Michael Jackson hat einen seiner größten Hits abgekupfert und Madonna nutzt schnauzbärtige Hawaiihemdenträger aus, um ihre strauchelnde Karriere zu befeuern. Glaubt ihr nicht? Dann habt ihr wohl die wirklich wahre Musiker-Biografie „Weird: Die Al Yankovic Story“ noch nicht gesehen.
Die hält sich, wie zuvor auch schon der Mega-Erfolg „Bohemian Rhapsody“ und der von „Indiana Jones 5“-Regisseur James Mangold inszenierte „Walk The Line“, durchweg an unbestreitbaren Fakten. Daher ist sie ebenso blutig wie tragisch, denn Musiklegende Al Yankovic lebte ein turbulentes Leben. „Weird“ feierte hierzulande kürzlich exklusiv auf Netflix Premiere, ab dem 30. Juni gibt es den Gaga-Geheimtipp nun auch offiziell auf DVD und Blu-ray.
Und für alle, die „Weird“ sehen wollen, aber weder über ein Netflix-Abo verfügen, noch eine physische Filmsammlung pflegen: Der schockierende Tatsachenbericht mit „Harry Potter“-Star Daniel Radcliffe in der Titelrolle ist zudem via Prime Video* als VOD verfügbar.
"Weird": Besungener Aufschnitt, Madonnas Passion und Zoff mit Escobar
Der kleine Alfred liebt Akkordeonmusik und das Singen bekannter Melodien mit neuen, humorvollen Texten. Das bringt ihm die Abscheu seines Vaters (Toby Huss) ein, den selbst Alfreds Mutter (Julianne Nicholson) nicht besänftigen kann. Also stellt er seine Sehnsüchte hinten an – bis er zum muskulösen, bildhübschen Kerl heranreift (fortan gespielt von Daniel Radcliffe). Der lebt auf einer illegalen Polka-Party seine verbotene Passion aus und macht einfach alle sprachlos.
Alsbald erobert er unter neuem Namen und mit Hilfe seines Mentors Dr. Demento (Rainn Wilson) die Musikbranche. Doch die ist voller Neider – ganz von der lebenden Versuchung Madonna (Evan Rachel Wood) zu schweigen! Oder von so gefährlichen Fans wie Pablo Escobar (Arturo Castro)...
Komiker/Musiker Al Yankovic und „Brooklyn Nine-Nine“-Regisseur Eric Appel orientieren sich in ihrem „Weird“-Drehbuch zunächst lose an Tatsachen: Die Karriere des Akkordeon spielenden Blödelbarden begann tatsächlich mit einem Lied über Aufschnitt, das er in einer öffentlichen Toilette aufgenommen hat. Doch mit fortwährender Laufzeit entfernt sich „Weird“ immer mehr von der Wirklichkeit.
Neu im Heimkino: In diesem Sci-Fi-Horrorfilm mit FSK 18 erwarten euch der volle Alien-Wahnsinn & jede Menge BlutAppel und Yankovic gehen also den umgekehrten Weg zu diesem Artikel (ihr habt die ersten paar Sätze doch nicht wirklich geglaubt?), und schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie nehmen auf's Korn, wie viel künstlerische Freiheit in die meisten Musik-Biopics fließt – und sie schaffen zahlreiche Situationen, die als Sprungbrett für den unvergleichlich-albernen Yankovic-Humor dienen.
Genau das wünschen sich Yankovic-Fans seit 2010, als ein „Weird“-Fake-Trailer auf dem Comedy-Portal Funny Or Die veröffentlicht wurde. Und auch wenn es sicherlich hilft, wenigstens einen Hauch an Yankovic-Vorerfahrung zu haben, um die FSK-16-Gaga-Komödie zu genießen:
Mit ihrer hohen Gagdichte und einem vor Spielfreude fast zerberstenden Daniel Radcliffe in der Hauptrolle dient sie zugleich als intensive Einführung in den Yankovic-Kosmos. Dabei helfen auch eine Ballerorgie nach „Rambo“-Schule und eine lange Liste an Cameos – sowie Evan Rachel Wood.
Wie schon in der positiven FILMSTARTS-Kritik ausgeführt wird, schmeißt sie sich „mit großem Enthusiasmus“ in ihre Rolle und präsentiert Madonna als zynisch berechnende Verführerin. Mit dieser Performance stellt Wood sicher, dass ihr nicht nur Ohrwürmer aus dem Film mitnehmt, sondern fortan die Pop-Ikone mit völlig anderen Augen seht. Gut möglich also, dass ihr euch nach „Weird“ des Öfteren beunruhigt umschaut, weil sich Madonna Ciccone noch immer auf freiem Fuß befindet...
"Weird: The Al Yankovic Story" auf Netflix: Hatte der Musiker wirklich eine Affäre mit Madonna?*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.