Die drei „Guardians Of The Galaxy“-Filme funktionieren relativ eigenständig und bilden somit für sich genommen eine recht runde Geschichte, der man auch ohne große Kenntnisse über die restlichen MCU-Filme und -Serien folgen kann. Um aber wirklich alles zu verstehen, was nun in „Guardians Of The Galaxy Volume 3“ passiert und erzählt wird, gibt es hier allerdings zwei Ausnahmen, ohne die manche Sachen in Teil 3 ziemlich verwirrend sein dürften.
Zum einen wäre da das „Avengers“-Doppel „Avengers: Infinity War“ und „Avengers: Endgame“, in dem Guardians-Mitglied Gamora (Zoe Saldana) zwischen den Ereignissen von „Guardians Of The Galaxy 2“ und „Guardians Of The Galaxy 3“ das Zeitliche segnet und anschließend eine alternative Version von ihr aus der Vergangenheit in der bekannten MCU-Gegenwart landet (wodurch wir es in „Volume 3“ nun auch mit dieser Gamora-Variante und nicht der Original-Figur zu tun haben).
Da die meisten Guardians-Fans aber sicherlich auch diese beiden megaerfolgreichen MCU-Spektakel gesehen haben dürften und wir der Geschichte um Gamora auch schon einen eigenen Artikel gewidmet haben, wollen wir das Augenmerk nun vielmehr auf die zweite Ausnahme richten, die weit weniger Leuten bekannt sein dürfte: das „Guardians Of The Galaxy Holiday Special“.
Das ist das "Guardians Of The Galaxy Holiday Special"
Mantis (Pom Klementieff) ist die Schwester von Peter (Chris Pratt)? Eine Zeitungsschlagzeile darüber, dass Schauspieler Kevin Bacon von Außerirdischen entführt wurde? Falls ihr lediglich die „Guardians“- und MCU-Kinofilme kennt, dürften euch diese in „Guardians Of The Galaxy 3“ verbauten Info-Häppchen recht plötzlich und willkürlich erscheinen. Doch handelt es sich dabei keineswegs um aus dem Nichts herbeigezauberte Ideen, sondern um Anspielungen auf Ereignisse und Entwicklungen aus dem besagten Holiday Special, das am 25. November 2022 exklusiv beim Streamingdienst Disney+ erschienen ist.
In diesem geht es darum, dass die Guardians ihrem nach Gamoras Tod so niedergeschlagenen Anführer Star-Lord mit einem ganz besonderen Geschenk zum irdischen Weihnachtsfest aufmuntern wollen. Und wie geht das besser, als ihn mit einem Helden seiner 80er-Jahre-Kindheit bekannt zu machen? Also begeben sich Drax (Dave Bautista) und Mantis kurzerhand auf die Erde, um „Footloose“-Star Kevin Bacon zu entführen, was zu jeder Menge Chaos führt. Und ganz nebenbei erfahren wir hier auch, dass der aus „Guardians Of The Galaxy 2“ bekannte lebende Planet Ego (Kurt Russell) nicht nur Peters, sondern auch Mantis’ Vater war, die beiden also Halb-Geschwister sind.
Nicht wichtig für die Handlung, aber...
Das „Guardians Of The Galaxy Holiday Special“ mag dabei für die übergeordnete Handlung der „Guardians“-Filme zwar weniger relevant sein. Dennoch spielen die Geschehnisse nun durchaus eine Rolle in „Guardians Of The Galaxy 3“, wie die erwähnten Anspielungen zeigen. Außerdem verleihen sie gerade dem sonst eher vernachlässigten Verhältnis von Peter und Mantis noch ein etwas zusätzliches Gewicht. Ganz davon abgesehen ist das Holiday Special aber auch einfach eine schöne Gelegenheit, um noch einmal gut 40 zusätzliche Minuten mit der beliebten Außenseiter-Truppe zu verbringen, die sich in „Volume 3“ nun zumindest in ihrer altbekannten Zusammensetzung verabschiedet.
Besonderes Schmankerl: Es mischen hier nicht nur die ganzen Original-Stars mit, für Drehbuch und Regie zeichnet wie auch bei den Kino-Abenteuern einmal mehr „Guardians“-Mastermind James Gunn persönlich verantwortlich. Der setzt hier zwar noch mehr auf Comedy als sonst, bietet aber gerade gegen Ende auch noch eine gehörige Portion wohlige Festtagsgefühle, denen man sich auch abseits von Weihnachten hingeben kann. Jedem Fan der Guardians legen wir diesen vierten Film der Reihe auf Disney+ also definitiv ans Herz.