass jeder von uns hier ist, das ist an sich schon etwas Unglaubliches. Das gibt mir ein Gefühl von tiefem Frieden. Und dann denke ich nicht mehr nach und stelle mir keine Fragen mehr über meine Karriere.“
Im selben Gespräch zeigt er sich auch beeindruckt davon, „dass Bäume grün sind“, einer der Gründe, warum er nach dem Dreh von „Avengers 4: Endgame“ in seine ländliche Heimat in Massachusetts (und damit „in ein reineres Leben“) zurückgekehrt sei. In ein paar Filmen spielt er aber trotzdem noch mit, zuletzt in den Netflix-Produktionen „The Gray Man“ und „Ghosted“.
Marvel-Star schwärmt von der Arbeit an "Spider-Man: No Way Home": "Hat meine Lust an der Schauspielerei wiederbelebt!"Dieser Artikel ist in ähnlicher Form bei unserer spanischen Schwesternseite Sensacine erschienen.