Mit Thrillern wie dem erst kürzlich auf Blu-ray veröffentlichten „Red Eye“ und diversen Horrorklassikern bescherte Wes Craven der Filmwelt hochspannende Stunden. Zudem sorgte er für Jugendschutz-Skurrilitäten. So wurde „Hügel der blutigen Augen“ in Deutschland gekürzt und sinnentstellt: In der Erstsynchro wurden aus den Atommutanten der Originalfassung nämlich einfach Außerirdische!
Auch das Sequel zum mittlerweile auch hierzulande als „The Hills Have Eyes“ bekannten Reißer verdient einen Eintrag ins Lexikon der filmischen Kuriositäten. Nicht zuletzt, weil „Im Todestal der Wölfe“ alias „The Hills Have Eyes 2“ für kurze Zeit versehentlich (!) auf dem Index landete. Blu-rays des FSK-18-Horrorfilms sind seit Jahren meist nur gebraucht zu finden. Bald feiert er aber ein Comeback: „The Hills Have Eyes 2“ erscheint am 15. Juni 2023 als Special Edition auf Blu-ray.
Die Special Edition enthält den Film zudem zusätzlich auf DVD. Auf beiden Discs wird der Horror-Actioner mit einem neuen, verbesserten Master präsentiert, sodass Filmfans das Grauen besser als zuvor erblicken können. Darüber hinaus enthält die Edition ein Booklet über die berühmt-berüchtigte Produktionsgeschichte.
"The Hills Have Eyes 2": Mutanten, brummende Motoren und... Wuff!
Bobby (Robert Houston) leidet seit Jahren unter Albträumen, die ihm vor Augen führen, dass seine Familie von mutierten Hinterwäldlern abgeschlachtet wurde. Seine Freunde kommen trotzdem auf die sonderbare Idee, ihn zu einer Motocross-Rally in der Wüste zu überreden, in der er traumatisiert wurde. Der erhoffte Heilungsprozess wird alsbald nicht nur vom Jaulen der Motoren übertönt, sondern auch von den erneut knurrenden Mägen der dort ansässigen Mutanten-Kannibalen...
„The Hills Have Eyes 2“ wurde in Deutschland zunächst für eine FSK-Freigabe ab 16 Jahren gekürzt, ehe 2007 endlich die Uncut-Fassung auf DVD veröffentlicht wurde. Doch die ab 18 freigegebene Uncut-Fassung landete drei Jahre später für kurze Zeit auf dem Index – laut Schnittberichte.com, weil man bei der zuständigen Behörde den Film mit „The Hills Have Eyes 2“ von 2007 verwechselte.
Doch während das identisch betitelte Sequel zum „The Hills Have Eyes“-Remake der Horror-Tonalität seines Vorläufers treu geblieben ist, grenzt sich Wes Cravens „The Hills Have Eyes 2“ aus dem Jahr 1985 von seinem Vorgänger ab: Aus Kannibalen-Mutantenterror wird in der Fortsetzung eine Mischung aus Kannibalenhorror und Action in Endzeit-Ästhetik, die vage an „Mad Max“ erinnert.
Ungekürzt: Einer der kultigsten Horror-Splatter der 90er kehrt ins Heimkino zurück – pünktlich zum Start des Remakes!Filmfans, die „The Hills Have Eyes 2“ noch nicht kennen, sei damit allerdings nicht zu viel versprochen. Denn nicht nur die deutsche Veröffentlichungsgeschichte des Films ist kurios, sondern auch seine Entstehung – was ihm anzumerken ist:
Als sich die Verwirklichung seines großen Hoffungsträgers „Nightmare On Elm Street“ verzögerte, willigte Craven ein, eine Fortsetzung seines Hits „The Hills Have Eyes“ zu drehen. Wie Craven später zugab, war sein einziger Beweggrund, somit an dringend benötigtes Geld zu gelangen. Kurioserweise machte sich aber alsbald das Studio Geldsorgen:
Nach etwa zwei Dritteln der Dreharbeiten stoppten die Produzenten das Projekt, da sie befürchteten, mit ihm nur Verlust zu machen. Kurz danach konnte Craven endlich „Nightmare On Elm Street“ drehen – und dieser Erfolg bewegte die Produzenten von „The Hills Have Eyes 2“ dazu, den Horror-Actioner vollenden zu wollen.
Craven hatte mit diesem Verlegenheitsprojekt allerdings bereits abgeschlossen, weshalb das bereits gedrehte Material mit wenigen Mitteln und vielen Rückblenden auf Spielfilmlänge gestreckt wurde. Sogar ein Hund bekommt seine eigene Rückblende spendiert, was „The Hills Have Eyes 2“ sowohl massive Häme als auch kultige Verehrung inklusive Referenz in modernen Genrespäßen wie „Detention“ einbrachte.
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