„Guardians Of The Galaxy“-Regisseur James Gunn ist der neue (Co-)Regent über das DC-Universum – nicht nur im Kino, sondern auch auf dem TV und in Videospielen. Zahlreiche Projekte stößt er an. Gerade bestätigte er selbst, dass er einen „Superman“-Film nicht nur schreiben, sondern nun auch persönlich inszenieren wird. Und natürlich ist auch Batman ein wichtiger Teil dieses neuen DCU.
Angekündigt wurde dabei der Film „Batman: The Brave And The Bold“, der nicht nur den Dunklen Ritter, sondern auch dessen leiblichen Sohn Damian in den Mittelpunkt stellen soll. Dabei wurde wild spekuliert, ob Ben Affleck vielleicht Regie führen könnte, nachdem sich dessen eigene Pläne für einen „The Batman“-Film vor einigen Jahren zerschlugen.
Anteil an diesen Spekulationen hatte auch Gunn: Der verriet via Twitter nämlich in Gesprächen mit Affleck zu sein, ob der bei einem möglichen DC-Projekt Regie führen würde. Gunn sprach zwar nicht explizit von Batman, aber das folgerten viele Fans. Am Ende ist es aber egal, denn es wird keinen Batman- und auch keinen anderen DC-Film von Affleck geben.
Affleck: "Ich werde nichts für das Gunn-DC inszenieren"
In einem sehr offenen und schonungslosen Interview mit dem Hollywood Reporter erteilt der „The Town“-Star nämlich allen Gerüchten eine deutliche Absage:
„Ich werde nichts für das Gunn-DC inszenieren. Absolut nicht. Ich habe nichts gegen James Gunn. Netter Typ, er wird einen großartigen Job machen. Ich möchte einfach nicht auf die Art und Weise, wie sie es tun, Regie führen. Daran bin ich nicht interessiert.“
Die Aussage lässt zumindest sehr stark vermuten, dass Affleck und Gunn wirklich gesprochen haben. Schließlich scheint Affleck eine gute Vorstellung davon zu haben, was Gunn vorschwebt – aber genauso zeigt er sich überzeugt, dass dies nicht zu ihm passt.
Afflecks beste Batman-Minuten kommen noch – in "The Flash"
Ganz ist Ben Afflecks Abschied als Batman übrigens noch nicht gekommen. Wie bereits länger bekannt ist, wird er noch einmal in „The Flash“ auftreten. Und darauf sollten sich Fans seiner Darbietung der Figur freuen. Denn der Schauspieler ist überzeugt, dass er mit „The Flash“ endlich den richtigen Ton für die Figur getroffen habe und so seine beste Batman-Performance gibt:
„Ich habe endlich herausgefunden, wie ich diese Figur spielen soll, und ich habe es in ‚The Flash‘ geschafft. Für die fünf Minuten, die ich dabei bin, ist es wirklich großartig.“
Dabei verrät er auch, dass es bei einer Darstellung von Batman im Wesentlichen wirklich einfach nur darum gehe, den richtigen Ton zu treffen: „Man muss herausfinden, welche Version der Person zu einem passt. Wer ist der Typ, der zu dem passt, was man kann?“
Ben Affleck spricht offen über "Justice League"-Trauma
In dem Interview, welches eigentlich anlässlich seines kommenden Films „Air“ geführt wurde, spricht Affleck sehr offen über seine Erfahrungen mit Batman und DC. Er möge viele der Dinge, die dabei gemacht wurden, besonders „den ersten“ Film, womit er „Batman V Superman“ meint. Für „Justice League“ hat er aber nur sehr wenig positive Worte übrig. Man könne einen ganz Lehrkurs darüber geben, warum dieser Film ein Beispiel sei, wie man es nicht mache.
Affleck macht unverblümt deutlich, dass ihn die Erfahrung bei „Justice League“ zerstört habe. Er habe im Hotel in London gesessen und nur noch zwei Möglichkeiten für sich gesehen: aus dem Fenster zu springen oder wieder zu trinken. Offen spricht er über seinen Rückfall in die Alkoholsucht und deutet sogar Suizidgedanken an.
