Erst am 28. Oktober 2022 ist die Serie gestartet, nun kommt bereits das Ende: Netflix hat die neue Young-Adult-Fantasy-Serie „Half Bad: The Bastard Son & The Devil Himself“ nach nur einer Staffel abgesetzt. Wer einen Netflix-Account hat und auch die Nachrichtenlage rund um die Filme und Serien des Streaminganbieters ein wenig verfolgt, kennt dieses Trauerspiel wahrscheinlich schon zur Genüge, doch in diesem Fall ist die Absetzung besonders bitter – wenn auch nicht wirklich überraschend.
Bitter, weil die Absetzung bei „The Bastard Son & The Devil Himself“ nicht an der Qualität der Serie lag. Im Gegenteil: „Half Bad“ hat wirklich gute Kritiken bekommen – und zwar sowohl von der Fachpresse als auch von den Fans. Bei der Kritikensammelseite Metacritic steht etwa eine gute Durchschnittswertung von 72 von 100 Punkten zu Buche (vier Reviews) und Rotten Tomatoes wertet 93 Prozent der 14 gezählten Kritiken als positiv. Und bei den User-Wertungen sind es 92 Prozent, bei 407 Stimmen.
Warum wurde die Serie dann abgesetzt?
Was zur Absetzung der Serie geführt haben dürfte, deutet sich allerdings auch schon in diesen Zahlen an: „Half Bad: The Bastard Son & The Devil Himself“ wurde wohl einfach zu wenig geschaut.
Laut von Netflix bereitgestellten Zahlen schaffte es die Serie zwar nach dem Debüt zwei Wochen lang in die globale Top-10 der meistgeschauten englischsprachigen Netflix-Serien, doch im Vergleich zu anderen neuen Formaten aus demselben Zeitraum, wie etwa „Guillermo del Toro's Cabinet Of Curiosities“ oder den Überhits „The Watcher“ und „Dahmer - Monster“, kamen dabei einfach zu wenige geschaute Stunden herum.
Und Netflix kalkuliert in solchen Fällen normalerweise eiskalt: Wenn eine Serie nicht genug geschaut wurde (oder noch schlimmer: Wenn sich niemand neu bei Netflix anmeldet, um eine Serie zu schauen), dann wird diese Serie gnadenlos abgesetzt – gute (User-)Kritiken hin oder her.
Auch die Verantwortlichen hinter „Half Bad: The Bastard Son & The Devil Himself“ haben übrigens schon auf die Absetzung reagiert. Serienschöpfer Joe Barton schrieb bei Twitter: „Ich bin sehr stolz [auf die Serie] und mochte die Leute, mit denen ich sie machen durfte, wirklich sehr. Es tut mir leid, dass wir die Geschichte nicht abschließen können.“
Ähnlich lautet auch das Statement der Produktionsfirma Imaginarium, in dem aber auch nochmal betont wird, dass die Serie „grandiose Kritiken“ bekommen und eine „extrem loyale globale Fanbase“ gewonnen habe.
In „The Bastard Son & The Devil Himself“ geht es um den Konflikt zwischen weißen und schwarzen Hexen und Hexern im England der Gegenwart. Der 16-jährige Nathan Byrn (Jay Lycurgo), Sohn einer weißen Hexe und des gefährlichsten schwarzen Hexers der Welt, wird in den Konflikt verwickelt und entdeckt ein brisantes Geheimnis über seine Herkunft...
Das ist gerade bei diesem Titel richtig bitter: Neue Netflix-Serie floppt komplett