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    Jetzt kostenlos (!) bei Amazon streamen: Einer der besten Filme der letzten 10 Jahre – mit oscarwürdigem "Herr der Ringe"-Star
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Filme, Serien, Videospiele. Markus brennt schon seit Kindertagen für so ziemlich alles, was über Bildschirme und Leinwände flimmert.

    Bei Amazon Prime Video ist „Captain Fantastic - Einmal Wildnis und zurück“ vor einigen Wochen zwar aus dem Abo geflogen, dafür gibt es ihn jetzt kostenlos bei Amazons werbefinanziertem Service Freevee. Und das Anschauen lohnt sich!

    „A History Of Violence“, „Tödliche Versprechen“, „The Road“, „Green Book“: Viggo Mortensens Filmographie nach seiner einnehmenden Performance als Aragorn in Peter Jacksons Fantasy-Über-Meisterwerk „Der Herr der Ringe“ steckt voller weiterer Highlights. Noch einmal gesondert sticht aus diesen für mich aber „Captain Fantastic - Einmal Wildnis und zurück“ hervor. Die Aussteiger-Tragikomödie fand sich im starken Filmjahr 2016 auf meiner persönlichen Jahres-Top-10 wieder und ist seitdem zu einem meiner absoluten Favoriten der letzten zehn Jahre herangereift.

    An euch ist die Indie-Perle bislang vorübergegangen? Dann habt ihr jetzt die optimale Gelegenheit, den Film im Stream nachzuholen – und das völlig kostenlos ganz abseits irgendwelcher Abos: „Captain Fantastic“ kann ab dem heutigen 23. Juni 2023 bei Amazon Freevee abgerufen werden. Der einzige Nachteil bei der kostenfreien Alternative zu Prime Video: Ihr müsst mit der einen oder anderen kurzen Werbeunterbrechung leben.

    Darum geht's in "Captain Fantastic"

    Ben (Viggo Mortensen) lebt als überzeugter Aussteiger in der Wildnis. Abgeschottet von jeglicher Zivilisation, hat er gemeinsam mit seiner Frau Leslie (Trin Miller) hier auch seine sechs Kinder großgezogen, die ein rigoroses körperliches und geistiges Trainingsprogramm durchlaufen.

    Als die manisch-depressive Leslie eines Tages allerdings Selbstmord begeht, schnappt sich Ben seinen Nachwuchs und tuckert mit ihnen im Bus durch eine ihnen völlig unbekannte Welt, um zur Beerdigung zu fahren und der Verstorbenen ihren letzten Wunsch zu erfüllen: Statt christlich begraben zu werden, wollte die überzeugte Buddhistin nämlich, dass man sie einäschert und ihre Überreste eine Toilette runterspült. Das will ihr Vater (Frank Langella) jedoch um jeden Preis verhindern...

    Herrliche Tragikomödie mit ganz viel Herz

    „Captain Fantastic“ stellt uns eine herrlich schrullige Familie vor, die in ihrer ganz eigenen Welt lebt, einem aber dennoch (oder gerade deswegen) rasend schnell ans Herz wächst – erst recht, als die Sprösslinge erstmals mit der „echten“ Welt in Berührung kommen. Denn so gebildet und fit sie auch sein mögen, auf die restliche Gesellschaft sind sie nicht vorbereitet (was die Abstrusität von für uns so alltäglichen Eigenheiten im Vorbeilaufen clever offenlegt). Der Kulturschock, den die überforderten „Wildlinge“ erleiden, ist dabei ein ungemein unterhaltsamer Quell aberwitziger Dialog- und Situationskomik.

    Doch „Captain Fantastic“ ist natürlich alles andere als eine bloße Gag-Parade, wie ja auch die Prämisse schon nahelegt. Über allem schwebt der Tod der geliebten Mutter, ohne aber dass dieser das beschwingte restliche Geschehen mit zu viel Rührseligkeit erdrückt. Vielmehr wird der Verlust und der erstaunlich reife Umgang damit genutzt, um den ganz besonderen Zusammenhalt der Familie zu betonen, was nichtsdestotrotz auch immer wieder zu rührenden und sehr aufrichtigen Momenten führt.

    Grandioser Viggo Mortensen

    Zusammengehalten wird das Ganze von großartigen Nachwuchsdarsteller*innen, vor allem aber auch vom für seine Rolle völlig zu Recht für den Oscar nominierten Viggo Mortensen an der Spitze des außergewöhnlichen Familien-Clans. Seinen Ben spielt er als gütigen, aber auch strengen Mann, der sich von der restlichen Welt inzwischen so weit entfernt hat, dass er sich für seine Kinder gar kein anderes Leben mehr vorstellen kann und ihnen auch keine andere Wahl zu lassen scheint.

    Er will ganz eindeutig nur das Beste für sie, stößt aber spätestens mit dem Abstecher in die Zivilisation bald an seine Grenzen. Denn immer wieder offenbaren sich auch die Nachteile des strikten Aussteiger-Daseins. Ja, die Sympathien liegen ganz eindeutig bei Bens Familie (vor allem in solchen Szenen, in denen Bens Ausnahme-Nachwuchs mit „normalen“ Kindern kontrastiert wird). Dennoch hemmt das entbehrungsreiche Leben auch das ganze Potential und den freien Willen der Kinder, der sich mit dem Aufzeigen von Alternativen mehr und mehr Bahn bricht.

    So lässt „Silicon Valley“-Fiesling Matt Ross als Autor und Regisseur doch noch eine smarte Ambivalenz einfließen, mit der er die außergewöhnliche Lebensweise der Familie durchaus differenziert betrachtet und seinem ohnehin schon grandiosen Film noch das letzte i-Tüpfelchen verleiht.

    Heute neu bei Amazon Prime Video – nur 6 Monate nach Kinostart: Sci-Fi-Horror vom Meister des verstörenden Kinos

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