Als das Box-Drama „Creed 3“ am 6. März 2023 in den deutschen Kinos anlief, legte der Film den bis dahin besten Start des Jahres hin – mit mehr als 410.000 Zuschauern und Zuschauerinnen allein am ersten Wochenende. Zum Vergleich: Der erste „Creed“-Film, damals noch mit Sylvester Stallone, erreichte hierzulande nur ca. 340.000 Besucher und Besucherinnen – und das nicht etwa in den ersten vier Tagen, sondern über seine gesamte Laufzeit!
Aber der überraschende Erfolg von „Creed III“, bei dem Michael B. Jordan („Black Panther“) als Titelheld Adonis Creed nicht nur vor die Kamera zurückkehrt, sondern zum ersten Mal in seiner Karriere auch auf dem Regiestuhl platznahm, wurde in der medialen Berichterstattung von weniger schönen Nachrichten überschattet: Im Rahmen eines TikTok-Trends versuchten einige Spinner*innen, sich im Kino so sehr danebenzubenehmen, dass die Vorstellungen von „Creed III“ möglichst abgebrochen werden mussten.
Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass sich eine nennenswerte Gruppe von Interessierten von diesen Vorfällen abschrecken ließ – und die haben nun zumindest die Chance, „Creed III“ – ohne Zusatzkosten – als Teil des Prime-Abos auf Amazon Prime Video nachzuholen:
Zu Beginn von „Creed III“ hat Adonis Creed (Michael B. Jordan) seine Boxhandschuhe bereits an den Nagel gehängt – statt selbst in den Ring zu steigen, managt er inzwischen junge Talente. Aber dann taucht mit Damian (Jonathan Majors), der die letzten zwei Jahrzehnte hinter Gittern verbracht hat, Adonis‘ bester Freund aus Jugendtagen wieder auf – und verlangt nun nach seiner eigenen Chance, es als Boxer bis ganz an die Spitze zu schaffen.
Zu spät merkt Adonis, dass es Damian offenbar nicht nur um seinen eigenen Erfolg, sondern auch um Rache geht – und so muss der Ex-Weltmeister schließlich doch noch mal seine Handschuhe vom Haken holen…
Der erste "Rocky"-Film ohne Rocky – kann das gutgehen?
Kann ein „Rocky“-Film ohne Rocky funktionieren? Vielleicht ist das schon die falsche Frage! Denn andersherum war es für die „Creed“-Reihe vielleicht sogar nötig, irgendwann auch mal ohne Sylvester Stallone auszukommen, um endgültig zu einer eigenen Identität zu finden: Michael B. Jordan zeigt schon in den atmosphärisch-stylischen Rückblenden zu Beginn des Films, dass er nicht nur die nötigen Street-Cred besitzt, sondern auch inszenatorisch wirklich was draufhat – das gilt übrigens auch für die angenehm körperliche Inszenierung der Fights, wobei er gerade im finalen Kampf einige wirklich unerwartete inszenatorische Kniffe anwendet.
Aber während sich Damian als spannende, vielschichtig-ambivalente Figur erweist, versteht man nicht wirklich, warum Adonis – wie früher Rocky in all seinen Filmen – denn nun eigentlich dieses unwiderstehliche Gefühl ereilt, unbedingt noch einmal in den Ring steigen zu müssen. Der Ex-Champ wirkt satt und zufrieden – und der aufgebaute Konflikt taugt nur bedingt, um daran glaubhaft etwas zu ändern.
3,5 von 5 Sternen von FILMSTARTS
Das Fazit der offiziellen FILMSTARTS-Kritik zu „Creed III“ lautet dann auch:
„Michael B. Jordan liefert ein inszenatorisch wirklich beeindruckendes Regiedebüt. Dazu kommt mit Jonathan Majors als Damian Anderson der zumindest schauspielerisch klar stärkste Widersacher der gesamten Reihe! Zugleich fühlt sich Adonis Creed aber den ganzen Film hindurch so satt und zufrieden an, dass die ganz großen Emotionen – gerade im Ring – diesmal ausbleiben.“
Folgt nach "Creed 3" nun ein ganzes "Creed"-Universum? Spin-offs und sogar eine Anime-Serie in Planung!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.