Was wäre, wenn Menschen dazu in der Lage wären, die ganze Kraft ihres Gehirns zu nutzen – und nicht, wie immer wieder behauptet, nur maximal zehn Prozent? In seinem Sci-Fi-Actioner „Lucy“ stellte sich auch „Das fünfte Element“-Regisseur Luc Besson genau diese Frage, nur um sie dann doch eher links liegen zu lassen und stattdessen ein brachial-kreatives Action-Feuerwerk abzufackeln, bei dem Scarlett Johansson als Titelheldin dank eines Brain-Boosts irgendwann sogar noch viel mächtiger wird als in ihrer Marvel-Rolle als Black Widow.
An den Kinokassen schlug „Lucy“ 2014 jedenfalls ein wie eine Bombe: Einem Produktionsbudget von nur 40 Millionen Dollar standen am Ende weltweite Einnahmen 457 Millionen Dollar gegenüber – und je nachdem, was man alles als reinrassigen Actionfilm bezeichnen will, steht „Lucy“ damit auf einem der ganz vorderen Plätze der erfolgreichsten puren Actionfilme (also ohne Comic-Blockbuster etc.) aller Zeiten! Zum Vergleich: Die bisherigen drei „John Wick“-Kinohits haben es „lediglich“ auf 76 Million, 171 Millionen und 327 Millionen gebracht.
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Das Fazit der offiziellen FILMSTARTS-Kritik (4 von 5 Sterne) zu „Lucy“ lautet: „Luc Besson entfacht mit dem kühnen Science-Fiction-Reißer ein exzentrisches Action-Inferno mit höllischem Unterhaltungswert – irgendwo zwischen durchgeknalltem Nonsens und philosophischer Einsicht.“
Serien-Spin-off statt Kino-Sequel
Normalerweise würde man nach einem solchen Hit erwarten, dass sofort ein Kinosequel in Angriff genommen wird. Aber zum einen dreht der Film am Ende dermaßen auf, dass man das alles praktisch eh nicht mehr steigern kann – und zum anderen war Luc Besson zu diesem Zeitpunkt auch in allerlei Skandale verstrickt, die zumindest seine Hollywood-Karriere prompt zum Erliegen brachten. Stattdessen nun also die Serie, die von den Produktionsstudios EuropaCorp und Village Roadshow gemeinsam entwickelt wird.
Allerdings lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt weder sagen, wann die erste Staffel erscheinen wird noch wo sie dann laufen wird, denn dank des immensen Erfolgs des Kinofilms dürften sicherlich auch Streaming-Portale wie Netflix, Amazon Prime Video oder Apple TV+ Interesse an dem Titel haben. Auch ob und wie Luc Besson direkt an der Serie mitwirken wird, steht aktuell noch in den Sternen.
Ebenfalls noch völlig unbekannt ist der Plot. Aber da die Verhandlungen mit Oscargewinner Morgan Freeman („Million Dollar Baby“), der wohl in seine Filmrolle als Gehirnforscher zurückkehren wird, bereits kurz vor dem Abschluss stehen sollen, lässt sich daraus zumindest vorhersagen, dass in der Serie sicherlich wieder die Gehirnkapazität von Proband*innen erhöht wird – mit erneut unvorhergesehenen Konsequenzen...
Die Prämisse ergibt noch weniger Sinn, als man denkt
Eine Bitte hätten wir aber an die Serien-Verantwortlichen: Bitte nehmt die Prämisse möglichst genauso wenig ernst wie damals Luc Besson – und habt einfach Spaß damit, behaupten zu können, dass die extra Brain Power wie eine Universal-Superkraft einfach alles möglich macht.
Schließlich ist der Glaube, dass wir nur zehn Prozent unseres Hirns aktiv nutzen, eine zwar weit verbreitete, aber völlig basisfreie Fehlannahme. Ganz im Gegenteil: Ein gesunder Mensch nutzt vielmehr 100 Prozent seines Hirns – und die Sache mit den zehn Prozent stammt vielmehr von einer Aussage von Albert Einstein, die er aber auch eher metaphorisch gemeint haben dürfte...
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