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    Erstes Verbot für den besten Film des Jahres 2023: Es war nur eine Frage der Zeit
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Nun ist es soweit: „Spider-Man: Across The Spiderverse“, aktuell weltweit gefeiert, wurde im ersten Land verboten. Denn womöglich ist eine Hauptfigur des Animationsspektakels transgender, was in einigen Regionen der Welt nicht gut ankommt.

    Sony Pictures Animation

    Wenige Tage vor dem geplanten Kinostart wurde „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ nun in den Vereinigten Arabischen Emiraten verboten. Das ist keine Überraschung. Es ist sogar damit zu rechnen, dass es Verbote in weiteren Ländern gibt. Vor einem Jahr wurde zum Beispiel Disneys „Lightyear“ aufgrund zweier homosexueller Figuren nicht nur den VAE, sondern unter anderem auch in Kuwait, Oman, Katar, Ägypten oder Malaysia verboten. Auch in „Spider-Man: Across The Spider-Verse“ geht es um LGBTQ+-Inhalte, die den Zensoren in den Vereinigten Arabischen Emiraten sauer aufstoßen.

    Transgender-Heldin Gwen Stacy?

    Die lokale Zensurbehörde stört sich vor allem an Gwen Stacy. Schon lange wird im Netz darüber spekuliert, ob Gwen eine Transgender-Figur sein soll. Angedeutet wird dies nach Meinung vieler Fans unter anderem mit den Farben, welche Gwens Auftritte begleiten. Hier wird nämlich sehr oft das Farbschema der Transflagge verwendet: Weiß, Hellblau und Rosa.

    Es wird zudem spekuliert, dass ihr Vater einen Pin an seiner Uniform trägt, der seinen Support für Transrechte ausdrückt. Womöglich handelt es sich aber um ein Polizeiabzeichen, welches nur sehr ähnliche Farben verwendet.

    Gwen Stacy ist ein Highlight des Films - und nun Grund für das Verbot Sony Pictures Animation
    Gwen Stacy ist ein Highlight des Films - und nun Grund für das Verbot

    Was dagegen ein Signal ist und am Ende wohl auch den Ausschlag für das Verbot gab: In einer Szene ist in Gwen Stacys Zimmer im Bildhintergrund ein Poster mit der Aufschrift „Protect Trans Lives“ zu sehen.

    Viele Fans feiern im Netz, dass Gwen Stacy zumindest als Trans-Heldin lesbar ist. Sie ist so (übrigens auch völlig unabhängig davon, ob der kommende Film „Beyond The Spider-Verse“ dies bestätigen, dementieren oder gar nicht aufgreifen wird) eine Identifikationsfigur. Denn egal ob die Figur am Ende nun trans ist oder nicht: So wie sie erzählt und gestaltet ist, bietet sie einen wunderbaren Support für die Bewegung. Das zeigt gerade auch ihre Geschichte.

    Schließlich sieht sich Gwen gezwungen, einen wichtigen Teil ihres Lebens (ihre Spider-Identität) vor anderen zu verstecken, findet erst Akzeptanz in einer Gruppe von Menschen, die das sehr gut verstehen (andere Spider-Menschen). In einer der besten und berührendsten Szenen des Films spricht sie ganz offen darüber, wie schwer es ihr fiel, ihr wahres Ich vor gerade der einen Person, die sie am meisten liebt, zu verheimlichen.

    "Spider-Man: Across the Spider-Verse": Das Film-Highlight 2023

    Mit dem nun erfolgten ersten Verbot werden viele Millionen Menschen keinen Zugang zu einem absoluten Film-Highlight 2023 haben. Nicht nur für uns (4,5 von 5 Sternen) ist die knallbunte, überdrehte aber auch berührende Comic-Adaption „Spider-Man: Across The Spiderverse“ der bislang beste Film des ersten Kino-Halbjahres 2023.

    Bei der großen Filmfan-Community letterboxd führt „Spider-Man: Across The Spiderverse“ sogar aktuell die Liste der besten Film aller Zeiten an – ja, ihr habt richtig gelesen „aller Zeiten“, nicht nur von 2023. Dort hat das Comic-Spektakel aktuell bessere Bewertungen im Durchschnitt als Filme wie der Anti-Kriegs-Klassiker „Komm und sieh“, „Parasite“, „Der Pate“ oder „Die Sieben Samurai“.

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