Literweise ekliger Schleim, unberechenbare Schmierlappen und jede Menge Szenen, in denen man nicht mehr weiß, wo oben und wo unten ist: Mit dem Psycho-Horror „Infinity Pool“ hat „Possessor“-Regisseur Brandon Cronenberg den wohl finster-durchgeknalltesten Film des bisherigen Jahres geschaffen. In den USA scheiterte der verstörende Sog aus derber Sexualität, ruchloser Gewalt und widerlicher Dekadenz am Jugendschutz, weshalb er nur geschnitten in die dortigen Kinos kam ...
... in Deutschland dagegen erhielt „Infinity Pool“ uncut eine FSK-Freigabe ab 18 Jahren – erst auf der großen Leinwand, und nun auch zuhause: Am 13. Juli 2023 kommt „Infinity Pool“ ungeschnitten ins Heimkino.
Neben den Uncut-Veröffentlichungen auf DVD und Blu-ray bekommt der Schocker mit Mia Goth und Alexander Skarsgård eine unzensierte Auswertung im Streaming. Als Leih- und Kauf-VOD findet ihr „Infinity Pool“ unter anderem bei Amazon Prime Video*.
"Infinity Pool": Sagt eurer Urlaubslust "Adieu!"
Der unproduktive Autor James (Alexander Skarsgård) und seine Freundin Em (Cleopatra Coleman) machen Urlaub fernab der Heimat. Sie lassen es sich in ihrer abgeschotteten Luxusanlage gut gehen, tanken unentwegt Sonne, und das unterwürfige Personal liest ihnen sämtliche Wünsche von den Lippen ab. Als sie zufällig der verführerischen Werbefilm-Darstellerin Gabi (Mia Goth) und ihrem selbstbewussten Gatten Alban (Jalil Lespert) begegnen, freunden sich die beiden Paare rasch an.
Gabi und Alban kennen sich vor Ort bestens aus und stacheln James sowie Em dazu an, sich auch außerhalb der Hotelanlage zu vergnügen. Ein gemeinsamer Tag in der idyllischen, nahezu einsamen Fremde verläuft erfüllend, wenngleich sonderbar – und dann kommt es zu einem tödlichen Unfall...
Erotik-Thriller das 1. Mal im Streaming-Abo – mit einem Superstar als Schmierlappen und einer Bohrmaschine als FolterinstrumentEin Augenblick der Unachtsamkeit, und schon liegen Welten zwischen Menschen, die sich zuvor so einig fühlten: Panik und Ratlosigkeit auf der einen Seite, beängstigende Abgeklärtheit auf der anderen. Es ist eine Horror-Ausgangslage, die schon vielfach erzählt wurde, nicht zuletzt im Teenie-Slasher „Ich weiß, was du letzten Sommer getan“. Doch Cronenberg nutzt den fatalen Auffahrunfall als Sprungbrett, um in ganz andere Untiefen abzutauchen. Untiefen, die dafür sorgten, dass sein Film zugunsten eines R-Ratings nur gekürzt ins US-Kino gelangte.
Denn die abgebrühten Gabi und Alban zerren ihre Urlaubsbekanntschaften in einen aggressiven Strom aus Hedonismus, Gewalteskapaden und zügellosem Sex. Cronenberg schildert dies in abartig-hässlichen Bildern, die der Urlaubsidylle jeglichen Reiz nehmen – und das bereits, bevor das Geschehen mittels Drogen sowie desorientierenden Sci-Fi-Elementen weiter entgleitet.
Es tun sich Fragen auf, ob James nun der Spielball des verwirrend-lässigen Alban und der schrill-verruchten Gabi ist, oder sich mit aufgesetzt-angewiderter Miene seinen niedrigsten Trieben hingibt. Klar ist derweil, dass die Bevölkerung des Tourismusortes den Preis zu zahlen hat und sich die Regierung dankend Schlupflöcher für alle einfallen lässt, deren Taschen tief genug sind.
Während Cronenberg das mit Farborgien, den Magen attackierenden Tönen und wahnhaften Drogen-Visionen sowie Albtraum-Bilderreigen würzt, stirbt beim geneigten Publikum Stück für Stück die Lust am Urlaub. Aus Angst, selber in der Ferne Terror zu erleben – und aus einem nagenden, schlechten Gewissen, am ausnutzenden Tourismus-Rummel teilzunehmen. Oder schlicht aus Sorge, Leuten wie Gabi zu begegnen. Also doch lieber Urlaub auf dem heimischen Sofa, den Blick zum Fernseher gewandt. Ist günstiger und sicherer so!
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