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    "Star Trek: Picard" setzt nun auch "Deep Space Nine" fort: Das hat es mit dem Dominion-Krieg auf sich
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Vom Spurenverwischen mit Dexter bis zu Weltraum-Abenteuern mit Picard. Markus hat ein Herz für Serien aller Art – und schüttet es gern in Artikeln aus.

    „Star Trek: Picard“ ist in Staffel 3 mehr denn je ein Revival der kultigen Sci-Fi-Serie „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“ (aka „Star Trek: The Next Generation“). Folge 3 zeigt nun aber: Auch „Deep Space Nine“ wird hier fortgesetzt.

    CBS Studios

    Von Beginn an war „Star Trek: Picard“ natürlich vor allem eine Fortführung von „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“, schließlich begleiten wir den mittlerweile in die Jahre gekommenen Ex-Enterprise-Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) hier auf weitere Weltraum-Abenteuer. Ist dieser zunächst mit neuer Crew unterwegs, gibt es in Staffel 3 nun ein waschechtes Revival mit seinen alten Weggefährt*innen.

    Doch damit begnügt sich „Picard“ nicht: Mit der Aufnahme der ehemaligen Borg Seven of Nine (Jeri Ryan) ins Hauptfiguren-Ensemble wurde seit Staffel 1 auch an „Star Trek: Voyager“ angeknüpft. Und die dritte Staffel „Picard“ schlägt jetzt sogar einen noch größeren Bogen. So wird nun auch DER große rote Faden aus „Star Trek: Deep Space Nine“ erneut aufgegriffen: der Dominion-Krieg.

    Falls ihr mit der oftmals unterschätzen „Star Trek“-Serie nicht vertraut seid oder euer letzter Rewatch schon zu lange her ist, wollen wir daher zumindest ein wenig Kontext zu dem intergalaktischen Konflikt liefern, der für die Hintergründe der Geschehnisse in der dritten „Picard“-Staffel eine wichtige Rolle spielt. Falls ihr euch (noch einmal) genauer mit dem Ereignis beschäftigen wollt, könnt ihr aktuell alle sieben Staffeln von „Deep Space Nine“ sowohl bei Netflix als auch bei Paramount+ und RTL+ streamen.

    Was war der Dominion-Krieg?

    Der Dominion-Krieg war eine der wohl verheerendsten, wenn nicht gar DIE verheerendste Auseinandersetzung innerhalb des „Star Trek“-Universums, die Millionen Leben forderte. Hierbei stand ein Bündnis aus Föderation, dem Klingonischen Reich und später auch dem Romulanischen Imperium, dem namensgebenden Dominion gegenüber, das von den sogenannten Gründern angeführt wurde und schließlich gemeinsame Sache mit den Cardassianern und den kriegerischen Breen gemacht hat.

    Bei den Gründern handelt es sich um die nun auch in „Star Trek: Picard“ wieder prominent auftretenden Wechselbälger (Changeling im Original), mysteriöse Formwandler, die das Aussehen zahlreicher Spezies annehmen können. In ihrer ursprünglichen Gestalt sind diese eine flüssige Masse, die auf ihrem Heimatplaneten in der sogenannten Großen Verbindung miteinander verschmolzen sind, wo sie Gedanken und Informationen teilen.

    Alpha-Quadrant vs. Gamma-Quadrant

    Entstanden ist der Dominion-Krieg allerdings nicht über Nacht. Vor dem endgültigen Ausbruch im Jahr 2373 haben sich zunächst in Form eines Kalten Krieges immer mehr Spannungen aufgebaut. Ausgangspunkt des Ganzen war die Entdeckung eines stabilen Wurmlochs unweit des Planeten Bajor und des da erst seit Kurzem unter Föderationskontrolle stehenden Weltraum-Außenpostens Deep Space 9 im Jahr 2369 (zur besseren Einordnung der ganzen Jahreszahlen: die dritte „Picard“-Staffel spielt rund 30 Jahre nach dem Dominion-Krieg direkt zu Beginn des 25. Jahrhunderts).

