„Hollow Man - Unsichtbare Gefahr“ ist ein ziemlich krasser Reißer. Und das nicht nur in Bezug auf Gewalt, sondern auch, was die Frauenfeindlichkeit der komplett egozentrischen Titelfigur betrifft. Die Inszenierung des 2000er-Titels übernahm der Niederländer Paul Verhoeven. Für sein Werk erntete der Macher moderner Sci-Fi-Klassiker wie „RoboCop“ und „Total Recall“ fast durchgehend negative Rezensionen. Der geradezu ätzend zynisch präsentierte Sexismus war dabei nur einer der Kritikpunkte. Die meisten Schreiber*innen beklagten sich primär über die extrem dünne, an H.G. Wells‘ bereits vielfach verfilmten Roman „Der Unsichtbare“ angelehnte Story.
Falls ihr es dennoch wagen wollt: „Hollow Man - Unsichtbare Gefahr“ läuft am heutigen 5. Juli 2023 um 23.15 auf ZDF Neo. Sollte euch der Termin nicht passen, könnt ihr den Film aktuell im Flatrate-Programm von MagentaTV streamen. Alternativ bieten Online-Händler wie Amazon den Thriller als Blu-ray, DVD oder Video-on-Demand an:
Wer Spaß an dem Sci-Fi-Horror hatte, kann sich den 2006 nachgeschobenen „Hollow Man 2“ ansehen – dieses Mal mit Christian Slater („True Romance“) als Unsichtbarem.
"Hollow Man" auf ZDF Neo: Das ist die Story
Wissenschaftler Sebastian Caine (Kevin Bacon) hat vom US-Verteidigungsministerium den Auftrag erhalten, eine Substanz zu erfinden, die Menschen unsichtbar machen kann. Nach langer Tüftelei wähnt er sich endlich am Ziel. Ohne zu zögern, injiziert sich der ehrgeizige Caine spontan das Serum für einen Selbstversuch, der zunächst tatsächlich erfolgreich verläuft: Niemand kann ihn mehr sehen.
Vorerst nutzt er seine perfekte Tarnung lediglich, um den Laborkolleg*innen ein paar Streiche zu spielen. Doch frustriert darüber, dass die Prozedur nicht einfach wieder umzukehren ist, flüchtet er Tage später aus dem Labor. Dabei kommt er auf die Idee, seiner attraktiven Nachbarin (Rhona Mitra) nachzustellen und vergewaltigt sie sogar. Offenbar hat das Mittel drastische Nebenwirkungen in Bezug auf seine Hemmschwelle. Und schon bald schreckt Caine auch vor noch schlimmeren Taten nicht mehr zurück...
Paul Verhoeven bereut "Hollow Man"
Bei allen Schwächen des Streifens, sticht ein Aspekt des mit fast 200 Millionen Dollar globalem Einspielergebnis durchaus erfolgreichen „Hollow Man“ dennoch positiv ins Auge: Die Spezialeffekte sind für die damalige Zeit wirklich bemerkenswert gut. Sowohl die Unsichtbarkeit der Titelfigur in all ihren Schattierungen als auch die Feuer- und Slasher-Sequenzen wurden erstaunlich lebensecht umgesetzt – dafür gab es diverse Preise und sogar eine Oscarnominierung.
Außerdem dürfte ein Blick auf die Besetzungsliste den einen oder die andere vielleicht ebenfalls dazu bringen, einzuschalten. Neben dem zuletzt im „Guardians Of The Galaxy Holiday Special“ zu sehenden Kevin Bacon sind auch „Avengers 2-4“-Superbösewicht Josh Brolin und Elizabeth Shue aus „The Boys“ mit dabei. In weiteren Parts erlebt ihr Kim Dickens („Gone Girl“), Rhona Mitra aus „Doomsday“, Greg Grunberg („Heroes“) und William Devane („Der Marathon Mann“).
In einem 2013er-Interview schließt sich Regisseur Paul Verhoeven übrigens der Kritik an: Er würde es bereuen, den Film gemacht zu haben, und wäre danach längere Zeit sehr deprimiert gewesen. Bis heute ist „Hollow Man“ Verhoevens letztes Hollywood-Projekt. Denn im Anschluss an diese Negativerfahrung ging er zurück nach Europa. Dort fing er sich aber offenbar wieder und lieferte 2016 mit dem brillanten „Elle“ noch ein spätes Meisterwerk ab.
Den besten Thriller der letzten 20 Jahre gibt's jetzt bei Netflix: Bis an die Schmerzgrenze politisch unkorrekt!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.