Am Ende war ihm klar: „Ich bin raus. Ich möchte das nie wieder tun. Ich bin nicht geeignet dafür. Das war die schlimmste Erfahrung, die ich je in einem Geschäft gemacht habe, das voller beschissener Erfahrungen ist. Es hat mir das Herz gebrochen.“
Amazon sichert sich neue "Batman"-Serie – und gibt zum Start gleich 2 Staffeln in Auftrag!Danach sei ihm klar gewesen, dass er den geplanten Batman-Film nicht mehr machen wolle: „Man möchte zur Arbeit gehen und etwas Interessantes finden, woran man sich festhalten kann, anstatt nur einen Gummianzug zu tragen und die meiste Zeit nur vor dem Computerbildschirm zu stehen und zu sagen: ‚Wenn dieser radioaktive Abfall entweicht, werden wir...‘ Das ist in Ordnung. Ich verachte das nicht und mache es nicht schlechter, aber ich habe den Punkt erreicht, an dem ich es nicht mehr kreativ erfüllend fand.“
Man sei zudem die ganze Zeit „verschwitzt und erschöpft“ und er habe dann irgendwann über seine DC-Rolle gedacht: „Ich möchte in keiner Weise mehr daran beteiligt sein. Ich möchte nicht mehr von meinem Leben verschwenden, von dem ich nur eine begrenzte Menge habe.“
"Zack Snyder's Justice League" brachte etwas Versöhnung
Die Erfahrung „Justice League“ habe „mit dem monströsesten Geschmack in meinem Mund geendet“ – der aber wohl später zumindest ein gutes Stück weggewaschen wurde. Denn für „Zack Snyder's Justice League“ findet er warme Worte, auch wenn er sich wohl nicht ganz erklären kann, warum der Film so abgefeiert wird: „Es besteht hauptsächlich aus all seinen Zeitlupe-Szenen, die er in Schwarz-Weiß gedreht hat. Und einem zusätzlichen Tag Dreharbeiten mit mir und ihm.“
Doch nun sei „Zack Snyder's Justice League“ sein bestbewerter Film auf der Internetseite IMDb. Da scheint es ihm auch egal, wenn dies auch damit zusammenhängt, dass einige Snyders Fans online sehr fanatisch unterwegs sind und den Film hochvoten: „Sag was du willst, aber das ist der bestbewertete Film meiner Karriere. Ich hatte nie einen, der vom Tiefpunkt zum Höhepunkt ging. Im Nachhinein ist es ein Hit. Plötzlich wurde ich für den Reinfall beglückwünscht, in dem ich mitspiele“, erklärt er so auf diesen Umstand angesprochen dem Hollywood Reporter.
Bald im Kino: "Air – Der große Wurf" von und mit Ben Affleck
Bei seinem nächsten Film dürfte sich Ben Affleck aber trotzdem wünschen, dass ihn die Leute direkt beglückwünschen – und nicht erst später. Schließlich steckt in „Air – Der große Wurf“ viel Herzblut, es ist eine der Geschichten, die er erzählen will statt „im Gummianzug sein Leben zu verschwenden“.
Es ist die Geschichte, wie Sportartikelhersteller Nike Superstar Michael Jordan unter Vertrag nahm. Affleck führte Regie und spielt Nike-Gründer Phil Knight. Afflecks Kumpel Matt Damon ist in der Hauptrolle als Nike-Mitarbeiter Sonny Vaccaro zu sehen, der die damals verwegene Idee hat, einen eigenen Schuh für einen Basketballspieler zu kreieren, von dem noch gar nicht sicher ist, ob er der Superstar wird, den sich alle erhoffen.
Das Drama wurde von Amazon Prime Video finanziert, kommt aber trotzdem erst einmal exklusiv in die Kinos. „Air – Der große Wurf“ startet am 6. April 2023. Der bereits angesprochene „The Flash“ erscheint dann am 15. Juni 2023.