    War an vorderster Front beim Dominion-Krieg dabei: DS9-Kommandant Benjamin Sisko (Avery Brooks) CBS Studios
    War an vorderster Front beim Dominion-Krieg dabei: DS9-Kommandant Benjamin Sisko (Avery Brooks)

    Das Wurmloch stellte eine einzigartige Verbindung zwischen dem Alpha-Quadranten der Milchstraße, in der die Föderationsallianz beheimatet ist, und einer entfernten Ecke des Gamma-Quadranten dar, aus dem das Dominion stammt. Was zunächst als Möglichkeit gesehen und auch genutzt wurde, um neue Handelsbeziehungen in zuvor unerreichten Gebieten der Galaxie aufzubauen, wurde bald zum Problem. Das Dominion zeigte sich nicht begeistert von den Neuankömmlingen und fasste, getrieben vom Verlangen, alle anderen Zivilisationen zu dominieren, letztlich den Entschluss, den Alpha-Quadranten zu unterwerfen.

    Vom Kalten zum offenen Krieg

    Dazu wurden zunächst Wechselbälger in die höchsten Kreise der Völker im Alpha-Quadranten eingeschleust, um deren Systeme zu destabilisieren. Bald wurden die Auseinandersetzungen aber zunehmend offener. Die Föderation errichtete schließlich ein Minenfeld rund um das bajoranische Wurmloch, um weiteren Dominion-Nachschub zu verhindern – ohne Erfolg. Das Dominion sah den Akt endgültig als Kriegserklärung und setzte zur Großoffensive an, bei der schnell auch Deep Space 9 eingenommen wurde.

    Nicht zuletzt durch die Bemühungen von DS9-Kommandant Benjamin Sisko (Avery Brooks) konnte die zum Wurmloch-Wachposten gewordene Raumstation zwar bald zurückerobert werden, doch erlitt die Föderation in der Folgezeit einige weitere schwere Niederlagen (so etwa die feindliche Übernahme von Deanna Trois Heimatplaneten Betazed). Eine Wende kam jedoch, als dann ausgerechnet die lange Zeit neutralen Romulaner sich bereiterklärten, der Föderation und den Klingonen im Krieg beizustehen.

    Sieg der Föderation

    Dank der romulanischen Flotte, eines vom Föderationsgeheimdienst Sektion 31 entwickeltes Gründer-Virus und das allmählich auseinanderbrechende Bündnis mit den Cardassianern wurde das Dominion dann immer weiter in die Ecke gedrängt. Trotz der bevorstehenden Niederlage wollte eine als treibende Kraft hinter den Kriegsmühen auftretende Gründerin ihren Feinden noch so viele Verluste wie möglich bescheren.

    Letztlich war es aber der über seine wahre Herkunft lange im Unklaren gewesene Gestaltwandler und Deep-Space-9-Sicherheitschef Odo (René Auberjonois), der als Bindeglied zwischen beiden Fraktionen die Gründerin im Jahr 2375 von einer Kapitulation überzeugen konnte – unter der Bedingung, dass Odo in die Große Verbindung zurückkehrte und sein Volk vom erwähnten Virus heilte.

    Die Nachwirkungen des Dominion-Krieges

    Auch wenn sich das Dominion daraufhin aus dem Alpha-Quadranten zurückzog, hatten und haben die Kriegsparteien noch lange unter den schlimmen Folgen des Konflikts zu leiden. Und auch für das Dominion hat das Ganze noch lange nachhallende Konsequenzen, wie nun „Picard“ zeigt. Hier erfahren wir, dass sich eine gegen den Frieden aufbegehrende Splittergruppe der Wechselbälger von der Großen Verbindung abgespaltet hat, um weiter gegen die Föderation zu kämpfen und diese zu unterwandern.

    Und im Zuge dessen haben sie es jetzt auch auf Picard und seine frühere Enterprise-Crew abgesehen. Immerhin ist unter ihnen auch Worf (Michael Dorn), der als Besatzungsmitglied sowohl der Enterprise als auch von Deep Space 9 besonders viel Erfahrung im Kampf gegen die Gestaltwandler vorzuweisen hat. Und wer weiß: Vielleicht gibt es in dem erneut aufbrandenden Zwist auch endlich das langersehnte Comeback von Sisko, der ebenfalls an vorderster Front gegen das Dominion kämpfte und in der zweiten „Picard“-Staffel immerhin schon mal namentlich erwähnt wurde.

    Ob es wirklich dazu kommt, werden die kommenden Wochen zeigen. Neue Folgen von „Star Trek: Picard“ erscheinen hierzulande immer freitags bei Amazon Prime Video und Paramount+. Sieben Episoden stehen in der aktuellen dritten und letzten Staffel noch aus.

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