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    "Indiana Jones 3" mit Nashörnern auf Panzern und Affen mit Maschinengewehren: Diese irren Ideen hatte ein "Harry Potter"-Regisseur
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Zunächst war gar nicht geplant, „Jäger des verlorenen Schatzes“ fortzusetzen. Doch mittlerweile gibt es nicht nur vier weitere „Indiana Jones“-Filme, sondern auch genauso viele nicht realisierte Ideen. Eine davon liest sich besonders unglaublich …

    Paramount Pictures

    Anfang der 80er Jahre als fixe Idee aus einem Brainstorming zwischen Steven Spielberg und George Lucas entstanden, war von einem zweiten Indiana-Jones-Film zunächst noch gar nicht die Rede. Nach dem durchschlagenden Blockbuster-Erfolg des Indy-Auftakt-Films „Jäger des verlorenen Schatzes“ (1981) war den Beteiligten aber schnell klar, dass es weitergehen muss. Bis heute hat Harrison Ford fünfmal die ikonische Archäologen-Rolle gespielt – mehr als 40 Jahre nach dem ersten Teil kommt jetzt „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ in die Kinos, erstmals nicht unter der Regie von Spielberg, sondern inszeniert von James Mangold („Logan – The Wolverine“).

    Dass die Fangemeinde im Laufe der Jahrzehnte immer größer geworden ist, hat die Suche nach neuen Stoffen für zukünftige „Indiana Jones“-Abenteuer nicht gerade vereinfacht. Mehrere Ideen wurden aus Angst vor mangelndem Erfolg oder Ablehnung durch die Fans wieder verworfen, und auch die letztlich umgesetzten Filme hatten es nicht immer leicht: Die meisten Anhänger*innen der Ursprungstrilogie konnten mit dem späten vierten Teil „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ (2008) nicht viel anfangen – sie fanden viele der Drehbuchideen zu absurd und die Science-Fiction-Elemente unpassend.

    Spätes Eingeständnis: Steven Spielberg übernimmt die Verantwortung für verlachte Kühlschrank-Szene in "Indiana Jones 4"

    Leider lässt sich nicht überprüfen, was sie zu „Indiana Jones And The Monkey King“ gesagt hätten – eine von zwei Sequelideen, die George Lucas nach den Erfolgen des ersten und zweiten Films hatte. Nachdem Spielberg den Vorschlag, Indy in einem schottischen Spukschloss gegen Geister kämpfen zu lassen, direkt abschmetterte, hat es der „Affenkönig“ immerhin zu einem Drehbuchentwurf geschafft. Mit dem Skript wurde Chris Columbus beauftragt, der für Spielbergs Produktionsfirma Amblin mit „Gremlins – Kleine Monster“ einen der größten Kassenhits des Jahres 1984 schrieb und später Erfolgsfilme wie „Kevin – Allein zu Haus“ und die ersten beiden „Harry Potter“-Filme inszenierte.

    Statt wie in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ (1989) mit seinem von Sean Connery gespielten Vater gegen Nazis zu kämpfen und den Heiligen Gral zu suchen, sollte der Archäologe im dritten Teil ursprünglich einen mythenumwobenen afrikanischen Affenkönig treffen – eine Prämisse, die Spielberg nicht überzeugen konnte …

    Eine Idee absurder als die andere

    Vielleicht lag Spielbergs Ablehnung auch darin begründet, dass Lucas einfach nicht von seiner Haunted-House-Idee ablassen wollte. Der Drehbuchentwurf, der sich im Netz nachlesen lässt, beginnt jedenfalls nicht in Afrika, sondern in Großbritannien. Indy, der gerade Angelurlaub macht, begegnet in Schottland einer Gruppe fackelschwingender Einwohner*innen, die ihn bitten, eine mysteriöse Mordserie aufzuklären. Seine Untersuchungen führen ihn in ein altes Schloss, das vermeintlich von Geistern bewohnt wird. Nicht gerade ein typisches Indy-Szenario – und nach der Einstiegsszene auch schon wieder vorbei.

    Das restliche Skript wartet mit weiteren Abwegigkeiten auf: So kämpft Indy etwa gegen eine Gruppe von Steampunk-Nazis, die sich von Affen mit Maschinengewehren unterstützen lassen. In einer anderen Sequenz flüchtet er vor einem wildgewordenen Nashorn, reitet aber schließlich auf seinem Rücken auf das Dach eines gigantischen Panzers, der unter ihnen explodiert. Zugegeben: Diese Szene hätten wir dann doch gerne gesehen …

    „Viel zu weit hergeholt“, lautete Spielbergs vernichtendes Urteil – und so wurde Columbus‘ wildes Spektakel niemals realisiert. Leider werden wir also nie erfahren, ob „Indiana Jones and the Monkey King“ ähnliche Erfolgsaussichten gehabt hätte wie der stattdessen gedrehte Film: „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ war mit einem Einspielergebnis von 474,2 Millionen Dollar der mit Abstand besucherstärkste Film 1989.

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    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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