Er prägte die Science-Fiction-Literatur wie kaum ein Zweiter: Jules Verne sagte in seinen wegweisenden Romanen Reisen zum Mond ebenso vorher wie das U-Boot oder die Atomenergie. Da seine zwischen Utopie und Dramatik schwankenden, bildhaft beschriebenen Geschichten zudem stets großes Abenteuerflair aufweisen, dienen sie wiederholt als Inspirationsquelle für effektreiches Unterhaltungskino.
Während allerdings manche visuell bahnbrechende Verfilmungen zum Kino-Allgemeinwissen gezählt werden, ist „Die Erfindung des Verderbens“ bis heute eher ein Geheimtipp. Aber es besteht Hoffnung, dass das die Atombombe thematisierende Sci-Fi-Abenteuer passend zum anstehenden Start von Christopher Nolans „Oppenheimer“ (20. Juli) an Prominenz gewinnt. Schon am 10. Februar 2023 erscheint „Die Erfindung des Verderbens“ neu fürs Heimkino – in gleich zwei aufwendig gestalteten Limited Editions:
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Cover A ist auf 400 Exemplare limitiert, Cover B erscheint mit einer Stückzahl von 300. Inhaltlich sind beide Varianten identisch und enthalten den Film auf Blu-ray sowie auf DVD und eine Hörspiel-CD als Bonus. Ein 16-seitiges Booklet mit Hintergrundinformationen rundet das Set ab.
Solltet ihr euch nicht bis zum 10. Februar gedulden wollen und/oder weniger Wert auf eine edle Umverpackung setzen: „Die Erfindung des Verderbens“ ist bereits Ende 2022 als reguläre Edition auf Blu-ray und DVD erschienen:
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Wie die demnächst erscheinende Limited Edition enthalten auch die regulären Auflagen den Film in einer aufwändig restaurierten Fassung und allerlei Bonusmaterial, wie ein alternatives Intro und Kurzdokus. Bei den Standard-Versionen müsst ihr allerdings auf das Booklet verzichten. Und falls ihr komplett auf Haptik verzichten wollt: „Die Erfindung des Verderbens“ gibt es auch als VOD bei Prime Video*.
"Die Erfindung des Verderbens": "Oppenheimer" als schräges Abenteuer?
Professor Thomas Roch (Arnošt Navrátil) nähert sich einer ebenso vielversprechenden wie riskanten Erfindung: Er entwickelt einen Explosivstoff mit ungeahnter Sprengkraft. Damit könnte er den Einsatz von Kohle und Erdöl obsolet machen, jedoch könnte er damit auch die ganze Welt vernichten. Alsbald entführen Piraten den Wissenschaftler auf eine Insel im Atlantischen Ozean. In einer Stadt, die innerhalb eines erloschenen Vulkans erbaut wurde, soll er seine Erfindung vollenden – selbstredend zu humanen Zwecken. Das behaupten die Entführer jedenfalls...
Neu im Heimkino: Einer der Sci-Fi-Geheimtipps von 2022 – den im Kino leider kaum jemand gesehen hatDerzeit lässt sich über Christopher Nolans Historienepos „Oppenheimer“ bloß spekulieren. Doch es dürfte keine haarsträubende Mutmaßung sein, dass das starbespickte Drama eine ernste Auseinandersetzung damit sein wird, wie es ist, hoffnungsvoll eine Erfindung zu entwickeln, bloß um festzustellen, dass die Menschheit sie für Leid und Zerstörung nutzen will.
Trotzdem ist es geradezu erstaunlich, wie sehr die Wirklichkeit Jules Vernes Roman „Die Erfindung des Verderbens“ von 1896 eingeholt hat. Dem war sich Regisseur Karel Zeman zweifelsohne bewusst: Seine gemeinsam mit František Hrubín verfasste Verfilmung von 1958 kitzelt die ungebrochene Aktualität des Stoffes hervor. Dabei opfert der tschechische Regisseur jedoch nicht den Unterhaltungsfaktor – im Gegenteil: Zeman nutzte Realfilmelemente und verschiedenste Animationstechniken, um die ikonischen Roman-Originalillustrationen zum Leben zu erwecken.
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Das Ergebnis ist eine überwältigende, surreale Bildästhetik, dank der „Die Erfindung des Verderbens“ zu einem der größten tschechischen Kinoerfolge seiner Zeit wurde. Außerdem wird die ambitionierte Verstrickung mehrerer Trickmedien und realer Bildelemente von Effektkino- und Animationsexpert*innen als Meilenstein zelebriert.
Dass das märchenhafte Spektakel, das sich vereinzelt auch bei anderen Jules-Verne-Abenteuern bedient, bislang nicht noch mehr Ruhm genießt, dürfte wohl ganz banale und zugleich bedauerliche Gründe haben:
Georges Méliès' Kreativbombe „Die Reise zum Mond“ von 1902 und die bombastische Walt-Disney-Produktion „20.000 Meilen unter dem Meer“ von 1954 finden als westliche Filme recht mühelos Eingang in hiesige Präsentationen filmischer Meilensteine. Zemans preisgekrönter Klassiker dagegen wird als tschechische Produktion in Kino-Retrospektiven gelegentlich übersehen, sei es absichtlich oder unabsichtlich. In manchen Köpfen muss der eiserne Vorhang halt noch immer fallen...
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