Ridley Scott zeigt keine Anzeichen von Altersmüdigkeit: Der Regisseur von Filmen wie „Alien“, „Blade Runner“, „Gladiator“ und „Der Marsianer“ ist aktiv wie eh und je – und ist der Mann hinter gleich zwei Kino-Epen, die viele Filmfans aktuell wohl weit oben auf ihrer Watchlist haben dürften: Während viele in Gedanken aber schon bei „Gladiator 2“ sind, der am 21. November 2024 in die Kinos kommen soll, erwartet uns ziemlich genau ein Jahr davor noch ein anderes ganz besonderes Projekt: „Napoleon“.
Der von den Apple Studios produzierte Historienfilm wird zwar früher oder später auch zur hauseigenen Streaming-Plattform Apple TV+ kommen. Bevor „Napoleon“ im Streaming landet, wird es das Epos aber exklusiv im Kino zu sehen geben – und zwar ab dem 23. November 2023. Und dass das auch gut so ist, unterstreicht nun der erste Trailer zum Film. Denn dieser beweist: Auch mit 85 Jahren steht Ridley Scott für durch und durch großes Kino, wie nur wenige seiner Zunft.
Das ist "Napoleon"
Der Film dreht sich um den legendären Napoleon Bonaparte (Joaquin Phoenix) und dessen Aufstieg zum Heeresführer sowie letztlich zum Kaiser von Frankreich. Dabei sollen aber nicht bloß seine berühmten Schlachten, sein taktisches Genie in Sachen Kriegsführung sowie seine gewaltigen Ambitionen im Mittelpunkt stehen, auch seiner schwierigen Beziehung zu seiner großen Liebe, Kaiserin Josephine (Vanessa Kirby), soll Raum in der Geschichte eingeräumt werden.
Der Trailer verspricht große Bilder auf der einen, starkes Schauspielkino auf der anderen Seite. Gerade in Scotts Filmen aus der jüngeren Vergangenheit lief das allerdings mal ganz hervorragend und mal nicht ganz so überzeugend zusammen. Trotzdem können sich die Verantwortlichen hier einige Oscar-Chancen ausmalen:
Dass die Apple-Produktion über Sony den Weg ins Kino geht, war zwar von vornherein nachvollziehbar – schließlich qualifizieren sich Filme erst über eine Streaming-Auswertung für die Academy Awards. Spätestens die ersten Bewegtbilder lassen einen nun aber schon erste Vermutungen anstellen, in welchen Kategorien es für eine Nominierung reichen könnte. Gerade in technischen Sparten wie Produktionsdesign oder Kamera sieht das alles jedenfalls schon mal sehr, sehr oscarwürdig aus ...
… doch auch dem Cast ist einiges zuzutrauen: Oscarpreisträger Joaquin Phoenix (für „Joker“) feiert über 20 Jahre nach „Gladiator“ seine Reunion mit Ridley Scott, und auch Vanessa Kirby, die ihr ab dieser Woche in „Mission: Impossible 7“ auf der Leinwand sehen könnt, ist spätestens seit ihrer eindringlichen Darbietung in „Pieces Of A Woman“ alles zuzutrauen. Außerdem mit von der Partie sind Ben Miles („The Crown“, „Andor“) und Matthew Needham („House Of The Dragon“) sowie ein namhafter französischer Cast, zu dem unter anderem Tahar Rahim („Ein Prophet“) und Ludivine Sagnier („Lupin“) gehören.
Noch mehr "Napoleon" – von Steven Spielberg!
Spannend: Neben Ridley Scott werkelt auch Steven Spielberg seit einigen Jahren an einer „Napoleon“-Adaption. Das einst von Regie-Legende Stanley Kubrick („2001: Odyssee im Weltraum“, „Shining“) erdachte, aber nie umgesetzte Projekt, soll unter ihm nun doch noch verwirklicht werden.
Direkte Konkurrenz für Scotts Adaption dürfte die Verfilmung allerdings nur bedingt werden. Denn wie Spielberg im Zuge der diesjährigen Berlinale verkündete, soll es sich bei seinem „Napoleon“ um eine siebenteilige Miniserie handeln. Wann diese erscheinen soll, ist noch nicht bekannt.
Steven Spielberg plant Serien-Epos: Dieses nie realisierte Mammutwerk von Stanley Kubrick will er zum Leben erwecken