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    Hört in "Jäger des verlorenen Schatzes" bei 22 Minuten und 5 Sekunden ganz genau hin: Leidet Indiana Jones etwa unter Gedächtnisschwund?
    Maximilian Knade
    Maximilian Knade
    -Freier Autor
    Maximilian liebt Film in all seinen Formen und Farben. Wohlfühlen tut er sich jedoch besonders im Kaijū-Kino der 60er-70er-Jahre, in Screwball-Komödien mit Doris Day und Rock Hudson und in den Animes von Isao Takahata.

    Indiana Jones scheint an Gedächtnisproblemen zu leiden. Anders lässt sich nicht erklären, warum sich Harrison Fords Paraderolle schon zwei Jahre nach den Abenteuern aus "Indiana Jones und der Tempel des Todes“ nicht mehr an sie erinnert.

    Wir schreiben das Jahr 1935. Indiana Jones (Harrison Ford) stürzt mit seiner Begleitung über dem Himalaya ab. Sie retten sich in einem einsamen Dorf im Urwald. Dort herrschen seltsame Umstände: Kinder sind verschwunden und ein heiliges, für das Dorf essenzielles Artefakt wurde gestohlen. Indy geht der Sache auf den Grund und erfährt allmählich etwas über den erstarkenden Todeskult. Seine Mission: die Kinder retten und das heilige Artefakt zurückholen!

    Das ist die Handlung von „Indiana Jones und der Tempel des Todes“. Man könnte meinen, dass ein solches Abenteuer, in dem Magie eine ganz wesentliche Rolle spielt, so einprägsam ist, dass man es sein Leben lang nicht mehr vergessen wird. So erging es immerhin den Fans, die sich selbst nach über 40 Jahren an nahezu jede Szene des Films erinnern. Indy scheint jedoch an Gedächtnisschwund zu leiden, denn in dem nur ein Jahr später angesiedelten „Jäger des verlorenen Schatzes“ will er von Magie nichts mehr wissen. Stattdessen bestreitet er ihre Existenz.

    Abergläubischer Hokus Pokus!

    So findet sich schon früh im Film, wo die Ereignisse von vor einem Jahr noch ganz frisch im Gedächtnis sein müssten, eine Szene, in der Indy sagt: „Ich glaube nicht an Magie, an irgendwelchen abergläubischen Hokus Pokus.“ Er scheint tatsächlich verdrängt zu haben, was ihm vor kurzem noch widerfahren ist! Die Textstelle ist leicht zu überhören, da sie nur einen kurzen Einschub innerhalb eines Dialogs darstellt. Wenn ihr bei 22 Minuten und 5 Sekunden jedoch genau hinhört, dann entgeht euch Indys Meinung zur Magie nicht.

    Auch wenn der Filmfehler verwirren mag, gibt es eine ganz logische Erklärung dafür – und sie hat nichts mit Gedächtnislücken zu tun! Es handelt sich um einen sogenannten Kontinuitätsfehler. Auch wenn „Jäger des verlorenen Schatzes“ nach „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ spielt, wurde er vor ihm gedreht. Er erschien 1981, während Letzterer erst drei Jahre später veröffentlicht wurde. Vermutlich wussten die Macher*innen zu diesem Zeitpunkt selbst noch nichts von den Abenteuern, die Indy in seiner Vergangenheit bewältigen musste!

    Indy mag keine Gedächtnislücken haben, ein Dickkopf bleibt er aber trotzdem. So hat er selbst im Trailer zu „Indiana Jones 5: Das Rad des Schicksals“ noch beteuert, dass er nicht an Magie glaube. Immerhin diesmal mit Einschränkungen: Er gibt zu, kuriose Dinge gesehen zu haben und dass es vielleicht nicht darauf ankommt, woran man glaubt oder nicht glaubt – sondern wie fest. Vielleicht muss sich Indy ja doch noch ein paar Mal davon überzeugen lassen, dass Magie und Zauberei tatsächlich existieren – zumindest in seiner Welt.

    Stoppt "Indiana Jones 2" bei 81 Minuten und 25 Sekunden – und ihr entdeckt zwei Überraschungsgäste, die gar nicht da sein sollten!
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