Er ist bekannt für die spektakuläre Manga-Verfilmung „Alita: Battle Angel“, die meisterhafte Leinwand-Adaption von „Sin City“ und das irre Grindhouse-Feuerwerk „Planet Terror“ – den Grundstein für eben jene Großproduktionen legte Robert Rodriguez allerdings viele Jahre zuvor. Mit ebenso coolen wie überspitzten, in Sachen Action und Gewalt völlig aus dem Ruder laufenden Krachern, in denen der Drehbuchautor und Regisseur seine Heimat regelmäßig zelebriert – das an Mexiko grenzende Texas.
Neu im Heimkino – ungekürzt mit FSK 18: Dieser brachiale Martial-Arts-Actioner erinnert an die besten Zeiten von Jackie ChanEin Paradebeispiel für das Kino von Robert Rodriguez ist sein zweiter Spielfilm, mit dem ihm einst der endgültige Durchbruch in Hollywood gelang: „Desperado“ ist nur noch bis zum 28. Februar 2023 auf Netflix verfügbar – und falls ihr den Film vielleicht noch gar nicht kennen solltet, kann euch der Autor dieses Artikels nur empfehlen, mal reinzuschauen. Zumindest, wenn ihr auf rabiate Over-the-Top-Action, flotte Dialoge und Mariachi-Klänge steht. Denn „Desperado“ ist einer der kultigsten FSK-18-Reißer der 90er-Jahre, dessen Coolness bis heute praktisch so gut wie unerreicht ist.
"Desperado": Blei, Blut & jede Menge Charisma
„Desperado“ ist der zweite Teil in Rodriguez' Mexiko Trilogie und erzählt die Geschichte jenes Mariachis weiter, der in „El Mariachi“ versehentlich in ein bleihaltiges Abenteuer schlitterte, weil er für einen Auftragskiller gehalten wurde. Nun aber schwingt er die Kanonen mit Kalkül. Seit der Ermordung seiner Geliebten hat er nämlich nur noch eines im Sinn: blutige Rache.
Horror-Highlights & mehr endlich ungekürzt schauen: Diese 7 Filme sind seit 2022 nicht mehr indiziertAntonio Banderas als ultimativer Revolverheld, Salma Hayek in der Rolle, mit der sie nicht ganz zufällig ihren großen Durchbruch feierte und jede Menge bekannte Gesichter (wie Quentin Tarantino, Danny Trejo oder Cheech Marin), auf die Rodriguez später auch in Filmen wie „From Dusk Till Dawn“ oder „Machete“ setzte: Ja, „Desperado“ punktet nicht nur mit zahlreichen herrlich abgedrehten Figuren, sondern vor allem auch mit einem bestens aufgelegten Star-Ensemble – in Rollen, die allesamt wie auf den Leib geschneidert sind.
Abgesehen davon ballern sich Banderas und Co. mit grandios überzogenen Shootouts gnadenlos in die Herzen ihres Publikums. Leute mit einem Faible für realistische Action sollten hier besser fernbleiben, alle anderen dürfen sich über völlig irre Schießereien freuen, in denen wirklich kein Stein auf dem anderen bleibt – und Gangster reihenweise quer durchs Bild fliegen!
Darüber hinaus versteht es Rodriguez einfach, ikonische Kinomomente für die Ewigkeit zu inszenieren. Ob nun ein Gangsterboss, der sein Streichholz an der Wange seines bärtigen Schergen entflammt, oder ein Deckenventilator, der auf einen Gangster herabfällt und diesem – bewusstlos am Boden liegend – fröhlich eine Backpfeife nach der anderen gibt: „Desperado“ steckt voller großartiger Einfälle, die ihn auch heute noch zu einem der coolsten, spaßigsten und unterhaltsamsten FSK-18-Actioner der 90er machen. Ja, Robert Rodriguez gilt nicht umsonst als ein Pionier des Mexploitation-Kinos.
Falls euch der Film auf Netflix begeistert: Auch sein eingangs erwähnter Vorgänger „El Mariachi“ sowie sein Nachfolger „Irgendwann in Mexico“ (u.a. mit Johnny Depp) lohnen sich. Alle drei Filme gibt's als VOD bereits für einen schmalen Taler sowie als Set auf Blu-ray*.
» Bei Amazon Prime Video: "El Mariachi"* / "Desperado"* / "Irgendwann in Mexico"*
Und allen, die nach den drei Filmen noch immer nicht genug haben, kann der Autor dieses Artikels „Rebel Without A Crew: Or How a 23-Year-Old Filmmaker With $7,000 Became a Hollywood Player“* ans Herz legen. Die Entstehungsgeschichte um Rodriguez' Spielfilmdebüt stellt eines der inspirierendsten und unterhaltsamsten Filmbücher weit und breit dar – und wurde unter dem Titel „Red 11“ mittlerweile auch verfilmt.
Noch mehr Kult bald weg von Netflix
Darüber hinaus verschwinden im Laufe der kommenden Tage aber auch noch zahlreiche weitere Filme von Netflix. Darunter auch der ein oder andere weitere Kult-Hit:
Wer nach dem famosen „Top Gun: Maverick“ etwa Bock bekommen hat, das Original erstmals oder wieder einmal zu schauen, hat auf Netflix nur noch bis zum 28. Februar Zeit – so lange ist „Top Gun“ von Tony Scott noch verfügbar. Dasselbe gilt für die ersten sechs Eberhofer-Krimis mit Sebastian Bezzel und Simon Schwarz: „Dampfnudelblues“, „Winterkartoffelknödel“, „Schweinskopf al dente“, „Grießnockerlaffäre“, „Sauerkrautkoma“ und „Leberkäsjunkie“ verabschieden sich zum Monatswechsel. Nur noch bis zum 27. Februar verfügbar ist zudem Guy Ritchies legendäres Regiedebüt „Bube, Dame, König, grAs“.
Mit Blutschwur besiegelt! Robert Rodriguez & James Cameron wollen "Alita: Battle Angel 2" doch noch ins Kino bringen*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.