In „Violent Night“ wünscht sich die kleine Trudy (Leah Brady) nur, dass ihre Eltern (Alex Hassell / Alexis Louder) wieder zusammenfinden. Doch erst einmal steht Weihnachten bei der schwerreichen, aber missmutigen und alles kontrollierenden Patriarchin Gertrude (Beverly D'Angelo) an. Aber das Fest wird in diesem Jahr ganz besonders unbesinnlich. Denn das Catering-Team entpuppt sich als Söldnertruppe, welche die Familie als Geisel nimmt und im Anwesen versteckte 300 Millionen Dollar an sich reißen will. Doch die Bösewichte ahnen nicht, dass der Weihnachtsmann (David Harbour) kurz vorher auf dem Dach gelandet ist. Und der ist zwar von seinem jährlichen Job völlig desillusioniert und ziemlich versoffen, aber er kann kräftig austeilen.
„Violent Night“ bietet das klassische „Stirb langsam“-Szenario, bei welchem nun ein riesiges Familienanwesen den Nakatomi Plaza ersetzt und der Weihnachtsmann halt statt John McClane zur falschen Zeit am falschen Ort ist, um dort die Bösewichte nach und nach aufzumischen. Es ist aber nicht der einzige Weihnachtsklassiker, der hier verarbeitet wird. Denn dass Trudy gerade das erste Mal „Kevin – Allein zu Haus“ geschaut hat, erweist sich als sehr nützlich.
"Violent Night": Eine splattrige Action-Komödie mit Stunts aus Deutschland
Auch wenn es auch einige Lacher gibt (und neben den beiden Weihnachtsklassikern aus einem unerfindlichen Grund noch „Halloween Kills“ zitiert wird), dürfte „Violent Night“ vor allem wegen der Action auf dem Radar vieler Filmfans landen - was vor allem an dem Team neben Regisseur Tommy Wirkola („Hänsel und Gretel: Hexenjäger“) liegt.
Denn „Violent Night“ ist die neueste Produktion von 87North, der Action-Schmiede von „John Wick“-Regisseur David Leitch und seiner Partnerin Kelly McCormick. Zuletzt brachte das Duo bereits „Nobody“, den Netflix-Actioner „Kate“ oder den von Leitch selbst inszenierten „Bullet Train“ auf den Weg. Zudem trainiert ihre Firma auch Schauspieler*innen für Actionszenen. David Harbour ging für seine Rolle im Netflix-Kracher „Tyler Rake: Extraction“ hier in die Schule und profitiert von dem dabei erworbenen (und in Vorbereitung auf dieses Projekt noch mal aufgefrischte) Können.
"Lou" auf Netflix: Der wahre Star ist in der besten und brutalsten Actionszene des Films verstecktFür die Choreographie der Actionszenen selbst und die Stunts sind übrigens ein paar Experten aus Deutschland verantwortlich. Can Aydin, Cha-Lee Yoon und Phong Giang haben sich mit ihrer Firma Real Deal mittlerweile einen Platz auf der Action-Landkarte gesichert, spätestens nachdem sie vor ein paar Jahren mit dem Film „Plan B – Scheiß auf Plan A“ für Aufsehen sorgten. Neben der Gestaltung der Actionszenen bekleiden sie in „Violent Night“ auch kleine Nebenrollen.
Sie haben ihren Anteil daran, dass sich „Violent Night“ für Actionfans durchaus lohnt, auch wenn wir in unserer FILMSTARTS-Kritik feststellen, dass es „zwischen den mitunter krass-kreativen (Gewalt-)Spitzen immer wieder unnötigen Leerlauf“ gibt.
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