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    Die offiziellen Netflix-Zahlen sind totaler Quatsch: Darum ist "Wednesday" in Wahrheit viel erfolgreicher als "Stranger Things"!
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Hat im letzten Jahr mehr als 900 Filme gesehen - und jede Minute davon genossen, selbst wenn der Film gerade nicht so gut war.

    Netflix hat seine Watchtime-Ergebnisse für die vergangene Woche veröffentlicht – und die bedeuten eine herbe Enttäuschung für „Wednesday“, obwohl der makabre Serien-Hit ganz klar den Spitzenplatz vor „Stranger Things“ Staffel 4 verdient hätte…

    Wie jeden Mittwoch hat Netflix auch in dieser Woche wieder seine Watchtime-Zahlen für die vergangenen sieben Tage geliefert – und damit steht nun endgültig fest, dass sich der Serien-Hype „Wednesday“ NICHT auf Platz 1 der meistgesehenen englischsprachigen Netflix-Serien aller Zeiten setzen wird. Aber wie heißt es denn so schön: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!

    Nun wollen wir den Netflix-Verantwortlichen keinesfalls vorwerfen, dass sie an den Zahlen manipuliert hätten. Vielmehr geschieht die Berechnung der Ranglisten nach einem System, bei dem am Ende nicht viel mehr als Quatsch mit Soße herauskommt – vor allem im Fall von „Wednesday“ und der vierten Staffel „Stranger Things“.

    Aber der Reihe nach: Was ist denn überhaupt passiert?

    "Wednesday" landet nur auf Platz 2

    Auch in der vergangenen Woche hat sich mit „Wednesday“ mit ca. 118,5 Millionen geschauten Stunden zum fünften Mal in Folge den ersten Platz in der Liste der meistgesehenen englischsprachigen Serien gesichert – und zwar ganz knapp vor der neueingestiegenen dritten Staffel von „Emily In Paris“. So weit, so gut.

    In der Rangliste der meistgeschauten englischsprachigen Netflix-Serien aller Zeiten steht „Wednesday“ mit 1,23 Milliarden gestreamten Stunden allerdings nur auf Platz 2 hinter der vierten Staffel von „Stranger Things“, die es sogar auf stolze 1,35 Milliarden gestreamte Stunden bringt. Und an dieser Reihenfolge wird sich auch nichts mehr ändern – denn Netflix zählt für diese Liste nur die geschauten Stunden in den ersten 28 Tagen nach Release und die sind für „Wednesday“ nun um.

    Nun könnte man meinen, dass ein zweiter Platz ja auch nicht schlecht ist für eine neugestartete Serie. Aber…

    Darum ist die Reihenfolge totaler Quatsch

    Zum einen ist da der offensichtliche Grund, den man noch durchgehen lassen könnte: Die erste Staffel von „Wednesday“ ist insgesamt 6,8 Stunden lang, während es die vierte Staffel von „Stranger Things“ auf stolze 13,8 Stunden bringt. Wenn wir davon ausgehen, dass sich das Gros des Publikums die ganze Staffel angesehen hat, dann müsste „Wednesday“ schon doppelt so viele Zuschauer*innen vor die Fernseher locken, um auch nur auf dieselbe Zahl geschauter Stunden zu kommen, einfach weil die Serie kürzer ist.

    Ist das fair? Natürlich nicht. Aber wenn man nun mal geschaute Stunden statt die Zahl der angefangenen Streams rechnet, dann ist das eben so. Andersrum würde bei einer reinen Berechnung der Zuschauer*innen-Zahlen nicht berücksichtigt, ob diese auch bis zum Ende der Staffel drangeblieben sind – oder ob sie bereits nach einer halben Stunde schon wieder aufgegeben haben. Das wäre auch nicht richtig.

    "Wendesday" Staffel 1 Vs. "Stranger Things" Staffel 4

    Die eigentliche „Schummelei“ hat stattdessen mit dem Zeitfenster von 28 Tagen zu tun – und diese führt die Rangliste tatsächlich so sehr ad absurdum, dass sie eigentlich jede Aussagekraft verliert:

    Die acht Folgen der ersten Staffel von „Wednesday“ wurden am 23. November 2022 auf einen Schlag veröffentlicht. Das 28-Tage-Zeitfenster, das für die Errechnung der Rangliste herangezogen wird, reichte dementsprechend bis zum 20. Dezember 2022 – und umfasste damit tatsächlich 28 Tage.

    Total unfair: 28 Tage Vs. 56 Tage

    „Stranger Things“ Staffel 4 wurde hingegen in zwei Teilen veröffentlicht. Die ersten sieben Episoden erschienen am 27. Mai 2022 – und sammelten in den ersten 28 Tagen nach ihrer Veröffentlichung weniger als eine Milliarde geschaute Stunden. Am 1. Juli wurden dann die finalen zwei Folgen nachgeliefert – und haben damit noch einmal neue 28 Tage gestartet.

    Die vierte Staffel von „Stranger Things“ hat also insgesamt knapp mehr Stunden als „Wednesday“ für die Rangliste gesammelt. Diese allerdings in 56 statt 28 Tagen – und das ist natürlich totaler Schwachsinn! Hätte „Wednesday“ ebenfalls zwei Monate Zeit gehabt, hätte die Serie von Tim Burton mit der Konkurrenz den Boden aufgewischt.

    Eine andere Serie ist sogar noch erfolgreicher

    Noch erfolgreicher als „Wednesday“ und „Stranger Things“ bleibt allerdings eine Netflix-Serie, die nur deshalb nicht ganz oben in der Liste auftaucht, weil sie eben nicht englischsprachig ist: Mit mehr als 1,65 Milliarden geschauten Stunden in den ersten 28 Tagen steht „Squid Game“ nämlich weiterhin an der Spitze der meistgeschauten Netflix-Serien überhaupt – und das auch völlig zu Recht, die Folgen der Staffel sind nämlich wie bei „Wednesday“ ebenfalls auf einen Schlag veröffentlicht worden.

    Und wenn man die Watchtime all der unzähligen Meme-Videos auf TikTok, Facebook und YouTube mit einbeziehen würde, die sich ausschließlich mit dem Wednesday-Tanz von Jenna Ortega beschäftigen, dann wäre „Wednesday“ wahrscheinlich sowieso eins der meistgesehenen TV-Events aller Zeiten auf Augenhöhe mit der Mondlandung…

    Überraschung bei "Wednesday": Diese unausgesprochene Regel hatten Jenna Ortega und Christina Ricci beim Dreh des Netflix-Hits

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