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    Neu auf Amazon Prime Video: Der neunte (!) Teil einer ultrabrutalen Horror-Reihe – und der tut teilweise richtig weh!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Mit „Saw: Spiral“ steht ab sofort der nunmehr neunte Teil der ikonischen „Saw“-Reihe im Abo von Amazon Prime Video zur Verfügung. Der Versuch, dem Franchise mit Starpower frischen Wind einzuverleiben, ist jedoch ziemlich gescheitert.

    Die „Saw“-Reihe ist gleichermaßen filmgeschichtliches Phänomen wie Kuriosum. Wie es für James Wan („Conjouring“) Usus ist, hat er nicht beabsichtigt, mit seinem Low-Budget-Horror „Saw“ Anfang der 2000er-Jahre einen bahnbrechenden Erfolg am globalen Box Office zu erwirken – doch letztlich standen einem schmalen Budget von 1,2 Millionen Dollar Einnahmen von über 103 Millionen am Box Office gegenüber. Ein umwerfender Erfolg!

    Daraufhin wurden im regelmäßigen Turnus Fortsetzungen nachgeschoben, die dem Original auf unbeholfene Art und Weise nacheiferten, den Gewaltgrad zwar weiter anhoben, aber eben auch zusehends uninteressanter wurden.

    Mit „Saw: Spiral“ hat man 2021 dann versucht, frischen Wind in die Torture-Porn-Serie zu bringen. Es ging nicht mehr um den perfiden Killer Jigsaw, sondern um einen Nachahmer. Gut, das ist jetzt noch nicht sonderlich innovativ, aber mit Chris Rock („Dogma“), Samuel L. Jackson („Pulp Fiction“), Max Minghella („The Social Network“) und Marisol Nichols („Riverdale“) hatte man sich ein Staraufgebot gesichert, das durchaus Interesse zu wecken verstand. Gebracht hat es aber nicht wirklich etwas.

    Ihr wollt ihr davon selber überzeugen? Kein Problem. „Saw: Spiral“ steht ab sofort im Abo von Amazon Prime Video zur Verfügung.

    Darum geht’s in "Saw: Spiral"

    Polizist Zeke Banks (Chris Rock) und sein neuer Partner William Schenk (Max Minghella) untersuchen im Auftrag ihrer Chefin Captain Angie Garza (Marisol Nichols) eine Serie brutaler Morde an Polizisten, die mit dem grausamen Tod von Detective Marv Bozwick (Daniel Petronijevic) in einem New Yorker U-Bahn-Tunnel ihren Anfang genommen hat. Die Morde erinnern an die blutige Vergangenheit der Stadt, denn offenbar ist hier ein Nachahmer des legendären Jigsaw-Killers am Werk.

    Dieser scheint mit seinen Taten einem höheren Ziel zu folgen und möchte auf die Korruption innerhalb der Polizei aufmerksam machen. Bald muss Zeke nicht nur einsehen, dass ihnen der Mörder immer einen Schritt voraus ist. Er muss auch erkennen, dass der Killer ein perfides Spiel mit ihm treibt. Zeke bittet seinen Vater, den angesehenen Polizeiveteranen Marcus Banks (Samuel L. Jackson), um Hilfe, doch plötzlich steht er mitten im Zentrum des morbiden Plans. Wird er hier lebend herauskommen?

    Nichts Neues an der Folterfront

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Saw: Spiral“ durchschnittliche 2,5 von 5 möglichen Sternen. Unser Autor Markus Trutt schreibt in seinem Fazit:

    „Chris Rock bringt tatsächlich etwas frischen Wind in die eigentlich schon totgefolterte ‚Saw‘-Reihe – aber längst nicht genug, um wirklich frisches Interesse an dem zwischenzeitig schon zwei Mal abgeschriebenen Horror-Langläufer-Franchise zu entfachen. Selbst die trockenen Sprüche und die angedeutete Gesellschaftskritik täuschen kaum darüber hinaus, dass auch ‚Spiral‘ nur ein weiterer, dann doch ziemlich typischer Vertreter der Reihe ist.“

    Die offizielle FILMSTARTS-Kritik zu „Saw: Spiral“

    Ja, Chris Rock bringt etwas Humor in das Geschehen, was auch dafür sorgt, dass man seinem aufrechten Cop als Zuschauer*in die nötigen Sympathiepunkte entgegenbringt. Auch was die Gewalt angeht, liefert „Saw: Spiral“ genau das, was sich Fans der Reihe erwarten. Schon in der ersten Szene wird hier deutlich gemacht, warum der Schocker eine FSK-18-Freigabe erhalten hat (und ist trotzdem durchweg härter als der ebenfalls mit FSK-18 freigegebene unmittelbare Vorgänger „Jigsaw“).

    Richtig weh tut „Saw: Spiral“ aber in dem Momenten, wenn es zu Rückblenden kommt, die nicht nur aussehen, als wären sie direkt aus einem Film von Uwe Boll („Siegburg“) übernommen worden, sondern auch genauso tumb gesellschaftskritische Ansätze offenbaren wollen. Da möchte man sich als Zuschauer*in am liebsten vor Fremdscham von der Mattscheibe abwenden – oder man macht sich einen Spaß aus dem ungefilterten Dilettantismus, den Regisseur Darren Lynn Bousman („Saw 2-4“) hier an den Tag legt.

    Dass der Fokus hier nun auch wieder stärker auf der Ermittlungsarbeit der Polizei liegt, sorgt keinesfalls für neue Impulse, sondern führt einzig und allein zum drögen Abklappern von Genre-Konventionen. Kurios ist dabei auch, wie dämlich sich die Cops doch verhalten, wenn der Jigsaw-Nachahmer ihnen immer und immer wieder eine lange Nase dreht. Spannend ist das Ganze schon mal gar nicht – und, wie gesagt, als Kommentar zur systematischen Korruption ist „Saw: Spiral“ ohnehin ein Totalausfall. Es gab aber auch schon schlimmere „Saw“-Teile. Immerhin.

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