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    Nicht "Herr der Ringe" oder "Der Pate": Das ist die beste Film-Trilogie aller Zeiten – obwohl sie viele gar nicht kennen
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Kino aus aller Welt ist wie reisen, ohne vom Sofa aufzustehen. Fremde Kulturen und neue Sichtweisen – davon kann man nie genug haben.

    „Star Wars“ oder doch „Der Herr der Ringe“? „The Dark Knight“ oder „Der Pate“? Nein, wenn es um die beste Trilogie der Filmgeschichte geht, sehen die Filmfans eine andere Reihe ganz vorne – von der ihr womöglich noch nie etwas gehört habt.

    Auf der Suche nach der perfekten Kino-Trilogie stoßen Filmfans seit jeher an ihre Grenzen. In Fällen wie „Der Pate“, „Zurück in die Zukunft“ oder „The Dark Knight“ gibt es für viele Zuschauer*innen wesentliche Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Teilen, aus anderen Trilogien wie „Indiana Jones“ wurden längst noch größere Filmreihen oder die mega populäre erste „Star Wars“-Trilogie könnte man zwar für sich stehen lassen, liegt am Ende aber auch nicht auf Augenhöhe mit etwa der Herr der Ringe“-Trilogie von Peter Jackson, die der Perfektion wohl noch am nächsten kommt.

    Aber macht das die Mittelerde-Saga auch direkt zum besten Dreiteiler, den es je gab? Nein, findet zumindest das Publikum. Auf der derzeit wohl mit Abstand beliebtesten Filmbewertungs-Plattform Letterboxd etwa belegen „Der Pate“ und „Der Pate II“ die Ränge 5 und 6 im All-Time-Ranking der besten Filme aller Zeiten – von dem abgeschlagenen dritten Teil, der mit einer Wertung von 3,5/5 weit hinter den beiden Vorgängern (je 4,5/5) zurückliegt, fehlt in der Bestenliste hingegen jede Spur. Bei „Der Herr der Ringe“ sieht die Lage anders aus: „Die Rückkehr des Königs“ ist derzeit auf Platz 21, „Die zwei Türme“ auf Platz 52 und „Die Gefährten“ auch noch auf dem mehr als respektablen 55. Rang. Dennoch gibt es eine Trilogie, die noch besser abschneidet: „Barfuß durch die Hölle“.

    Eindringliches Kino aus Japan

    Die international als „The Human Condition“ bekannte Filmreihe wurde in seiner japanischen Heimat einst kontrovers diskutiert, von der internationalen Presse allerdings einstimmig gefeiert. Das insgesamt fast zehnstündige Kriegs-Epos, mit dem sich Regisseur Masaki Kobayashi in den späten 50ern sowie frühen 60ern endgültig als einer der bedeutendsten japanischen Filmemacher einer ganzen Generation etablierte, besteht aus den Filmen „Barfuß durch die Hölle“ (1959), „Barfuß durch die Hölle, 2. Teil: Die Straße zur Ewigkeit“ (1959) und „Barfuß durch die Hölle, 3. Teil: ...und dann kam das Ende“ (1961) – die im ultimativen Letterboxd-Ranking der besten Filme aller Zeiten übrigens die Plätze 23, 47 und 7 belegen (Stand vom 1. Mai 2023).

    Ihr habt von „Barfuß durch die Hölle“ noch nie gehört, wollt nun aber mal in Eigenregie feststellen, ob es sich dabei tatsächlich um die beste Trilogie aller Zeiten handelt? Dann habt ihr aktuell nur die Möglichkeit, auf die bereits vor 13 Jahren erschienene DVD zurückzugreifen. Die sechs Discs umfassende Special Edition von Winkler Film ist die einzige Heimkino-Auswertung überhaupt, die die Trilogie sowohl auf Deutsch als auch im japanischen Original enthält. Aber Achtung, Verwechslungsgefahr: Die siebenteilige Neuverfilmung* trägt denselben Titel. Hier gibt's das gefeierte Original:

    DVDs kommen euch im Jahr 2023 nicht mehr ins Haus? Dann gibt es – zumindest für O-Ton-Fans – eine passende Alternative, auf die auch der Autor dieses Artikels zurückgegriffen hat: Die Trilogie gibt es auch als UK-Import auf Blu-ray! Liebevoll restauriert, veröffentlichte Arrow Academy den Meilenstein als kostengünstiges Set – das ihr übrigens auch bei Amazon.de bekommt*. In besserer Bild- und Tonqualität gibt es „Barfuß durch die Hölle“ nicht. Einziger Nachteil: Wenn ihr auf eine deutsche Synchronfassung besteht, werdet ihr damit nicht glücklich. Die britischen Scheiben enthalten ausschließlich die japanischen Originalfassungen (mit englischen Untertiteln).

    Darum geht's in "Barfuß durch die Hölle"

    Masaki Kobayashi erzählt die Geschichte des jungen Intellektuellen Kaji (Tatsuya Nakadai). Kaji hasst den Krieg und beschließt deswegen, einen Auftrag als Zivilverwalter in der japanisch besetzten Mandschurei anzunehmen. So will er dem Militärdienst entgehen.

    Vor Ort wird er mit den Gräueltaten konfrontiert, mit denen die Japaner im Krieg die Oberhand behalten wollen – und setzt sich alsbald gegen die Unmenschlichkeit ein, mit denen den chinesischen Kriegsgefangenen in den Arbeitslagern begegnet wird. Damit aber bringt er schon bald seinen Vorgesetzten gegen sich auf, der schon bald mit allen Mitteln gegen das Tun des Pazifisten vorgeht: Kaji wird wegen Vaterlandsverrats angeklagt – und schließlich in den Militärdienst versetzt.

    Der junge Mann wird in ein Ausbildungscamp verfrachtet, in dem er schonungslos auf seinen Einsatz an der Front vorbereitet wird. Doch bevor es zum Einsatz im Kampf um Leben und Tod kommt, startet die Sowjetunion ihren Angriff auf die Mandschurei und zwingt die japanische Armee in die Knie. Auf Kaji wartet nun ein Dasein als Kriegsgefangener – der brutal misshandelt und des Mordes beschuldigt wird, bevor ihm schließlich die Hinrichtung droht…

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