Mit „Sherlock Holmes“ und „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“ hievten Regisseur Guy Ritchie und seine beiden Stars Robert Downey Jr. und Jude Law den titelgebenden Meisterdetektiv und seinen Partner Watson im modernen Blockbuster-Gewand erneut auf die Leinwand – und trafen damit einen Nerv. Die beiden Filme konnten zusammen weltweit über eine Milliarde Dollar einspielen, sodass nach Erscheinen von Teil 2 im Jahr 2011 schon Pläne für einen dritten Teil laut wurden ...
... die letztlich aber doch immer wieder im Sande verlaufen sind. Besonders konkret wurde es dann 2019, als „Rocketman“-Macher Dexter Fletcher als Regie-Nachfolger von Guy Ritchie das Sequel endlich auf den Weg bringen sollte – bevor ihm Corona einen Strich durch die Rechnung machte und das Ganze vorerst wieder abgesagt wurde. Seitdem ist es erneut sehr ruhig um „Sherlock Holmes 3“ geworden, doch sollte man die Hoffnung auch zwölf Jahre nach Teil 2 noch nicht aufgeben, wie neue Aussagen von Guy Ritchie nahelegen.
Robert Downey Jr. hat die Macht ...
In einem neuen Interview mit der Website Collider wurde Ritchie einmal mehr auf den Stand von „Sherlock Holmes 3“ angesprochen. Auch wenn das Projekt noch immer aktuell zu sein scheint, wälzte er die finale Verantwortung dafür in seiner Antwort ganz und gar auf Hauptdarsteller Robert Downey Jr. ab: „Ehrlich gesagt, habe ich das Robert überlassen“, so Ritchie. „Er wollte hier das Kommando haben. Der Ball ist in seinem Feld, er ist verantwortlich für das Skript, er ist verantwortlich für das ganze Ding. Ich habe mich daraus zurückgezogen, bis die Zeit kommt, zu der ich mich wieder einbringe.“
Es klingt also ganz danach, als ob in Sachen „Sherlock Holmes 3“ mehr denn je von Robert Downey Jr. abhängt. Das mag an sich nicht überraschen, doch scheint der einstige Marvel-Star hier offenbar noch stärkere Kontrolle über das ganze Vorhaben zu haben als für Schauspieler meist üblich, spricht Ritchie (womöglich auch etwas zugespitzt) schließlich davon, dass Downey Jr. für das ganze Projekt, inklusive Drehbuch verantwortlich ist. Das muss nicht zwingend bedeuten, dass er auch tatsächlich am Skript mitschreibt, wohl aber, dass er die Arbeit daran womöglich vorantreibt, Input gibt und es absegnen muss.
Sollte der zugkräftige Robert Downey Jr. als Sherlock zurückkehren, dürfte man von Studioseite jedenfalls bereits voll hinter dem Projekt stehen. Dafür sprechen der Erfolg der ersten beiden Teile, die immer wieder geäußerten Pläne für eine Fortführung der Reihe und der aktuell noch stärkere Fokus bei Warner auf etablierte Marken (gerade erst wurden neue „Herr der Ringe“-Filme angekündigt), zu denen zweifellos auch die Geschichten um Kult-Detektiv Sherlock Holmes gehören.
... aber auch die Lust?
Aber was bedeutet all das denn nun für die Chancen von „Sherlock Holmes 3“? Das ist einerseits schwer zu sagen, da sich Robert Downey Jr. nach seiner MCU-Abschiedsvorstellung in „Avengers: Endgame“ ziemlich rar gemacht hat (es folgten nur der Flop „Dolittle“ und die Doku „Sr.“, schon bald gehört er aber immerhin zum illustren Ensemble-Cast von Christopher Nolans neuem Film „Oppenheimer“).
Dennoch sind wir vorsichtig optimistisch, da sich Downey Jr. in der Vergangenheit schon mehrfach seine Bereitschaft für eine weitere Fortsetzung erklärt hat und er als Produzent sogar aktiv in das Vorhaben involviert sein soll, aus dem „Sherlock Holmes“-Franchise ein Universum nach Marvel-Vorbild zu entwickeln. Hier wurden bereits grob zwei Serien in Aussicht gestellt, die sich um Figuren drehen sollen, welche in „Sherlock Holmes 3“ eingeführt werden. Was genau das für Figuren wären und ob diese Pläne noch verfolgt werden, ist unklar.
Genug von der „Sherlock Holmes“-Reihe scheint Robert Downey Jr. Aber noch nicht zu haben. Und sollte „Sherlock Holmes 3“ mit dem Ex-„Iron Man“ tatsächlich noch zustande kommen, deutet das oben zitierte Gespräch zudem an, dass dann doch wieder Guy Ritchie (und nicht Dexter Fletcher) auf dem Regiestuhl Platz nehmen würde.