Es ist wohl Sophia Lorens größte schauspielerische Leistung, mit der sie zu Recht einen Oscar und etliche andere Preise gewonnen hat. Diese erstklassige Literaturverfilmung dramatisiert das tiefste Leid, dass einer Frau widerfahren kann. Und das wird hier bis ins Unerträgliche gesteigert: nicht nur der 13 jährigen Tochter wird Gewalt angetan, sondern die Mutter muss es auch noch mit ansehen. Die tragische Ironie dabei ist, dass der Ort der Handlung eine zerstörte Kirche (sic!) ist und die Übeltäter aus der Soldateska stammen, die Italien vom Faschismus Mussolinis befreien sollten. Wir sehen die übelste Fratze des Krieges, der den Menschen ohnehin nur Leid bringt. Sophia spielt herzzerreißend und ergreifend, einfach unvergesslich. Aber noch schlimmer ist die Reaktion des kleinen Mädchens am Abend danach. Hier muss eine Mutter weisgott verzweifeln. Das Thema ist in der Spaßgesellschaft leider nicht besonders angesagt. Zu ernst, zu tief, unglaublich bewegend und emotional aufrührend.