Er brachte uns mit „The French Connection“ absoluten Film-Kult und eine der besten Auto-Verfolgungsjagden der Filmgeschichte, lehrte uns mit „Der Exorzist“ den Schrecken und polarisierte mit Werken wie „Killer Joe“ – jetzt ist der Regisseur William Friedkin von uns gegangen. Er starb im Alter von 87 Jahren, das geht aus einem Bericht vom „Guardian“ hervor. Nach Aussage seiner Frau Sherry Lansing ist der Filmemacher an diesem Montag in Los Angeles verstorben.
Friedkin lies sich nie auf ein Genre festlegen und war einer der wichtigsten Regisseure der 70er-Jahre. Gemeinsam mit gleichgesinnten Filmemachern wie Francis Ford Coppola („Apocalypse Now“), Peter Bogdanovich („Is’ was, Doc?“), Martin Scorsese („Taxi Driver“) oder Roman Polanski („Der Mieter“) mischte er als Teil der „New Hollywood“-Bewegung die Filmindustrie auf. Für seinen Thriller „The French Connection“ wurde der Künstler mit insgesamt fünf Oscars bedacht – darunter auch die Auszeichnung als bester Film.
Ein letztes Mal Friedkin im Kino
Der Filmemacher wurde 1935 in Chicago in einfachen Verhältnissen geboren. Seine ersten Berührungspunkte mit dem Film- und Fernsehgeschäft machte er bereits kurz nach der Schulzeit, als er sich im Alter von 18 Jahren als Regisseur von Live-Fernsehsendungen versuchte.
Bereits sein erster Dokumentarfilm „The People vs. Paul Crump“ hinterließ eine beeindruckende Wirkung. Nicht nur konnte er mit damit den Golden Gate Prize des San Francisco International Film Festivals für sich gewinnen, sondern auch die Umwandlung von Paul Crumps Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe bewirken. Mit dem Musikfilm „Good Times“ gab der Regisseur 1965 sein Hollywood-Debüt.
Einen letzten Film werden wir vom Altmeister noch im Kino zu sehen bekommen. Das Gerichtsdrama „The Caine Mutiny Court-Martial“ konnte der Filmemacher vor seinem Tod vollenden. Der Film mit Kiefer Sutherland („24“), Jason Clarke („Oppenheimer“) und dem ebenfalls in diesem Jahr verstorbenen Lance Reddick („John Wick“) feiert seine Premiere bei den diesjährigen Filmfestspielen von Venedig. Wann der Film in den deutschen Kinos zu sehen sein wird, ist bisher noch nicht bekannt.
Weiterer Rekord für "Oppenheimer": Christopher Nolan schlägt sich selbst