Wer in den vergangenen Tagen in Essen, Bremen oder Hamburg eine Vorstellung des neuen Boxer-Dramas „Creed III: Rocky's Legacy“ besucht hat, konnte den Film vielleicht gar nicht zu Ende sehen – denn in mehreren Kinos kam es zu solchen Randalen, dass die Filmvorführungen abgebrochen werden mussten. In einigen Kinos kletterten Zuschauer*innen über die Sitze, warfen mit Snacks – teilweise soll es sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, in Hamburg angeblich sogar zu einer Massenschlägerei mit Polizeieinsatz, wie ntv berichtet.
In Essen wiederum musste die Polizei einen Kinosaal sogar räumen. Laut FAZ verließen rund 40 Jugendliche den Saal nicht freiwillig, nachdem Mitarbeiter*innen die Filmvorführung aufgrund von Störungen abgebrochen hatten. Es wurde ein Polizeieinsatz nötig, um das Hausrecht durchzusetzen.
Vermutet wird von der Polizei ein ähnliches Phänomen wie damals schon bei „Minions 2“: Im Sommer 2022 störten – vor allem jugendliche – Besucher*innen des Animationsfilms die Vorführungen massiv, und posteten anschließend die Videos ihres Verhaltens auf der Social-Media-Plattform TikTok, in der Hoffnung, damit viral zu gehen. Einen ähnlichen TikTok-Trend könnte es aktuell nun wieder geben. Dieser würde beinhalten, eine Filmvorführung derart zu stören, dass es zum Abbruch kommt – und damit einen kurzen Moment der Aufmerksamkeit als „Social-Media-Star“ zu genießen.
Warum "Creed 3" nach "Minions 2"?
Aber warum ausgerechnet bei Vorführungen von „Creed 3“? Bei den „Minions 2“ war es speziell dieser Film, der die TikToker anzog – denn unter dem Hashtag #gentleminions galt es, sich im Idealfall ganz schick im Anzug ins Kino zu begeben. Bei „Creed 3“ geht es womöglich nun aber gar nicht speziell um den Film, sondern einfach um die größtmögliche Aufmerksamkeit. Schließlich ist das „Rocky“-Spin-off von und mit Michael B. Jordan mit gigantisch guten 410.000 Zuschauer*innen am Startwochenende angelaufen.
Ähnliche Tumulte soll es zum Start von „Creed 3“ aber auch in Frankreich gegeben haben. Dort kam es u. a. in der Stadt Saint-Étienne zu einer Prügelei, die nicht nur einen Polizeieinsatz, sondern sogar 20 Festnahmen zur Folge hatte. Hier bezieht sich die FAZ auf eine Meldung der Nachrichtenagentur AFP. Von wo nach wo der Trend übergeschwappt sein könnte, ist derzeit nicht klar festzustellen.
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