Es klingt nach einem gefundenen Fressen für alle, die nicht so richtig daran glauben, dass aus der Videospielverfilmung „Borderlands“ etwas werden kann: Nachdem bekannt wurde, dass Regisseur Eli Roth für Nachdrehs das Regie-Zepter an seinen Kollegen Tim Miller („Deadpool“) abgeben wird, gab es auf verschiedenen Seiten und in den sozialen Medien schnell Spekulationen, dass hier ein neuer Regisseur angeheuert wurde, um den Film zu retten. Aber stimmt das auch?
Keine Panik wegen "Borderlands"?
Ganz genau kann man es natürlich nie wissen, doch zumindest berichtet das renommierte US-Branchenmagazin Deadline, dass an den Spekulationen nichts dran ist. Deadline zufolge soll Roth zwar tatsächlich an Miller übergeben haben, jedoch seien die beiden befreundet und auch der Regiewechsel sei freundschaftlich abgelaufen.
Dass ein anderer Regisseur die Nachdrehs übernimmt, ist zwar selten, kommt aber tatsächlich immer mal wieder vor. Bei „Star Wars: Rogue One“ sprang etwa Tony Gilroy für Gareth Edwards ein und rettete damit den Film wohl tatsächlich (und bescherte uns schließlich mit dem Prequel „Andor“ außerdem eine der besten Serien der vergangenen Jahre). Dass Joss Whedon hingegen die Kontrolle über „Justice League“ von Zack Snyder übertragen bekam, kann man wohl als insgesamt eher unglückliche Entscheidung bezeichnen, die Warner und DC bis heute zu schaffen macht.
Ganz so dramatisch wie bei diesen beiden Filmen ist die Sache im Fall von „Borderlands“ aber wohl nicht. Stattdessen soll laut Deadline ein anderes Problem dahinterstecken: Eli Roth habe keine Zeit mehr für die etwa zweiwöchigen Nachdrehs, da er sich ab März 2023 um seinen nächsten Film kümmern müsse: „Thanksgiving“. Und bevor dafür die Kameras laufen können, ist noch eine Menge Vorbereitung nötig.
Nachdrehs: (Meistens) keine große Sache
Ein wenig merkwürdig scheint die ganze Sache aber irgendwie schon, schließlich sind Nachdrehs – zumindest bei einem Film dieser Größenordnung – schon von Anfang an eingeplant und der Regisseur sollte normalerweise auch dafür zur Verfügung stehen. In diesem Fall gab es wohl Terminprobleme, sodass Regisseur und Cast nicht zum selben Zeitfenster verfügbar waren.
Allerdings sind zwei Wochen auch nicht genügend Zeit, um „Borderlands“ massiv zu überarbeiten. In den allermeisten Fällen werden bei Nachdrehs einfach nur kleine Szenen ergänzt, die den Handlungsfluss abrunden und besser verständlich machen sollen. Aller Vorbereitung zum Trotz fallen solche Lücken nämlich häufig erst auf, wenn alle geplanten Szenen gedreht wurden und die Arbeit am Schnitt des Films beginnt.
Was genau im Fall von „Borderlands“ tatsächlich hinter den Nachdrehs und dem Regiewechsel steckt, bleibt abzuwarten. Wie gesagt: Nachdrehs gehören in den meisten Fällen dazu, doch zumindest ein paar Fragen bleiben bei der offiziellen, von Deadline verbreiteten Version offen.
Das sind "Thanksgiving" und "Borderlands"
Mit „Thanksgiving“ setzt Roth die Spielfilmfassung eines Fake-Trailers um, den er einst für das „Grindhouse“-Double-Feature von „Death Proof“ und „Planet Terror“ von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez beisteuerte. Denselben Weg ging auch schon „Machete“ mit Danny Trejo, nur dass es bei „Thanksgiving“ wesentlich länger gedauert hat. Wenn die Dreharbeiten wie geplant im März beginnen, könnte der blutige Slasher womöglich schon Thanksgiving 2023 (d.h. Ende November) in die Kinos kommen.
„Borderlands“ hingegen basiert auf dem gleichnamigen Videospielfranchise und handelt von dem Planeten Pandora (ja, wie in „Avatar 2“). Hierhin kehrt die Abenteurerin Lilith (Cate Blanchett) zurück, um gemeinsam mit einem bunt zusammengewürfelten Team ein verschwundenes Mädchen zu suchen. „Borderlands“ hat noch keinen deutschen Starttermin, wir tippen auf eine Veröffentlichung Anfang 2024.
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