Der Name Jim Jarmusch steht gleichwohl für Indepent- als auch Arthouse-Film, wie er dafür steht, mit Sehgewohnheiten zu brechen, auf fast schon anti-mainstreamige Art und Weise. Filme wie „Strager Than Paradise“ oder „Coffee And Cigarettes“ drehte er konsequent schwarz-weiß, während er in „Only Lovers Left Alive“ eine ungewöhnliche Vampir-Liebesgeschichte erzählte.
›› "Coffee and Cigarettes" im Arthaus+ Channel von Amazon*
Ungewöhnlich ist auch in vieler Hinsicht Jim Jarmuschs „Ghost Dog“, wovon ihr euch am heutigen Montag, um 21.45 Uhr arte selbst überzeugen könnt.
Darum geht es in "Ghost Dog"
Ghost Dog (Forest Whitaker) erledigt als Auftragskiller Mordaufträge für das Mafiamitglied Louie (John Tormey), da dieser ihm vor Jahren mal das Leben gerettet hatte. Er lebt nach dem Codex der Samurai, dem Hagakure, weswegen er seinem Auftraggeber treu ergeben ist. Das soll sich ändern, nachdem bei einem Job zufällig auch die Tochter (Tricia Vessey) des Mafiabosses Ray Vargo (Henry Silva) zugegen ist: Vargo setzt seine Männer auf Ghost Dog an. Als diese sein Haus verwüsten und seine Tauben töten, schwört der Auftragskiller-Samurai blutige Rache.
Wenn ihr es heute Abend nicht schafft, könnt ihr euch „Ghost Dog“ auf Blu-ray holen: Hier findet ihr außerdem Deleted Scenes und ein Musikvideo von Kool G Rap.
›› "Ghost Dog: Der Weg des Samurai" Blu-ray bei Amazon*
Düstere Atmosphäre und ein Killer-Soundtrack
„Ghost Dog“ lebt von seiner Atmosphäre: Düster gehaltene Settings, Autofahrten im Dunklen, Zitat-Tafeln aus dem Hagakure. Wo Schnitte sein sollten, finden sich Überblenden und eine Langsamkeit, die man teils schon als kontemplativ oder traumhaft bezeichnen kann. Getragen und verstärkt wird das Ganze von einem großartigen Soundtrack von RZA und dem Wu-Tang Clan, bei dem der Kopf einfach mitnicken möchte.
›› "Ghost Dog: The Way oft he Samurai" Soundtrack bei Amazon*
Was „Ghost Dog“ einzigartig macht, ist sein Crossover zwischen Mafia- und Samurai-Film, doch vergeblich sucht man hier Action oder den Schauwert eines Tarantinos. Und eben das macht „Ghost Dog“ so speziell: Es geht vielmehr um die Philosophie – um den Kopf, der gefordert ist, als um das Auge.
Der Samurai-Weg ist kein leichter
Um Ehre geht es, um Respekt und um Entschlossenheit. Sieben Atemzüge sollte man sich Zeit nehmen, um Entscheidungen zu treffen – und hat man sich einmal entschieden, gilt es, radikal voranzuschreiten, ohne zurückzublicken.
„Der Weg des Samurai ist ein direkter, und es ist am besten, sich kopfüber hinzustürzen“, heißt es, „von Augenblick zu Augenblick“ – und genau das ist, was „Ghost Dog“ mit einem macht, wenn auch manchmal auf plakative Weise: Er zieht einen mit hinein auf diesem Weg des Samurai, der geprägt ist von einer Sehnsucht nach alten Zeiten, einem Anachronismus, der ihn früher oder später überholen musste.
"Avatar 2" schlägt "Star Wars": Drei der vier erfolgreichsten Filme aller Zeiten stammen nun von James Cameron!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.