Nach seinem größten Kassenhit schien Steven Seagal vom Größenwahn überkommen zu sein. Denn anders ist es wohl unerklärlich, dass er bei diesem Film Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent in Personalunion darstellt.
Die Handlung von „Auf brennendem Eis“ ist nicht nur völlig belanglos, sondern auch noch stinklangweilig. Zu keinem Zeitpunkt kommt auch nur ein Hauch von Spannung auf. Somit verliert der Film sehr schnell das Interesse des Zuschauers.
Doch selbst wenn man dem Film mehr Aufmerksamkeit schenkt, als er eigentlich verdient hat, stellt man fest, dass Seagal einfach ein unfähiger Regisseur ist. Ein paar nette Kamerafahrten über die Landschaft reichen nun mal nicht für einen guten Action-Thriller.
Die Action-Szenen zählen durch die katastrophale Inszenierung zu den schlechtesten, die es je in einem Seagal-Film zu sehen gab. Und das obwohl sie zum Teil extrem gut choreographiert wurden. Es gibt wirklich einige coole Stunts zu sehen, die Seagal aber so langweilig in Szene setzt, dass der Zuschauer fast dabei einschläft. Im fehlt jedes Gespür für Dynamik und Tempo.
Dazu kommen dann noch ein paar pseudo-philosophische Gespräche mit Öko-Botschaft, die Seagal am Ende selbst ad absurdum führt. Auch die mystisch angehauchten Szenen helfen dem Film nicht gerade diese Mankos auszumerzen, erscheinen sie dem Zuschauer doch völlig sinnlos zu sein.
Das größte Mysterium des Films ist allerdings die Frage, was zur Hölle einen so hochkarätigen Darsteller wie Michael Caine geritten hat, sich für dieses Machwerk herzugeben. Sein Charakter ist ein völlig eindimensionaler Bösewicht dem nicht einmal er irgendwelche interessanten Facetten abgewinnen kann.
Seagal die Regie über diesen Film zu geben, nur damit er im Anschluss daran das ähnlich missratene „Alarmstufe Rot“-Sequel dreht, war keine gute Entscheidung von Warner. Mit einem guten Regisseur hätte hier durchaus ein netter B-Movie herauskommen können, doch so ist „Auf brennendem Eis“ nichts weiter, als Seagals erster Schritt vom Action-Star zum Videotheken-Helden.