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    Neue Erklärung für das Verbot von "Barbie" mit Margot Robbie: War die Aufregung völlig umsonst?
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    „Barbie“ mit Margot Robbie wurde in Vietnam verboten, die Philippinen überlegen aktuell nachzuziehen. Doch irren sie über den Grund für das Verbot? Das zeichnete sich bereits ab, wird nun auch von Hollywood-Studio Warner erklärt.

    Warner Bros.

    Weil der Film „Barbie“ die sogenannte Neun-Striche-Linie zeige, wurde er in Vietnam bereits verboten und wird es womöglich in weiteren Ländern. Mit der Neun-Striche-Linie erhebt China Anspruch auf Teile des südchinesischen Meeres, der von anderen Ländern bestritten wird. Die angebliche Darstellung einer Karte mit der offiziell nicht anerkannten Linie in „Barbie“ galt als Einknicken von China. Schon eine Hollywood-Produktion wie „Uncharted“ aber auch die Netflix-Serie „Pine Gap“ zeigten schließlich die vom Gros des Rests der Welt nicht akzeptierte Linie und nahmen Verbote in kleineren Ländern in Kauf, um in China zu laufen.

    Doch bei „Barbie“ ist der Fall wohl komplizierter.

    Keine Neun-Striche-Linie in "Barbie": Ist alles nur ein Missverständnis?

    Denn Warner stellt nun klar, dass die Neun-Striche-Linie im Film überhaupt nicht gezeigt werde. Die streitige Szene spiele, bevor Barbie (Margot Robbie) eine Reise aus der rosa Traumwelt in die richtige Welt antrete. Weird Barbie (Kate McKinnon) ermuntere sie, diese Reise anzutreten und gebe ihr dafür eine Karte, die mit Buntstiften gemalt wurde.

    Diese Karte sieht wie eine naive Kinderzeichnung aus: Die Lage der ganzen Kontinente passt nicht wirklich; Segelboote, Delfine und ein Hashtag sind selbstverständlicher Teil des Ganzen. Ein Szenenbild zeigt die Karte im Film:

    Die Karte in Warner Bros.
    Die Karte in "Barbie", um die jetzt so gestritten wird.

    Auf dem Bild ist ganz rechts eine gestrichelte Linie zu erkennen. Doch es wird schnell klar, dass diese rein gar nichts mit der Neun-Striche-Linie zu tun hat. Die so strittige Neun-Striche-Linie beginnt an der Südostküste Chinas, geht von dort östlich an Vietnam vorbei, macht nördlich über Malaysia einen Bogen, um danach westlich an den Philippinen entlang zu gehen. In der Form eines U beansprucht sie so das quasi gesamte Meer zwischen all diesen Ländern für China.

    Wie auch noch mal eine gute Gegenüberstellung auf Twitter zeigt, haben die Striche auf der „Kinderzeichnungs-Karte“ keine Verbindung mit der echten Neun-Striche-Linie – außer, dass es sich um Striche handelt.

    Es ist übrigens wohl nicht mal eine Anspielung auf die Neun-Striche-Linie. Denn es sind acht Striche. Doch warum finden sich diese dann überhaupt auf der Karte in „Barbie“? Wie das Branchenmagazin Variety berichtet, seien es die Linien der Reise der Hauptfigur, sogenannte „journey lines“. So sind an anderen Stellen der Karte auch ähnliche Striche zu erkennen. Ein Sprecher von Warner stellte so auch klar, dass die Karte niemals gedacht war, um irgendeine Art von Statement abzugeben.

    Es bleibt nun abzuwarten, ob Vietnam das ausgesprochene Verbot für „Barbie“ noch einmal rückgängig macht. Hierzulande wird es den knallpinken Film mit Margot Robbie sowie Ryan Gosling als Ken natürlich zu sehen geben. Am 20. Juli 2023 kommt „Barbie“ in Deutschland in die Kinos.

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