Die Rolle des Vampirs Edward Cullen in den „Twilight“-Filmen verhalf Robert Pattinson zum großen Durchbruch. Doch wie es eben meistens so ist mit Hauptrollen in populären Franchises, an die ein*e Schauspieler*in für mehrere Jahre und Filme gebunden ist: Es kann ziemlich schwierig sein, sich davon zu emanzipieren – und als eigenständige (Schauspiel-)Persönlichkeit wahrgenommen zu werden.
Robert Pattinson ist das (genau wie seinem Co-Star Kristen Stewart) mittlerweile gelungen: Er überzeugte in Arthouse-Filmen wie „Der Leuchtturm“ oder „High Life“, aber auch in Blockbustern wie Christopher Nolans „Tenet“ – und 2022 gab er mit „The Batman“ sein Superhelden-Debüt. Doch bis dahin war es ein weiter Weg – und schuld daran ist „Twilight“!
Gegenüber Vanity Fair gab Pattinson zu, dass es für ihn ein komisches Gefühl sei, „etwas zu repräsentieren, das man nicht besonders mag.“ Und mehr noch: Auf die Frage, wie er wohl zur „Twilight“-Saga stehen würde, wenn er nicht selbst eine der Hauptfiguren gespielt hätte, nahm Pattinson kein Blatt vor den Mund. „Ich hätte es einfach nur gehasst!“, so der 37-Jährige zu Moviefone. In späteren Interviews gab er sich zwar eine Spur versöhnlicher, aber im Gegensatz zu mehreren Millionen jungen Kinozuschauer*innen wird Pattinson wohl kein Fan mehr von den Filmen, die ihn berühmt gemacht haben.
Die Möglichkeit, die „Twilight“-Filme völlig unbelastet zu sehen, hätte Pattinson allerdings sogar fast gehabt – zumindest, wenn es nach Stephenie Meyer gegangen wäre. Denn für die Autorin der Buchvorlagen waren Pattinson und Stewart mitnichten die erste Wahl für Edward und Bella: Statt Stewart hätte sich die Schriftstellerin eigentlich Emily Browning („Sucker Punch“) gewünscht, und statt Pattinson wollte sie Henry Cavill. Doch das Studio hielt den „The Witcher“-Darsteller mit 25 Jahren für zu alt – denn Edwards Rollenalter ist eigentlich 17.
Henry Cavill wäre gerne Edward geworden
In ihrem persönlichen Blog machte Meyer ihrem Ärger kurz vor Beginn der Dreharbeiten Luft: „Das Enttäuschendste für mich ist, dass ich meinen perfekten Edward verloren habe“, schrieb die Autorin. „Henry ist jetzt 24 Jahre alt.“ Die Schöpferin von Edward Cullen hätte also definitiv kein Problem mit dem Altersunterschied gehabt – doch das Studio blieb hart, und der Rest ist Geschichte...
Doch was sagt eigentlich Henry Cavill dazu? Während der Promotour zu „Enola Holmes 2“ äußerte sich der heute 40-Jährige zum ersten Mal zu diesem Thema – und zumindest aus der jetzigen Perspektive hätte der „Man of Steel“-Star durchaus Freude an der Rolle gehabt. „Ich wusste absolut nichts über den Film“, so Cavill. „Ich wusste nicht, dass sie mich casten wollten, und das Internet war noch nicht so ein mächtiges Werkzeug wie heute – also habe ich erst nach der Premiere davon erfahren. Ich dachte nur: Oh, das ist cool! Das wäre toll gewesen!“
Nachhaltig enttäuscht war Cavill trotzdem nicht: „In Hollywood sind alle auf der Jagd nach einer bestimmten Rolle, was natürlich nicht bedeutet, dass alle sie auch bekommen“, erklärt Cavill weiter. „Im Rampenlicht zu stehen, weil man eine Hauptrolle nicht bekommen hat, ist eher eine gute als eine schlechte Sache.“ Zudem hat Cavill ja genug andere Hauptrollen bekommen: 2013 wurde er für Zack Snyder zu Superman – und auf Netflix ist er zurzeit auch in der dritten „The Witcher“-Staffel in der Titelrolle zu sehen.
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