Wenn es einen Regisseur gibt, den man als Urvater des Body-Horror-Kinos bezeichnen kann, dann ist das ohne Wenn und Aber David Cronenberg – zumindest für den Autor dieses Artikels. Denn für mich zählen Filme wie „Die Fliege“ oder „Videodrome“ bis heute zu den absoluten Höhepunkten des Genres. Umso gespannter fieberten Cronenberg-Fans dessen Rückkehr zu entstellten, modifizierten und zweckentfremdeten Körpern entgegen, die er 2022 mit „Crimes Of The Future“ feierte. Nur sechs Monate nach Kinostart gibt es den Sci-Fi-Body-Horror-Thriller nun auch schon im Streaming-Abo:
„Crimes Of The Future“ ist ab sofort im Programm von Amazon Prime Video enthalten und steht allen Abonnentinnen und Abonnenten ohne Zusatzkosten im Stream zur Verfügung:
Nachdem es vor etwas mehr als einem Jahr noch hieß, dass im Kino „die Leute in Ohnmacht fallen“ würden und schließlich auch noch der verstörendste Trailer seit langem folgte, ist „Crimes Of The Future“ am Ende zwar doch nicht „so eklig, dass man ihn keine fünf Minuten aushält“.
Wenn Cronenberg frei dreht und zahlreiche faszinierende Ideen von der Leine lässt, die in einer einzigartigen Prämisse kulminieren, ist das aber immer noch wahnsinnig interessant und intensiv. „Die sinnlich-verstörende Qualität seiner früheren Werke erreicht der Kult-Regisseur nur selten“, heißt es am Ende dennoch in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik.
FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen vergibt darin solide 3 von 5 möglichen Sternen und bemängelt zwar eine große Portion verschenktes Potenzial – gerade, wenn man Cronenbergs legendäre Genre-Meilensteine kennt –, lobt dafür aber unter anderem Nebendarstellerin Kristen Stewart, die „jede Szene rockt, in der sie auftaucht“.
Darum geht's in "Crimes Of The Future"
In der nahen Zukunft sind nur noch wenige Menschen in der Lage, wahrhaftige Schmerzen zu fühlen. Viele von ihnen können in ihren Körpern zudem immer mehr Organe mit unbekannten Fähigkeiten bilden. Und Saul Tenser (Viggo Mortensen) hat es sich gemeinsam mit seiner Assistentin Caprice (Léa Seydoux) zur Aufgabe gemacht, aus jenen Mutationen Kunst zu machen.
Saul lässt sich im Zuge seiner Performance-Shows vor Live-Publikum Organe entfernen – und lockt damit nicht nur regelmäßig neugierige Zuschauer*innen an, sondern ruft auch schon bald die staatliche Organ-Registrierungsbehörde auf den Plan. Und dann ist da auch noch diese geheime Untergrundorganisation, die jeden Schritt von Saul verfolgt. Der Künstler weiß: Es wird langsam eng für ihn – und Zeit für seine bisher schockierendste Show…
Noch mehr Cronenberg-Body-Horror jetzt im Kino
Ihr genießt unter die Haut gehenden Horror am liebsten im Beisein Gleichgesinnter, die sich mit euch gemeinsam gruseln, ekeln oder die Hände vorm Gesicht zusammenschlagen? Dann lohnt sich aktuell ein Kinobesuch – und zwar nicht nur für „Evil Dead Rise“, sondern auch für „Infinity Pool“ von David Cronenbergs Nachkömmling Brandon Cronenberg.
Der macht mit seinem neuesten Kracher nämlich genau dort weiter, wo er mit dem großartig-sinistren „Possessor“ aufgehört hat – und füllt die großen Fußstapfen, die sein Vater hinterlassen hat, immer mehr. In der FILMSTARTS-Kritik gab es für den „wohl abgefucktesten Selbstfindungstrip, der jemals seinen Weg auf die Kinoleinwand gefunden hat“ 4 von 5 Sternen.
*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.